Viele Menschen können die Folgen eines Kohleausstiegs bis 2038 nicht abschätzen. Knapp die Hälfte der Endkunden geht von wesentlichen Strompreiserhöhungen aus, wie eine Umfrage der Bonner Analysten zeigt. Bundeswirtschaftsminister Altmaier verspricht indes den europäischen Nachbarn keine Alleingänge und enge Abstimmungen beim Kohleausstieg.
Vor allem in der Energiewirtschaft und den Haushalten hat sich laut Umweltbundesamt der Treibhausgasausstoß verringert. Grund sei unter anderem der Ausbau erneuerbarer Energien. Am Freitag hat das Umweltbundesamt seine Zahlen nochmal aktualisiert – so sind die CO2-Emissionen nicht um 4,2, sondern um 4,5 Prozent im vergangenen Jahr zurückgegangen.
Dem Verband zufolge gibt es in Deutschland nicht genug neue Kraftwerksprojekte, um den Ausstieg aus der Atomenergie und der Kohleverstromung auszugleichen. Das zeigt eine vom BDEW zusammengestellte Liste mit Bauvorhaben ab 20 Megawatt Leistung.
Bereits im dritten Jahr in Folge ist die Zahl der geplanten Kohlekraftwerke gesunken und auch die Zahl der Anlagen, die 2018 ans Netz gingen. Mehr als 100 Institutionen haben nach der aktuellen Studie von Greenpeace, Global Energy Monitor und Sierra Club ihre Finanzierungen für Kohlekraftwerke massiv eingeschränkt.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien soll jedoch für eine Senkung der Großhandelspreise um mindestens die gleiche Größenordnung sorgen. Das Öko-Institut hält die Auswirkungen des Kohleausstiegs auf die Strompreise daher für überschaubar.
Der neue Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium hat den Zeitplan für den politischen Prozess rund um den Kohleausstieg konkretisiert. Noch ist demnach offen, ob separate Gesetze für den Braun- und Steinkohleausstieg geben wird.
Die 15 Erstunterzeichner des Appells vertreten mehrere 100.000 Unternehmen und über zehn Millionen Bürger. Initiator ist der Bundesverband Solarwirtschaft.
Nach Berechnungen des Berliner Start-ups könnten fast 60.000 Arbeitsplätze entstehen, wenn auf den Dächern aller Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland Photovoltaik-Anlagen installiert werden.
Dem RTL/n-tv-Trendbarometer zufolge fordert die Hälfte der Bundesbürger einen schnelleren Kohleausstieg. Der Klimaschutz hat für die meisten Befragten aber keine allzu hohe Priorität.
Freitag für Freitag gehen seit Wochen weltweit Zehntausende junge Leute auf die Straße, um per „Schulstreik“ gegen die Klimaerhitzung zu protestieren – nach dem Vorbild der 16-jährigen behinderten Greta Thunberg in Schweden.