1Komma5° gliedert „Heartbeat AI“ aus und kündigt Investition von 100 Millionen Euro an

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Das Hamburger Erneuerbare-Energien-Unternehmen 1Komma5° hat seine gesamten Software-Angebote in die zu 100 Prozent dem Mutterunternehmen gehörende 1Komma5° Heartbeat GmbH unter Führung von CTO Barbara Wittenberg und CPO Jannik Schall ausgegliedert. Ziel ist unter anderem die Vorbereitung auf „die weitere Öffnung gegenüber Herstellern von Batterien, Ladeinfrastruktur, Wärmepumpen und Klimaanlagen einerseits und Kundinnen und Kunden mit Bestandsanlagen andererseits“.

Heartbeat AI (Artificial Intelligence, künstliche Intelligenz) ist eine im Frühjahr 2022 erstmals vorgestellte Energiemanagment-Plattform, die seit Mai dieses Jahres auch für Komponenten geöffnet ist, die nicht von 1Komma5° installiert wurden. Man habe bei der Entwicklung „über die letzten drei Jahre alle Voraussetzungen geschaffen, um jetzt den nächsten Schritt zu machen“, erklärt Philipp Schröder, CEO und Mitgründer von 1Komma5°: „In den nächsten drei Jahren allein planen wir deshalb, weitere 100 Millionen Euro in Heartbeat AI zu investieren.“

Neben dem hohen Interesse von Privathaushalten mit nicht von 1Komma5° installierten Bestandsanlagen wird auch die im kommenden Jahr auf breiter Front geplante Einführung von Smart Metern als Grund für die Ausgründung genannt. 1Komma5° hat die kostenlose Installation von 500.000 Smart Metern für deutsche Haushalte angekündigt.

Gleichzeitig hat das Unternehmen für den Handel mit Strom aus Batteriespeichern seiner Kunden „mit der Intraday-Optimierung begonnen“. Bereits im September war angekündigt worden, kostenlos Smart Meter bei teilnehmenden Kunden zu installieren und die in Eigenheimen installierten Batteriesysteme mit Heartbeat AI zu einem „Giga-Stromspeicher“zu bündeln. Hierbei soll nun also auch der kurzfristige Intraday-Handel an den Strombörsen bedient werden. Geplant ist zudem die Bereitstellung von Frequenzregelleistung. Das Unternehmen rechnet durch die Batteriestrom-Vermarktung bei entsprechender Größe der Speichersysteme „mit einer weiteren Verbesserung der Erlöse von Heartbeat-Kunden in Höhe von bis zu 1.000 Euro jährlich.“

Heartbeat AI regelt nach Angaben von 1Komma5° derzeit schon „das Zusammenspiel von 40.000 dezentralen Energiesystemen weltweit – im Haus und gegenüber der Strombörse“. Die Plattform steuert Komponenten wie Batterien, Wärmepumpen und Elektroauto-Ladestationen und verbindet die teilnehmenden Haushalte zu einem virtuellen Kraftwerk. Um hierbei bestmögliche Resultate zu erzielen, „ist eine tiefe und konsequente Software-Integration mit Herstellern und in den Energiemarkt notwendig“, sagt Barbara Wittenberg. Hierbei ermögliche Heartbeat AI neben der Optimierung nach einem dynamischen Tarif und den regionalen Netzentgelten „auch die dauerhafte Möglichkeit, weitere netzdienliche Services aufzuspielen“. Somit seien die Softwareplattform und ein Smart Meter die letzten noch für die Kunden nötigen Komponenten, um am modernen Energiemarkt teilzunehmen: „Danach übernehmen Software-Updates, um auch in einem sich ändernden Marktumfeld immer den günstigsten und saubersten Strom zu liefern.”

„Der klassische Eigenverbrauchsspeicher, wie ihn bis heute 99 Prozent aller Kunden in Deutschland nutzen, wird dadurch abgelöst”, erklärt Jannik Schall. Ein virtuelles Kraftwerk habe dabei „gleich mehrere Vorteile“ gegenüber stationären Speicherkraftwerken: „Die Systeme der Kundinnen und Kunden sind bereits vorhanden, es ist also keine neue Kapitalinvestition notwendig, und zusätzlich greifen wir auch auf Flexibilität aus Elektroautos und Wärmepumpen zu.”

1Komma5° erwartet bereits im kommenden Jahr für sein KI-Geschäftsfeld „einen Software-as-a-Service-Umsatz im mittleren zweistelligen Millionenbereich“. Die Ausweitung werde international vorangetrieben, gestartet wurde der Verkauf demnach zuletzt in Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Heartbeat AI ermögliche es, so Schall, „alle verfügbaren Geschäftsmodelle mit allen relevanten Systemen gleichzeitig abzubilden. Wir durchlaufen aktuell zum Beispiel die Präqualifikation für die Bereitstellung von Regelenergie in Skandinavien.“

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