Die Nachfrage nach Batteriespeichern für Privathaushalte bis 20 Kilowattstunden Kapazität ist in Europa im ersten Halbjahr 2025 stabil geblieben. Das Bild ist allerdings uneinheitlich. Reife Märkte wie Deutschland oder Italien verzeichneten eher eine gedämpfte Nachfrage, während andere Länder beachtliche Zuwächse verzeichneten, wie aus dem aktuellen „Electrical Energy Storage (EES) Report Europe H1 2025“ hervorgeht, den EUPD Research am Mittwoch veröffentlichte. Für das Gesamtjahr gehen die Analysten von der Installation von mehr als einer Million Photovoltaik-Heimspeichern europaweit aus, wobei sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr noch steigern werde. „Es wird erwartet, dass das zunehmende Interesse an dynamischen Stromtarifen und die Steigerung des Eigenverbrauchs die Nachfrage bei Hausbesitzern ankurbeln wird“, heißt es dazu von EUPD Research.
Ein treibender Faktor sind auch die weiterhin sinkenden Batteriepreise. Vor dem gestiegenen Wettbewerbsdruck habe sich der Preisverfall in den vergangenen zwei Jahren beschleunigt. Nach den Informationen aus dem „Price and Inventory Tracker“ von EUPD Research ist der Preisindex für private Speichersysteme bis 20 Kilowattstunden in Deutschland zwischen dem ersten Halbjahr 2023 und dem ersten Halbjahr 2025 um mehr als 50 Prozent gesunken. Der durchschnittliche Verkaufspreis für diese Systeme sei in diesen zwei Jahren von 1332 auf 711 Euro pro Kilowattstunde für die Heimspeicher gefallen.
In Europa bleibt Deutschland auch nach einem leichten Rückgang des Zubaus im ersten Halbjahr 2025 unangefochten Spitzenreiter. Der Rückgang um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei auf geringeren Zubau bei Photovoltaik-Dachanlagen, geringere regionale Anreize sowie eine zunehmende Verlagerung des Schwerpunkts auf gewerbliche und industrielle Speicher zurückzuführen, erklärte EUPD Research. Allerdings gehen die Analysten auch davon aus, dass auf Deutschland und Italien bis 2028 der Großteil des Zubaus an Photovoltaik-Heimspeichern in Europa entfallen wird, obwohl sich auch in Italien nach dem Auslaufen des Förderprogramms die Nachfrage abgeschwächt habe.
Weiterhin auf stetigem Wachstumskurs seien die Märkte in Österreich, Frankreich, den Niederlanden und der Tschechischen Republik. Dies liege zumeist an einer stabilen politischen Unterstützung und einem größeren Bewusstsein für Energieunabhängigkeit. In den Niederlanden wiederum habe die Kombination aus dynamischen Tarifen, der weit verbreiteten Einführung intelligenter Stromzähler und Mehrwertsteuerbefreiungen für Photovoltaik-Anlagen und Heimspeicher die Nachfrage angekurbelt. In Schweden hätten Steuernachlässe zu einer Rekordzahl an neuen Photovoltaik-Anlagen mit Heimspeichern geführt. In Frankreich dürfte das bevorstehende Ende des Accès Régulé à l'Électricité Nucléaire Historique (ARENH)-Mechanismus am 31. Dezember 2025 die Anreize für den Eigenverbrauch weiter verstärken, da die marktbasierten Stromtarife für Privatkunden steigen und volatiler werden, so EUPD Research in seinem Bericht.
Für die nächsten Jahre gehen die Analysten davon aus, dass Österreich und das Vereinigte Königreich „die nächste Welle des Ausbaus von Heimspeichern anführen werden“. Doch vor dem Hintergrund weiter sinkender Speicherpreise sei von einem anhaltenden Wachstum in Europa insgesamt auszugehen.

Grafik: EUPD Research
Dabei ist der europäische Heimspeichermarkt unter den Herstellern sehr umkämpft. Nach Erhebungen von EUPD Research konnte BYD seine führende Position in Europa im Jahr 2024 mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent halten, der in diesem Jahr auf 21 Prozent steigen soll. Mehrere andere Hersteller hätten in der jüngsten Vergangenheit Marktanteile in Europa gewonnen, darunter Huawei, Growatt, Fox ESS, Pylontech und Goodwe. Auch deutsche Hersteller sind im Markt etabliert, darunter E3/DC, Sonnen, Fenecon oder Varta Storage.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.







Im Durchschnitt 711 Euro/kWh? Wer zahlt das bzw. was ist da dann alles inkludiert? NV-LFP-Speicher gibt es für 120 Euro/kWh. Und nein, das ist nicht der Zellpreis sondern inkl. Gehäuse, aktivem BMS usw.
Über 20 Jahre mit 4% Zinsen und 250 Zyklen a 90% im Jahr gerechnet, ergeben Kosten von 711 Euro/kWh dann Speicherkosten von 22,5 Cent je kWh Strom. Für wen soll das sinnvoll sein? Der durchschnittliche Speicherkäufer kann nicht rechnen?
Moin,
bei einem Strompreis von 34 ct/kWh aus dem Netz und 8 ct/kWh Einspeisevergütung gibt das etwas 26 ct/kWh differenz, also werden ca. 3,5 ct/kWh Überschuss erreicht (ohne Verluste).
Würde also passen und ist ein schönes Gefühl von O bis O keinen Strom zu beziehen.
Um reine Wirtschaftlichkeit geht es dem Speicherkäufter wohl eher nicht, ansonsten würde er drauf verzichten. 😉
SG Stefan