EU-Projekt für Aufbau von Produktion von großflächigen Perowskit-Modulen gestartet

Teilen

Von pv magazine Global 

Das EU-finanzierte Projekt Laperitivo, das sich auf die Herstellung von großflächigen stabilen Perowskit-Solarmodulen konzentriert, hat diesen Monat begonnen. Ein Ziel des Projekts ist es, Perowskit-Silizium-Tandemmodule mit vier Verdrahtungen für Agri-PV-Anwendungen zu entwickeln. Dafür soll erst eine 200 Megawatt-Pilotlinie entstehen. Schließlich streben die Konsortiumspartner eine fünf Gigawatt-Produktionskapazität in Europa an. Beim Eröffnungstreffen in Genk, Belgien, teilten Vertreter von 22 Partnern ihre ersten Erkenntnisse.

Yinghuan Kuang, der Projektkoordinator, erklärte gegenüber pv magazine: „Perowskit wird als vielversprechende Photovoltaik-Technologie der nächsten Generation anerkannt, und in den letzten Jahren wurden große Fortschritte bei der anfänglichen Effizienz und Stabilität erzielt. Allerdings fanden die meisten Arbeiten auf kleinem Labormaßstab statt, typischerweise kleiner oder gleich ein Zentimeter.  Die Skalierbarkeit mit industriellen Prozessen ist entscheidend für die Kommerzialisierung dieser Technologie, aber äußerst herausfordernd.“ Eines der Hauptziele des Projekts sei es, die Übertragung der leistungsstarken Kleinzellen auf Pilot- und Großserienproduktion bei minimalen Verlusten zu optimieren.

Laperitivo steht für „large-area perovskite solar module manufacturing with high efficiency, long-term stability, and low environmental impact“ frei übersetzt: „Herstellung von großflächigen Perowskit-Solarmodulen mit hoher Effizienz, langfristiger Stabilität und geringer Umweltbelastung“. Das Projekt zielt darauf ab, einen Wirkungsgrad von 22 Prozent für undurchsichtige Module mit 900 Quadratzentimetern und 20 Prozent für halbtransparente Module mit über 95 Prozent Bifazialität zu erreichen.

Die Forschungsschwerpunkte umfassen die Abscheidung von Perowskitfilmen sowie Kontaktierungsschichten auf großen Substratflächen mit industriell realisierbaren Techniken. Es sind sowohl Innen- als auch Außentests geplant, um die Zuverlässigkeit der Module zu überprüfen. Sicherheits-, Kreislauf- und Nachhaltigkeitsaspekte werden bewertet, um Produkte mit minimaler Umweltbelastung zu demonstrieren.

Kuang nannte einige der zentralen Herausforderungen, wie die Minimierung von Verlusten beim Hochskalieren. Dies erfordere eine Optimierung der gleichmäßigen Abscheidung von Materialien über große Flächen, einschließlich der Perowskit-Schicht mit einer Dicke von 500 bis 700 Nanometer und Zwischenschichten zur Schnittstellenpassivierung und Ladungssammlung. Auch die Langzeitstabilität der Module im Freiland und deren Nachhaltigkeit und Recyclebarkeit sind zentrale Themen.

Das Konsortium besteht aus 22 Partnern, darunter führende europäische Forschungsinstitute und Universitäten, kleine und mittlere Unternehmen sowie große Unternehmen wie Pilkington Technology Management, Singulus Technologies, Voltec Solar, Engie, TotalEnergies und EDF. Das Projekt wird bis Februar 2028 finanziert.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

SMA, Produktion, Wechselrichter, Deutschland
SMA entlässt 90 Mitarbeiter in der Probezeit
11 Oktober 2024 Mit einem Restrukturierungs- und Transformationsprogramm will das Photovoltaik-Unternehmen bis zu 200 Millionen Euro einsparen. In diesem Zusammenhang...