Den deutschen Photovoltaik-Unternehmen auf den verschiedenen Wertschöpfungsketten geht es aktuell nicht besonders gut. Die SMA Solar Technology AG kündigte in einer Mitteilung vom Mittwochabend die Einleitung eines „konzernweiten Restrukturierungs- und Transformationsprogramms“ an. Der Vorstand wolle damit Kosteneinsparungen von voraussichtlich 150 bis 200 Millionen Euro realisieren.
„Wir werden SMA durch das nun initiierte Restrukturierungs- und Transformationsprogramm einerseits kurzfristig finanziell stabilisieren und andererseits die mittel- und langfristige Geschäftsstrategie neu justieren“, erklärte SMA-Vorstandschef Jürgen Reinert. Das Programm umfasse Maßnahmen in drei Handlungsfeldern. Neben der Optimierung der Kostenstruktur soll eine Anpassung der Aufbau- und Ablauforganisation erfolgen, wie es von SMA hieß. Zudem sei eine strategische Repositionierung des Unternehmens am Markt geplant.
„Damit SMA auch künftig ein fester Bestandteil der globalen Energiewende sein kann, müssen wir uns jetzt besser und zukunftsfähig aufstellen“, so Reinert weiter. Konkrete Maßnahmen benannte SMA noch nicht, wahrscheinlich sei aber auch der Abbau von Stellen notwendig. Dies werde mit den Vertretern der betrieblichen Mitbestimmung in den kommenden Wochen diskutiert. SMA wolle mit den Schritten im „weiterhin volatilen Marktumfeld profitabel wachsen“. „Oberste Priorität hat die Erhöhung der Profitabilität und die nachhaltige Stärkung der finanziellen Stabilität des Unternehmens“, betonte SMA-Finanzvorständin Barbara Gregor. „Entscheidend wird jetzt sein, unsere ambitionierten Pläne schnell zu konkretisieren und dann diszipliniert und konsequent umzusetzen.“
Nicht direkt von dem Programm betroffen scheint der Produktionsausbau in Deutschland. Auf Nachrage von pv magazine erklärte eine Sprecherin: „Der Bau der SMA Gigawatt-Factory steht vor dem Abschluss. Eine finale Fertigstellung und damit die Übernahme seitens SMA wird voraussichtlich gegen Ende des Jahres erfolgen.“*
*Anmerkung der Redaktion: Den letzten Absatz haben wir nach Rückmeldung von SMA noch in die Meldung eingefügt.
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Als ich vor etwa 20 Jahren am Standort des Mutter-Unternehmens von SMA in Kassel zu tun hatte -und auch „Kontakte im Zusammenhang mit SMA“ hatte, war mir schon damals klar, dass SMA -weil zwar technisch zur richtigen Zeit am richtigen Ort- aber kaufmännisch/personaltechnisch dilettantisch aufgestellt, schlechte Zeiten erleben wird:
Man kam, weil gefragte neue Technik in guter Qualität produzierend, aus dem Stand zu satten Betriebsergebnissen —
welche aber damals nicht sinnvoll angespart wurden
sondern welche beispielweise richtiggehend verschwendet wurden.
indem viele „einfache“ Angestellte zu Weihnacht ein relativ gutes Auto geschenkt bekamen.
Da gegenüber solchem -extrem überzogenen- Weihnachtsgeld keine rechtfertigend hohe persönliche Leistung stand, musste sich doch wohl ein solch dilettantischer Umgang mit Betriebsvermögen mittelfristig rächen ?!
Als junger Selbstständiger handelte ich auch 1 mal ähnlich – indem ich allen Mitarbeitern -etwa 2 Monate lang- gut 10% Prämie auszahlte -wobei der damalige hohe Betriebsgewinn fast einzig meiner qualifizierten und hohen Leistung (hoch qualifizierte 80-Stunden-Wochen) zu verdanken war:
Ab dem Folgetag war schlagartig über 10% der Mitarbeiter mehrere Tage lang krank – aus übergrosser Freude übers Extra-Geld hatten die sich schon am gleichen Abend zu lange und zu gehaltvoll zugeprostet.
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
SMA sollte zuallerst seinen (quasi nicht vorhandenen) (End-)Kundenservice umstrukturien, das würde sie einen sehr großen Schritt nach vorne bringen. Dann kann man über andere Dinge nachdenken. Denn ohne einen vernünftigen Kundensupport, werden über lang eben keine SMA Geräte empfohlen und somit verkauft werden (denn alternativ kann man unter den Bedingungen ja auch billiger in Asien einkaufen)