Dem Kohlekraftwerk Moorburg am Hamburger Hafen war nur eine kurze Betriebszeit beschieden: Nachdem es 2015 den Betrieb aufgenommen hatte, ging es nur fünf Jahre später in die Netzreserve über, bis es schließlich 2021 endgültig stillgelegt wurde. Statt schmutzigem Fossilstrom soll auf dem Gelände nun sauberer Wasserstoff erzeugt werden: Der Hamburg Green Hydrogen Hub – ein Konsortium bestehend aus dem städtischen Versorger Hamburger Energiewerke und dem ortsansässigen Asset Managers Luxcara – haben Siemens Energy beauftragt, einen Elektrolyseur für ihre geplante Produktionsanlage zu liefern.
Die Partner wollen in Moorburg ab 2027 im Endausbau jährlich rund 10.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Siemens Energy wird die Stacks seines PEM-Elektrolyseurs in seinem neuen Werk in Berlin fertigen. Montiert werden die Anlagen dann am Siemens-Standort in Mülheim an der Ruhr sowie bei einem europäischen Partner. Siemens Energy setzt hier auf die Proton Exchange Membrane (PEM)-Technologie, bei der die Spaltung von Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff entlang einer Membran erfolgt. Diese Technologie ermöglicht eine flexible Fahrweise – ein Vorteil beim Betrieb mit erneuerbaren Energien.
Einspeisung in Verteilnetz sowie LKW-Transporte
Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks laufen derzeit vorbereitende Arbeiten für die Wasserstoff-Produktion. Teile der bestehenden Infrastruktur und der Anlagen können künftig weiter genutzt werden. So bleiben beispielsweise die Anlagen zur Wasseraufbereitung sowie das Werkstatt- und Lagergebäude erhalten. Der bereits vorhandene Anschluss an das Höchstspannungsnetz, über den der Elektrolyseur künftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird, wird umgebaut und verlegt.
Das Konsortium strebt ein Portfolio von Wasserstoffverbrauchern aus verschiedenen Industriezweigen an. Mit vielen dieser Unternehmen stehe man bereits in Verhandlungen. Die Versorgung mit grünem Wasserstoff soll über das Wasserstoff-Verteilnetz HH-WIN und die ebenfalls geplante LKW-Verladestation erfolgen. Die Partner wollen die Produktion des grünen Wasserstoffs schrittweise hochfahren, um einen stabilen Betrieb des Wasserstoff-Verteilnetzes zu gewährleisten.
Das Vorhaben wird von Bund und Land gefördert. Die EU-Kommission hatte es im Februar 2024 als IPCEI-Projekt (Important Projects of Common European Interest) eingestuft – und damit den Weg frei gemacht für die nationale Förderung.
„Die Bestellung des Elektrolyseurs ist ein Meilenstein für unser Projekt“, sagt Christoph Cosler, Leiter Unternehmensentwicklung der Hamburger Energiewerke und Geschäftsführer HGHH. „Entscheidend für diesen Schritt war der nationale Förderbescheid, den wir Mitte Juli für unser Projekt erhalten haben. Nach all den vorbereitenden Arbeiten geht es jetzt in die konkrete Umsetzung.“
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Was leider wie üblich fehlt bei solchen Sensationsmeldungen:
Sagenhafte 154 Mio. Eur werden vom Bund dafür rausgehauen, um 37 MW H2 pro Stunde übers Jahr an Leistung im Schnitt zu erzeugen.
Ohne gigantische Subventionen läuft einfach nichts.
Wertes Magazin,
Wissen Sie überhaupt mit Welche Zahlen sie propagieren. Ein hochgelobter Elektrolyseur mit einer Ernte von 10000 Tonnen grüner Wasserstoff im Jahr.
Gewinnt in der Stunde 1 Tonnen H2.
Zum Vergleich, ein LKW verbraucht in der Stunde 8 kg H2 ( 100km). Also kann ich mit diesen Elektrolyseur 125 LKW fahren lassen, mit Ruhezeit 250 LKW und dann auch nichts anderes oder es reduziert sich.
Bei Flauten sowieso und dann sind es nur noch 40 LKW. Wenn überhaupt und für wieviel Millionen Euro? Für wie bekloppt halten Sie die Bevölkerung. Was wir machen ist Zerstörung von Wirtschaft, Natur und sägen auf dem Ast auf dem wir sitzen. Mit Klimaschutz hat das nichts zu tun. Kohle runter und Erdgas rauf mit wahnsinnigen Flächenversieglung.
So hat Einstein schon gesagt: Jeder Dumme kann ein Käfer zertreten, aber keiner kann ihn ersetzten!
Mit freundlichen Grüßen D.Rattei
Ihre Polemik hilft nicht weiter. Genauso, wie wir vor 25 Jahren mit hohen Förderungen im EEG begonnen haben, Wind- und Sonnenstrom konkurrenzfähig zu machen, passiert dies jetzt für Elektrolyseure und Wasserstoff. Wind- und Sonnenstrom sind jetzt, nach Jahren intensiver Förderung, günstiger als Kohle- und Erdgasstrom:
https://www.pv-magazine.de/2024/08/06/fraunhofer-ise-stromgestehungskosten-fuer-neue-photovoltaik-freiflaechenanlagen-bei-41-bis-69-cent-pro-kilowattstunde-angekommen/
So wird es auch für Wasserstoff kommen, bis die Skaleneffekte greifen. Kein Grund zur Unruhe.
Genau wie Sie frage ich mich, ob hier ein wirtschasftlicher Betrieb der Anlage möglich ist. Aus dem Artikel geht hervor, dass der Wasserstoff für industrielle Verbraucher bestimmt ist.
Daher führen die Zahlen aus Ihrem Kommentar hier kaum weiter und lassen damit keine sinnvolle Schlußfolgerung zu.
Interessante Fragen wären hier:
– mit welchem Strompreis wird hier für den Elektrolyseur kalkuliert
– welche Nebenkosten treten auf (z.B. für das Komprimieren und Verteilen des Wasserstoffs)
– welchen Preis sind die industriellen Verbraucher bereit, für den Wasserstoff zu bezahlen
– wie stark wird der Elektrolyseur ausgelastet
Ohne diese Informationen ist eine Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Anlage nicht möglich.
Wow, die wollen den PEM in ihrem neuen Werk in Berlin bauen. Wollen – woher haben sie die Leute ? Die gibt es nicht mal so auf dem Arbeitsmarkt. Förderung abschöpfen – mal sehen
Laut Siemens soll die Produktion der Stacks hochautomatisiert mit Robotern durchgeführt werden.
https://www.siemens-energy.com/de/de/home/stories/electrolyzer-gigawatt-factory.html
Laut pv-Artikel soll die Montage in Mülheim an der Ruhr sowie bei einem europäischen Partner erfolgen. Vielleicht wird da gar nicht so viel Personal im Siemens-Werk in Berlin benötigt, wie Sie erwarten.