Meyer Burger erklärt Suche nach Investoren für gescheitert

Zellfertigung, Meyer Burger

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Eine sogenannte stille Nachlassstundung für die drei Schweizer Gesellschaften der Meyer Burger-Gruppe wird einer Mitteilung des Unternehmens zufolge als ordentliche provisorische Nachlassstundung weitergeführt. Hiervon seien die Muttergesellschaft Meyer Burger Technology AG und die beiden Tochtergesellschaften Meyer Burger Switzerland AG und Meyer Burger Research AG (alle mit Sitz in Thun, Schweiz) betroffen. Als Grund nennt Meyer Burger „die gescheiterte Suche nach einem Investor für die gesamte Unternehmensgruppe“. Man wolle sich nun weiter bemühen, Teile der Gruppe und/oder Aktiva ihrer Gesellschaften in der Schweiz, in Deutschland und in den USA zu veräußern.

Für seine deutschen Tochtergesellschaften Meyer Burger (Industries) GmbH und Meyer Burger (Germany) GmbH hatte das Unternehmen Ende Mai die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Für die Meyer Burger (Industries) GmbH, Betreiberin der Solarzellenproduktion in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt), hatte der Insolvenzverwalter Rainer Klose von der Kanzlei Flöther & Wissing am 26. August die Massenunzulänglichkeit angezeigt.

Meyer Burger hatte seine Modulproduktion in Freiberg (Sachsen) im März 2024 geschlossen. Im Mai dieses Jahres stoppte das Unternehmen seine Modulproduktion in den USA. Ebenfalls im Mai wurde für die beiden deutschen Tochtergesellschaften der Meyer Burger Technology AG – die Meyer Burger (Industries) GmbH und die Meyer Burger (Germany) GmbH – die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.

Das Unternehmen und auch die Insolvenzverwalter hatten mehrfach erklärt, eine Investorenlösung anzustreben. Nunmehr teilte die Meyer Burger Technology AG mit, nach Einschätzung ihres Verwaltungsrats bestünden „aus heutiger Sicht keine realistischen Chancen mehr für eine Rettung der gesamten Unternehmensgruppe einschließlich der Muttergesellschaft“. Deshalb werde für letztere der Abschluss eines Nachlassvertrags angestrebt. Somit sei die Auszahlung eine „Liquidationsdividende“ an die Aktionäre ausgeschlossen. Meyer Burger werde dem entsprechend keinen Einspruch gegen die von der Schweizer Börsenaufsicht SIX Exchange Regulation eingeleitete Dekotierung sämtlicher Namenaktien einlegen.

Verwaltungsrat und Konzernleitung erklärten ihr Bedauern darüber, „dass die über Monate hinweg sehr intensiv geführten Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten“ erfolglos blieben. Als Hauptgründe nannten sie „das herausfordernde Wettbewerbsumfeld infolge umfangreicher Modulimporte aus China zu sehr niedrigen Preisen sowie erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Förderung erneuerbarer Energien sowohl in den USA als auch in Europa“.

Die rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den deutschen Standorten wurden bis auf ein Abwicklungsteam bereits gekündigt. Die verbliebenen rund 45 Stellen in der Schweiz wurden der Mitteilung zufolge ebenfalls bis auf ein Abwicklungsteam gekündigt. Rund 300 Arbeitsverträge in den USA wurden bereits im Mai aufgelöst.

Für die US-Tochtergesellschaften – Meyer Burger (Holding) Corp., Meyer Burger (Arizona) LLC, Meyer Burger (Americas) Ltd. und Meyer Burger (Americas) Lease Co., LLC – erging am 5. September ein Genehmigungsentscheid des zuständigen Gerichts gemäß Chapter 11 des US Bankruptcy Code. Demnach werden Maschinen und Anlagen zur Modulproduktion an Waaree Solar Americas Inc., die US-Tochter des indischen Unternehmens Waaree Solar, verkauft. Equipment zur Zellproduktion geht an Babacomari Solar North (mit Sitz in New York). Der Gesamterlös wird mit rund 29 Millionen US-Dollar angegeben.

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