Auf den ersten Blick sehen die vom Heiztechnik-Verband BDH veröffentlichten Zahlen zum Heizungsmarkt im ersten Quartal 2025 für die Wärmepumpen-Branche gut aus: Von Januar bis März verkauften die Unternehmen 35 Prozent mehr Anlagen als im Vorjahresquartal. Das Bild trübt sich jedoch, wenn man die absoluten Zahlen betrachtet. Die Unternehmen setzten gerade einmal 62.000 Wärmepumpen ab. Zwar deutlich mehr als im ersten Quartal 2024 – aber bei weitem nicht genug, um die Dominanz der Gasheizungen zu brechen.
Jeder zweite Hausbesitzer, der im ersten Quartal seine Heizung erneuerte, hat sich für eine Anlage entschieden, die Erdgas nutzt, trotz der absehbar stark steigenden Brennstoffpreise. Allerdings ist der Marktanteil der Gasheizungen in den letzten Jahren deutlich geschrumpft, noch 2022 lag er bei rund 70 Prozent. Die Wärmepumpen kamen in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf einen Anteil von 42 Prozent.
Der Gesamtmarkt der Wärmeerzeuger ist im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 32 Prozent auf 147.000 Anlagen zurückgegangen. Damit hat sich der Abwärtstrend des letzten Jahres fortgesetzt – im Gesamtjahr 2024 schrumpfte der Markt um 46 Prozent.
Luft-Wasser-Wärmepumpen dominieren
Unter den Wärmepumpen dominieren die Luft-Wasser-Anlagen mit 58.000 verkauften Einheiten. Der Absatz von Sole-Wasser-Wärmepumpen ging um acht Prozent auf 3.500 Anlagen zurück. Die Solarthermie ist mit einem Minus von 49 Prozent stark eingebrochen, insgesamt 23.500 Quadratmeter Kollektorfläche wurden verkauft. Die Biomasse-Heizungen legten dagegen um 71 Prozent zu, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus – 6.500 Anlagen wurden abgesetzt, davon 3.500 Pelletkessel.
„Die Heizungsbranche ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor am Industriestandort Deutschland”, erklärt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. „Jede abgesetzte Heizung stärkt nicht nur die industrielle Fertigung und sichert Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk, ein höherer Absatz moderner Heizsysteme im Heimatmarkt führt auch zur Steigerung der inländischen Wertschöpfung und ermöglicht es den Unternehmen in den Standort Deutschland zu investieren.“ Die Branche habe ihre Hausaufgaben gemacht: Produktionskapazitäten seien massiv ausgebaut worden und Fachkräfte qualifiziert. „Jetzt muss die neue Bundesregierung liefern, die Heizungsmodernisierung muss wieder anziehen”, so Staudt weiter.
So kritisiert der Branchenverband, dass derzeitige Gebäudeenergiegesetzt (GEG) – insbesondere der Paragraf 71 – von den Menschen als zu kleinteilig und kompliziert empfunden werde. Die Menschen würden die Vorgaben vielfach als Bevormundung wahrnehmen. Diese Vorbehalte gelte es abzubauen. Zugleich empfiehlt der BDH Union und SPD die langfristig ausfinanzierte und verlässliche Fortführung der Förderung. Kurzfristige Förderkürzungen oder -stopps seien gerade mit Blick auf den noch zu verabschiedenden Bundeshaushalt 2025 zu vermeiden. Darüber hinaus müsse die Fördersystematik vereinfacht werden, umfangreiche Nachweispflichten gelte es abzubauen.
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Ich *freu* mich schon, wenn dann in ein paar Jahren die Besitzer von Gasheizungen nach dem Staat schreien und aus Trotz AfD wählen..weil, weil…ja irgendwie die Grünen Schuld sind.
Wer nicht rechnen kann, muss auch mit den Konsequenzen leben.
Psyhogramm einer Nation 😉
@Andreas
Da brauchst du dich nicht zu freuen, so wird es kommen.
Wenn 2027 die CO2 Preise über den Zertifikatehandel laufen und der Preis für die Emmissionen wirklich so in die Höhe schnellt wie mancherorts prognostiziert wird es zu einem grpßen Aufschrei kommen. Durch die jahrzehtne lange Bevorzugung der Gasheizung heizen schließlich noch ca. 2/3 der Wohneinheiten mit Gas.
In den o.g. Statistiken sind lediglich die Neuinstallationen betrachtet. Sehr viele Haushalte können sich aber keine neue Heizung leisten. Und genau da liegt das Problem ab 2027, sollten die Gaspreise wirklich so ‚explodieren‘ wie vorausgesagt.
Das wird sehr interessant.
Vor lauter widerlicher Schadenfreude scheinst du zu vergessen, dass man nicht aus Spaß heizt und dass viele zudem Bürger in Deutschland Mieter sind, die gar nicht die freie Wahl haben.
Und Wohnraum bekommt man in den großen Städten so oder so vermietet, egal welche Heizart.
Zur Not nimmt man als Mieter einfach Bürgergeldempfänger, wo die Allgemeinheit für deren Heizkosten und damit deren CO2-Abgaben aufkommt.
Denn Investoren und Vermieter können sehr gut rechnen.
Anbei der Link auf den erwähnten Paragraphen 71 des Gebäudeenergiegesetztes:
https://www.gesetze-im-internet.de/geg/__71.html
Allen einen schönen Abend!
Aus welchem Medium , exklusive der Umgebungsluft, kann eine Wärmepumpe noch Energie rauspumpen und hochskalieren?
Ich finde Fernwärme interessant, welche die Energie für die WP beim Endnutzer bereitstellt .
Kann eine Wärmepumpe auch 160+ Liter Wasser auf 70 Grad Celsius aufheizen, für den Whirlpool in der privaten Spa-Badewelt ?
Oder nimmt man da besser einen elektrischen Boiler ?
Generell glaube ich , dass die Energie – und Datenverbindungen der Zukunft sich am besten in Neubaugebieten realisieren lassen.
In einem Tunnel oder einer Galerie (Boden,Seite(n) und Decke) könnte man sämtliche Lebensadern der irreversiblen Zivilisation zusammenlegen.
Fernwärme, AC und DC Stromleitungen , Datenkabel ( Internet , Intranet) , Trinkwasser, Regenwasser,Abwasser , Förderband/Rohrpostsystem für Slow-Fast-Food und Pakete/ Briefe ( Aufpreispflichtige Option :-)… )
Erdgas muss ja zukünftig nicht mehr unbedingt gelegt werden, dafür eventuell Wasserstoffleitungen.
Begehbare Tunnels und Galerien könnten auch Schutz vor Regen und Sonne bieten.Speziell zu einer Seite geöffnete überdachte Galeriestrecken für Fußgängerinnen und Fahrradfahrer halte ich für zukunftsfähig.
Neubauten könnten auch eine Frontgalerie inkludieren.
Wärmepumpen sind schlicht genial, und im Verbund mit einem Eispeicher als vollwertige Klimaanlage aufbaubar.
Die Effizienz steht und fällt mit der Dämmung des Objektes. Ein sehr gut gedämmtes Haus ist lange resistent gegen Kälte und Hitze von außen.
VG Christian