125 Megawatt-Solarpark in Bundorf fast am Netz

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Mit 125 Megawatt gehört das Photovoltaik-Kraftwerk in Bundorf zu den größten in Deutschland. Die Installation der mehr als 232.000 Solarmodule auf einer Fläche von 125 Hektar ist nahezu abgeschlossen. In den vergangenen Tagen sind nun auch die zwei Hochspannungstransformatoren geliefert worden, die die bestehende Netzinfrastruktur verstärken, wie Energiegenossenschaft Egis am Mittwoch erklärte. Sie seien am neuen Umspannwerk in Aidhausen Kerbfeld installiert worden. „Wir freuen uns, dass dieser wichtige Meilenstein gelungen ist und wir den Solarpark Ende September feierlich eröffnen können“, sagt Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der Egis eG. Die Energiegenossenschaft wird einen Teil der Photovoltaik-Freiflächenanlage künftig als Bürgersolarpark samt Fernwärmeanschluss betreiben.

Die Anlieferung der Transformatoren war alles andere als einfach. Sie wiegen jeweils 82 Tonnen und erfordern einen Schwerlasttransport. Dieser erfolgte vom Hersteller in Regenburg nach Unterfranken. Die schwergewichtigen Trafos müssen auf einem Tieflader per Lkw transportiert werden und nehmen viel Raum auf der Straße ein, weshalb der Transport nachts und mit Polizeieskorte erfolgt. Für die letzten Kilometer bis zum Umspannwerk seien die Trafos auf Selbstfahrer umgezogen worden, einen kleineren Wenderadius als Lkw haben, so Maxsolar weiter. Diese schafften es auch durch enge und steile Straßen vor Ort.

Mit den Trafos wird der Solarstrom in Hochspannungsnetz gespeist. Mit der geplanten Strommenge von über 131 Megawattstunden im Jahr könne Bundorf bilanziell seinen gesamten Eigenbedarf decken und noch das Umland versorgen. Allerdings soll der Solarstrom auch für Fernwärme und Ladesäulen für Elektrofahrzeugen genutzt werden. „Wir wollen Erneuerbare-Energien-Anlagen ganz neu denken und ihr Potenzial ganzheitlich ausschöpfen, um die Energiewende bestmöglich voranzubringen“, sagt Pascal Lang. „Dazu zählen neben Strom auch Wärme und Verkehr.“ Auch der Naturschutz komme nicht zu kurz. So seien am Standort Magergraswiesen für Bienen und Schmetterlinge, regionales und hochwertiges Saatgut und ein Korridor für Wildtiere vorgesehen.

Mit dem Bau des Solarparks begann Maxsolar im vergangenen Herbst. Seit Mai laufen auch die Bauarbeiten für ein stromgeführtes Fernwärmesystem, das direkt an den Solarpark angeschlossen ist. Die Wärme soll zur Versorgung der Einwohner sowie für kommunale Liegenschaften genutzt werden. Das 1,6 Kilometer lange Fernwärmenetz soll nach den Planungen fast ausschließlich durch das Photovoltaik-Kraftwerk und einer Wärmepumpe gespeist werden. Zudem ist ein großer Warmwasserspeicher geplant, um Wärme auch in sonnenarmen Zeiten nutzen zu können. „Mehr als 20 Gebäudeeigentümer haben sich schon für einen Fernwärmeanschluss entschieden“, sagte Pascal Lang. Es sei aber auch für weitere Hausbesitzer möglich.

Zudem können sich die Bürger noch an dem Solarpark beteiligen. Für etwa ein Drittel des Photovoltaik-Kraftwerks bietet Egis über eine Mitgliedschaft Anteile an. Eine Beteiligung sei ab 150 Euro möglich. Egis zahlt seinen Mitgliedern dann wiederum Dividenden aus, die aktuell bei sechs Prozent liegen.

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