Der Schweizer Zell- und Modulhersteller Meyer Burger, der im Januar die Schließung seiner Modulproduktion in Deutschland angekündigt hat, kooperiert bei steckerfertigen Photovoltaik-Anlagen („Balkonkraftwerken“) mit dem Hersteller von Mikrowechselrichtern Solarnative, der die Serienproduktion seiner „PowerStick“-Wechselrichter derzeit noch hochfährt. „Die Kooperation zielt darauf ab, ein hochwertiges Balkonkraftwerk ‚Made in Germany‘ auf den Markt zu bringen“, teilen die beiden Unternehmen mit.
Das Balkonkraftwerk von Meyer Burger und Solarnative soll sich „durch besondere Qualitätsmerkmale durchsetzen.“ Technisch außergewöhnlich ist an dem Konzept, dass die extrem kompakten „PowerStick“-Geräte, die sich sogar in einen Modulrahmen integrieren lassen, immer für jeweils ein Modul vorgesehen sind; bei anderen Balkonkraftwerken ist ein Wechselrichter meist an zwei oder mehr Module angeschlossen. Damit wird beim Solarnative-System auch jedes Modul individuell gesteuert.
Zusätzlich gehört eine ebenfalls von Solarnative entwickelte „IntelliGate Balcony“-Steuerungseinheit zu jeder Anlage. Sie ist erforderlich, damit die jeweils zulässige Einspeiseleistung – in Deutschland zurzeit noch 600, demnächst 800 Watt – nicht durch die Nennleistung eines Wechselrichters begrenzt wird, sondern durch die Steuerungseinheit. Damit werde „für Stecker-Solaranlagen erstmals die Installation einer flexiblen Anzahl von Solarmodulen unabhängig von Ausrichtung und Neigung möglich“. Wichtig für Betreiber ist zudem, dass bei der bevorstehenden Anhebung der Leistungsgrenze auf 800 Watt die Konfiguration der Anlage automatisch online geändert wird – eine Internetanbindung vorausgesetzt. Auch hierbei betonen Meyer Burger und Solarnative die besondere Datensicherheit ihres Systems „durch die mitgelieferte Solarnative App und den lokalen Serverstandort in Deutschland“.
Das Balkonkraftwerk „Made in Germany“ soll Ende März im Online-Shop von Meyer Burger erhältlich sein. „Gemeinsam setzen wir neue Maßstäbe für die dezentrale Energieerzeugung“, so CEO Gunter Erfurt. Damit leiste man „einen Beitrag zur Energiewende ‚Made in Europe‘.“ Das gemeinsame Ziel sei es, so Solarnative-CEO Julian Mattheis, „eine erstklassige und nachhaltige Lösung zur dezentralen Energieerzeugung anzubieten, die höchsten Ansprüchen an Qualität, Ästhetik und Funktionalität gerecht wird“.
Meyer Burger hatte bereits im vergangenen Dezember den Vertrieb von Balkonkraftwerken mit seinen schwarzen Heterojunction-Solarmodulen in Kombination mit „zukunftssicheren 800-Watt-Mikrowechselrichtern zur fast unsichtbaren Montage im Modulrahmen, einer intelligenten Steuereinheit sowie verlässlichen Halterungssystemen“ angekündigt. Ein „Solarnative Balcony-System“ mit „PowerStick“-Mikrowechselrichtern und „IntelliGate Balcony“ wurde wiederum zuerst im vergangenen September für den Vorverkauf bei Alpha-Solar angekündigt.
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Hallo,
mich interessiert der Preis einer solchen Balkonanlage.
MfG R. Ertel
Inwieweit ist das noch „Made in Germany“, wenn nun die Modulproduktion in Freiberg schließt? Aber mit ordentlicher Kommunikation hat es diese Firma nicht so.
es gibt doch noch reichlich Lagerbestände aus deutscher Produktion. Bis diese über Balkonsolar aufgebraucht sind dauert es noch eine Weile. 🙂