Verfügbare Netzanschlusskapazitäten sind rar, viele Projektierer von Photovoltaik-Anlagen und Speichern frustriert und die Mehrheit der Netzbetreiber überfordert. Dies ist immer wieder zu hören, wie auch die Ergebnisse einer aktuellen Branchenumfrage des Bundesverbands Solarwirtschaft zeigen. Daher müssen neue Konzepte her, und eines davon ist die „Einspeisesteckdose“, wie sie LEW Verteilnetz aktuell testet.
Der Verteilnetzbetreiber hat dafür drei Speichern, drei Photovoltaik-Anlagen und einem Windpark mit insgesamt 126 Megawatt Leistung den Anschluss an einem Netzanschluss mit 80 Megawatt in Balzhausen zugesagt. Der Mix der verschiedenen Technologien erlaubt demnach die Überbauung der Netzanschlusskapazität um 60 Prozent.

Foto: Green Flexibility
Green Flexibility baut dafür einen der Speicher. Er hat 40 Megawatt Leistung und 80 Megawattstunden Kapazität und soll bereits Anfang 2026 in Betrieb gehen, wie das Unternehmen zum Spatenstich am Donnerstag erklärte. Die Investitionssumme beziffert Green Flexibility mit rund 40 Millionen Euro. Die feierliche Inbetriebnahme der „Einspeisesteckdose“ sei bereits für kommenden Monat geplant.
Es handelt sich bei dem Projekt um eine netzneutrale Integration des Batteriespeichers. Das bedeutet, dass LEW Verteilnetz in bestimmten Netzsituationen die Einspeiseleistung des Speichers vorübergehend reduzieren kann, um Engpässe im Netz zu verhindern.
„Mit dem Start der Bauarbeiten in Balzhausen zeigen wir, wie schnell innovative Konzepte in die Praxis umgesetzt werden können. Netzbetreiber und Speicherbetreiber arbeiten hier Hand in Hand – ein Modell mit Vorbildcharakter für den weiteren Ausbau von Batteriespeichern in Deutschland“, sagt Christoph Lienert, Co-Gründer und Geschäftsführer von Green Flexibility. Auch bei LEW Verteilnetz freut man sich über den raschen Projektfortschritt. „Die Energiewende braucht Tempo – genau das zeigt unser Pilotprojekt ‚Einspeisesteckdose‘, welches in kürzester Zeit zusätzliche Netzanschlusskapazität geschaffen hat“, sagt Barbara Plura, Assetmanagerin und technische Netzplanerin bei LEW Verteilnetz. „Dass Green Flexibility als einer der Anschlussnehmer an der Einspeisesteckdose dieses Tempo mit uns mitgeht, unterstreicht unsere praxisnahe und lösungsorientierte Zusammenarbeit.“
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Super gute Nachricht wenn das einvernehmlich in WinWin funktioniert. Mit dem Vorgehen kann den ganzen Bedenkenträgern und Bremsern im Wirtschaftsministerium, der Netzagentur sowie den VNB der Wind aus den Segeln genommen werden. Ein Projekt in Deutschland reicht, um alle zu deklassieren, 10 Projekte reichen um 1GWh ans Netz zu bekommen. Ähnliche Vorraussetzungen sollte es hunderte geben an Wind- Solarparks.
Danke für den Mut und die Weitsicht sowie viel Erfolg an die Beteiligten👍🫶
Was soll die Lobhudelei. Mal die Einspeiseleistung kurzzeitig zu blicken reicht nicht. Was wir brauchen ist der Erhalt der Momentanreserve und dazu muss man nicht nur geben sondern auch jederzeit nehmen können und das ohne wesentliche Verzögerung. Weiterhin muss die Schwarzstartfaehigkeit garantiert werden. Und gerade das kann dieser nur auf Reibach ausgerichtete Batteriespeicher nicht. Muss uns erst alles auf die Füße fallen bevor wir wach werden? Wir müssen ja noch nicht einmal mehr überlegen, wo wir alles einkaufen. Inzwischen machen es uns die Chinesen vor, wie man es richtig macht. Einfach nachmachen und es wird funktionieren.