Lichtblick und Neon schlagen neues Stromtarif-Konzept vor

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Auch Lichtblick und die Berliner Beratungsfirma Neon Neue Energieökonomik beteiligen sich mit einer eigenen Studie an den aktuellen Diskussionen um das künftige Strommarktdesign. Darin haben sie ein Konzept für einen Stromtarif entwickelt, der Anreize für lastseitige Flexibilität und Energiesparen setzen sowie Preissicherheit bieten soll. Der Tarif spezifiziert dafür über die Vertragslaufzeit ein jährliches Volumen, ein stündliches Verbrauchsprofil und einen Preis. „Wenn Haushalte genauso viel Strom verbrauchen wie vereinbart, zahlen sie exakt den vertraglich vereinbarten Preis – unabhängig von Preisbewegungen am Spotmarkt“, so die Studie. „Wenn der tatsächliche Verbrauch jedoch vom vereinbarten Volumen abweicht, werden die stündlichen Mehr- oder Mindermengen zu Spotpreisen abgerechnet beziehungsweise erstattet.“

Lichtblick und Neon zufolge wird so der Anreiz für Einsparungen und Lastverschiebungen immer durch den Spotpreis bestimmt, unabhängig vom zuvor abgesicherten Profil. Das ermögliche Haushalten, ihr Flexibilitäts- und Energiesparpotenzial zur Senkung der Stromrechnung einzusetzen und von Preisspitzen sogar unter Umständen finanziell zu profitieren. Werden beispielsweise beim Laden des Elektroautos die teuren Abendstunden vermieden, wird laut Studie der Minderverbrauch gegenüber dem vordefinierten Profil mit dem vollen Spotpreis der entsprechenden Stunden vergütet. Werde das Auto dagegen während der sonnenreichen Mittagsstunden geladen, werde nur der deutlich niedrigere Preis dieser Stunden fällig.

Die Unternehmen weisen darauf hin, dass an verschiedenen Stellen regulatorische Anpassungen sinnvoll wären, um solche dynamischen Tarife mit Preisabsicherung einzuführen. Als Schlagworte nennen sie Preisflexibilität und Eigenverantwortung statt Fixierung und staatliche Eingriffe, dynamische Tarife als Standard in der Grundversorgung, die Kopplung von Förderungen und Tarifen, die Erlaubnis längerer Vertragslaufzeiten sowie die Förderung von PPAs und langfristigem Risikomanagement.

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