Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) weist in einer eigens herausgegebenen Mitteilung darauf hin, dass im Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen häufig falsche Erwartungen bestehen. Dies habe seinen Grund auch in – absichtlich oder nicht – in Umlauf gebrachten Falschaussagen: „Einige verbreitete Tipps und Informationen zum Einsatz von Photovoltaik-Anlagen entpuppen sich als Irrtum oder bringen im Alltag nicht die gewünschten Effekte“, so die Verbraucherzentrale NRW. Wer eine Anlage anschaffen will, sollte sich zudem auch über deren geplante Verwendung Gedanken machen, sagt Thomas Zwingmann, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW: „So können Enttäuschungen vermieden und der Sonnenstrom wirklich effizient genutzt werden.“
Die nach Einschätzung der Verbraucherschützer besonders häufigen Irrtümer können allerdings als Indiz dafür herhalten, dass in Sachen Photovoltaik tatsächlich ein sehr geringer Kenntnisstand besteht. Der erste liegt in der Annahme, mit einer Photovoltaik-Anlage und Batteriespeicher sei man „autark und unabhängig vom Stromanbieter“. In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass dies nur mit einem Saisonspeicher überhaupt möglich und dann für ein Eigenheim wirtschaftlich „kaum sinnvoll“ sei.
Ebenfalls weit verbreitet sei die Annahme, Photovoltaik lohne sich „nur gemeinsam mit einem Batteriespeicher, weil sich die Einspeisung finanziell kaum rechnet“. Tatsächlich seien, im Gegenteil, die Anschaffungskosten für einen Speicher nicht immer sinnvoll, „etwa, wenn auch ohne Speicher schon viel Eigenverbrauch möglich ist“.
Als dritten häufigen Irrtum hat die Verbraucherzentrale die Annahme ausgemacht, ein Süddach sei immer besser als ein Ost-West-Dach. Es gehe privaten Haushalten ja darum, „möglichst viel vom eigenen Sonnenstrom nutzen zu können“, und in dieser Hinsicht hätten Ost-West-Dächer wegen der günstigeren zeitlichen Verteilung der Stromproduktion schließlich „entscheidende Vorteile“.
Der vierte häufige Photovoltaik-Irrtum betrifft nach Einschätzung der Verbraucherzentrale die Einsatzmöglichkeiten von steckerfertigen Photovoltaik-Anlagen. Damit „kann ich meine Kaffeemaschine versorgen“, sei eine weit verbreitete Annahme. Der Zusammenhang zwischen dem kurzzeitig weit höheren, im Fall einer Kaffeemaschine bis 2000 Watt reichenden Leistungsbedarf bestimmter Haushaltsgeräte und der auf 800 Watt limitierten Leistungsabgabe von Balkon-Solaranlagen werde nicht bedacht.
Die Verbraucherzentrale weist auf ihre eigenen Informationsangebote zum Einsatz von Aufdach-Photovoltaik und zur Verwendung von Stecker-Solaranlagen sowie auf den Ratgeber „Photovoltaik“ hin.
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Und eine Aussage wird vergessen:
Die „wirtschaftliche Größe“ entspricht dem Haushaltsstromverbrauch + 10-20% in kWp, also 3.700 kWh Verbrauch +20% => 4,5 kWp, so etwas haben auch die VBZ verzapft !!
Richtig ist: Macht die Dächer voll, bis max. < 25 kWp (für E/2FH) !
Der Appetit kommt beim Essen !
– Heute noch Verpenner vor der Tür (gerne 2 davon), morgen sind es eAuto's !
– Heute Gas/Öl-Heizung, morgenstrombasierte Heizung
Wirtschaftlich ist eine PV-Dachanlage, wenn sie in 20 Jahren (EEG-Vergütung) refinanziert ist !!
Also nicht schüchtern sein, wir alle brauchen 100% EE und der Nachbar hat ein "Desasterdach".
Jeder wird sich ärgern mit zu wenig PV Modulen auf dem Dach und wegen 4 – 6 Modulen klettert in 4 Jahren keiner mehr rauf. Also besser gleich und richtig machen: Macht die Dächer voll !!
sag mal @E.Wolf, hast Du norwegische Wurzeln oder Verwandtschaft?
Einem Kunden ( 70 J.) Eigenverbrauch 2.700kWh wurde ein Angebot mit 10 KWp und Speicher für 24.000 ,- unterbreitet. Wie lange muss der gute Mann leben, damit sich die Anlage „rechnet“?
@Götzmann: Das läßt sich mit diesen Angaben nicht beantworten !
Wucherpreise muß niemand akzeptieren !
Aber auch, 70 Jahre ist kein Alter ! Vielleicht hat er Kinder / Enkel, auch die brauchen 100% EE.
Und wenn er auszieht hat das Haus auch mehr Wert, es hat eine funktionierende PV Anlage, der neue Eigentümer kann sich um die nächsten Themen kümmern.
Das grösste Problem ist m.E. sicher immer, dass es sehr auf den Einzelfall ankommt. Was nutzt mir die grosse PV, wenn die 2 BEV tagsüber auf der Arbeit stehen (und da geladen werden könnten). Reicht die PV am Wochenende? Hängt von Fahrleistung und sonstigen Verbrauchern ab. Teure Batterie im Keller und Wärmepumpe nachgerüstet? Der Speicher ist entweder immer leer Frühjahr, Herbst, Winter, oder immer voll (Sommer). Grosser Speicher mit dynamischem Tarif? Lohnt sich aktuell kaum für viel Aufwand.
Habe selbst im Reihenhaus Dach voll 7kw/P PV und 7KW Speicher im Keller, Enyaq85 vor der Tür, WP geplant. Aber mehr aus Überzeugung, als aus wirtschaftlichen Gründen.
„Als dritten häufigen Irrtum hat die Verbraucherzentrale die Annahme ausgemacht, ein Süddach sei immer besser als ein Ost-West-Dach.“
Leider ist im Artikel kein Wort über die Jahreszeiten erwähnt und eben die den gravierenden Unterschied machen. Wenn von der zweiten Hälfte Frühling bis zu der ersten Hälfte Herbst die Behauptung Ost-West Ausrichtung sogar ‚die Vorteile hätte‘ stimmen kann, dann innerhalb der restlichen Zeit mit der sehr spät aufstehenden und sehr früh untergehenden, dazu tief am Horizont verlaufenden Sonne (abgesehen, wenn überhaupt) ist die Süd-Ausrichtung ohne wenn und aber vom Vorteil. Und das sind immerhin 4 bis 5 Monate im Jahr. Nicht so wenig um das Thema vernachlässigen zu können.
MfG, Zenon
Das Haus/Dach läßt sich selten „drehen“, also machen was möglich ist !
Und das ist in der Regel mehr als der geneigte Eigentümer denkt !
Ich kann hier nur zustimmen. Ab ca Mitte Oktober bis ca. Ende März ist der Ertrag auf Ost/ West Dächer (Süd-Ost Bayern) eher mau. Gucke ich auf meine nach Süden ausgerichtete Garagen-Dachfläche – die ich leider nicht belegt habe – sehe ich, dass hier ein nicht zu vernachlässigenden Potential steckt, in einem Zeitraum, wo meine Ost/ West ausgerichteten Paneelen deutliche Leistungseinbußen haben. Für Wärmepumpenbetreiber nicht zu vernachlässigen!
@Louis-André Harth
So war es bei uns. Ich war auch der landläufigen Annahme, dass nur ein Süddach in Frage käme. Bis ein Nachbar eine Ost-West Anlage installiert hat und ich mich erstmals mit der Materie auseinandergesetzt habe. Nun weiß ich, dass eine Ost-West Ausrichtung durchaus Vorteile hat.
Und da PV süchtig macht, habe ich mir auch noch ein paar Module in Südausrichtung auf die Garage schrauben lassen. Irre zu sehen, was die im Winter bringen.
leider habe ich jetzt keine freie Dachfläche mehr.
„…besonders häufigen Irrtümer … dass in Sachen Photovoltaik tatsächlich ein sehr geringer Kenntnisstand besteht“
Der erste liegt in der Annahme, mit einer Photovoltaik-Anlage … sei man „autark und unabhängig vom Stromanbieter“.
So hat man hier in Norwegen vor 12 Jahren angefangen und in dieser Zeit nichts, gar nichts dazu gelernt.
Es gab/ gibt mindest eine Kraft, welche auf genau diese Probleme hingewiesen hat. Diese Kraft hat allerdings keinen norwegischen Namen und wird immer und immer wieder als Besserwisser/ Querulant usw abgestempelt.
Resultat kann man sehen. Der PV Markt ist im privaten Bereich komplett zum Erliegen gekommen.
Und der Rest (Industrie) ist auf dem selben Weg.
Ist nur eine Frage der Zeit.
„Der erste liegt in der Annahme, mit einer Photovoltaik-Anlage und Batteriespeicher sei man „autark und unabhängig vom Stromanbieter“. In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass dies nur mit einem Saisonspeicher überhaupt möglich und dann für ein Eigenheim wirtschaftlich „kaum sinnvoll“ sei.“
Das ist so falsch wie richtig. Der Schlüssel zur vollständigen Autarkie ist bekanntermaßen eben nicht ein Saisonspeicher sondern eine entsprechend gross ausgelegte Solaranlage (leider grösser als die meisten Dächer hergeben können). Sämtliche Anlagen, die ich kenne, welche eine nahezu 100%ige Autarkie bieten, haben mehrere zehn kWp und „verhältnismäßig“ kleine Speicher, gross genug um ein paar Tage zu überbrücken. Diese mir bekannten Anlagen sind seit Jahren in Betrieb und sind fast immer seit Erstinbetriebnahme noch gewachsen.
‚Nahezu‘ ist hier auch nur teilweise richtig, mit Komforteinschränkung ist 100% auch problemlos machbar. Meist finanzieren sich diese Anlagen über die Einspeisung, speziell wenn zu Spotmarktpreisen, oder darüber, in Hochpreisperioden verkauft werden kann. Eine der Anlagen ist allerdings überhaupt nicht mit dem Netz verbunden und finanziert sich nur über die Nichtzahlung von Anschluss- und Bezugsgebühren.
Wer Platz und Finanzierungsmöglichkeit für Saisonspeicher hätte (mal abgesehen von Besitzern von Erdwärmepumpen mit Tiefenkollektor in geologisch geeigneter Lage, hier macht Solarthermie Sinn), kann in der Regel spielend stattdessen eine entsprechend grosse Solaranlage betreiben.
Damit stimmt zumindestens der Teil, dass dies für eine Vielzahl an Eigenheimen eher schwierig zu realisieren ist.
Dirk, kommt in DE erstmal in die Puschen mit flächendeckenden Ausbau vom SmartMeter (ob das noch was wird in diesem Jahrhundert 🤔) und die Karten werden komplett neu gemischt.
im humanistischen Ansatz (mit Luft nach ‚oben‘ in D.):
„Kriegstraumatisierte brauchen (zuallererst) keine neue Stasi“ (?)
Absatz 1 letzte Zeile klingt KI generiert und ohne humane Gegenprüfung veröffentlicht.
Möglichkeiten einer Stecker-Solar-Geräte.
Und es geht weiter mit Dart (Double in, Doubleout): …Dies habe seinen Grund auch in – absichtlich oder nicht – in Umlauf gebrachten Falschaussagen…