Der Chinese Module Marker (CMM), die OPIS-Benchmark-Bewertung für Mono-Perc-Module aus China, wurde mit 0,123 US-Dollar pro Watt bewertet, ein Rückgang um 0,003 US-Dollar pro Watt gegenüber der Vorwoche, während die Preise für Topcon-Module um 0,004 auf 0,131 US-Dollar pro Watt fielen. Diese neuen Rekordtiefs sind auf eine gedämpfte Photovoltaik-Nachfrage zum Jahresende zurückzuführen, da die Modulhersteller ihre Produktion drosseln.
Die Preise in China sind besonders stark gesunken. Während die meisten Tier-1-Anbieter – darunter ein Top-5-Photovoltaik-Unternehmen – Module im Allgemeinen um die Marke von 1 Yuan (0,14 US-Dollar) pro Watt anbieten, haben einige Verkäufer die Preise über diese psychologisch wichtige Schwelle hinaus gesenkt. Nach Angaben mehrerer Hersteller wurden Perc-Module zu Preisen von nur 0,72 Yuan (0,10 US-Dollar) pro Watt angeboten.
Die Wintersaison ist eine „schwächere Jahreszeit, daher ist die Nachfrage geringer“, sagte ein langjähriger Kenner des Photovoltaik-Marktes. Nach Angaben eines Modulverkäufers versuchen Chinas Modulhersteller in dieser Nebensaison, ihre Lagerbestände abzubauen. „Bevor ihr Geschäftsjahr im Dezember endet, versuchen die chinesischen Unternehmen, ihre Lagerbestände zu verkaufen und ihre Einnahmen zu steigern“, so ein anderer Experte.
In diesem Umfeld des Überangebots sinken die Betriebsraten. Einige mittelgroße Photovoltaik-Fabriken machen bereits eine Pause, wie ein Modulhersteller berichtet. Normalerweise legten die Fabriken in China nur während des Frühlingsfestes Pause ein, und eine Unterbrechung jetzt, zwei Monate vor diesem Feiertag, deutet darauf hin, dass „die Fabriken keine Aufträge haben“, so der Modulhersteller. Einem erfahrenen Marktbeobachter zufolge liegt die Auslastung der der Produktionen in den Modulfabriken bei 50 bis 60 Prozent.
Zum Jahresende 2023 und im kommenden Jahr sind weiterhin niedrige Preise absehbar. 2024 wird nach Angaben eines großen Photovoltaik-Entwicklers ein schwieriges Jahr werden. Die niedrigen Preise werden eine Zeit lang anhalten, wobei sich die Branche ab 2025 allmählich stabilisieren und dann wieder erholen wird, so der Projektentwickler weiter.
— OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, bietet Energiepreise, Nachrichten, Daten und Analysen zu Benzin, Diesel, Düsentreibstoff, LPG/NGL, Kohle, Metallen und Chemikalien sowie zu erneuerbaren Brennstoffen und Umweltrohstoffen. Im Jahr 2022 erwarb OPIS die Preisdaten der Singapore Solar Exchange und veröffentlicht nun den OPIS APAC Solar Weekly Report. —
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Je weiter die Modulpreise in den Keller rauschen, umso wahnsinniger ist es, hierzulande mit Milliarden eine Modul- und Zellproduktion hochzuziehen.
Diese Industrie wird niemals wirtschaftlich überleben können und immer auf Subventionen angewiesen sein. Einfach ruinös und sollte nicht mit Steuergeld unterstützt werden, solange wir billig beim Chinesen kaufen können.
Das gleiche konnte man bis vor Kurzem über Gas und PV sagen. Warum PV aufbauen wenn Gas günstiger ist? Bricht die Dumping-Quelle weg und man hat nur einen Lieferanten, dann explodiert der Preis und man zahlt drauf. Muss man wissen ob die totale Abhängigkeit in so einer Schlüsseltechnologie von einem einzigen Land vertretbar ist. Elektronik können wir auch nicht, aber da gibt es wenigstens ein paar mehr Länder die liefern können. Deutschland sollte nicht von einem einzigen Land erpressbar sein.
@Daniel Heinrich: Wenn die dumping Quelle wegbricht, ist Versorgung gefährdet, das stimmt. Der Vergleich mit Gas hinkt, wenn man Gas als Wärmequelle sieht. Man kann ohne Probleme mittelfristig ohne PV-Module leben, weil es ein Investitionsgut ist, aber geheizt werden muß immer.
Nun ja, wenn Taiwan angezündet wird, so wie die Ukraine angezündet wurde… wäre die Solarindustrie hier von Vorteil. Bleibt alles friedlich ist sie teuer.
Bin mal gepsannt wie die neoliberal durchdrungene Politik reagiert – Schutzmasken, Einmalanzüge und Schnelltests kommen kommen wo noch mal her?
Wow geil… Ich werde mir dann gleich noch eine Palette zuppeln und mir die Dächer weiter vollpacken.
Ich brauche mehr Bums im Winter.
Ideal wäre Autarkie, aber da spielt die Wärmepumpe leider nicht mit.
An sonnigen Wintertagen für nahezu lau zu heizen hat was!
Sehen Sie, es ist doch ganz einfach:
PV-Module sind langfristige Investitionsgüter. Masken, Schutzanzüge und eben Gas/Öl sind Verbrauchsgüter.
Wenn Investitionsgüter nicht mehr verfügbar sind, ist das zwar schade, aber die bestehenden Investitionen, also die bestehende PV-Anlagen, produzieren einfach ganz normal weiter. Es wird halt einfach nur nicht mehr zugebaut, vorhandenes bleibt.
Wenn Verbrauchsgüter wegfallen, also z.B. kein Gas mehr kommt, stehen die Anlagen still, die auf dieses Verbrauchsgut angewiesen sind. Das ist viel schlimmer.
Den Unterschied verstehen viele Leute nicht.
Gegen die Windfall Profite der Zwischenhändler helfen nur funktionierende, transparente Märkte. Deshalb: unbedingt vergleichen und verhandeln.