Der Mechanismus der Überschusserlösabschöpfung ist in etwa so ein bürokratisches Monster, wie ein solcher Name vermuten lässt. Als Reaktion auf die hohen Börsenstrompreise hatte de Bundesregierung die Regelung zum 1. Dezember 2022 eingeführt. Allerdings sanken die Strompreise in diesem Jahr wieder deutlich, weshalb die Regierung nicht von der Möglichkeit der Verlängerung bis April 2024 Gebrauch machte, sondern den Mechanismus zum 30. Juni 2023 wieder auslaufen ließ.
Am Freitag nun legte das Bundeswirtschaftsministerium nun die ersten Zahlen vor – ganz konkret für den ersten Abrechnungszeitraum von Dezember 2022 bis Ende März 2023. So seien Überschusserlöse von ungefähr 417 Millionen Euro von den Betreibern gemeldet worden. Nach dem Mechanismus werden 90 Prozent davon abgeschöpft, wobei den Betreibern auch Sicherheitszuschläge und technologische Referenzwerte an die Hand gegeben wurden.
Die Höhe der abzuschöpfenden Beträge wird dabei zunächst auf Basis der stündlichen Spotmarktpreise ermittelt. Von den auf Basis der Spotmarktpreise ermittelten Referenzerlösen werden die Referenzkosten und ein Sicherheitszuschlag für die vom jeweiligen Anlagenbetreiber eingespeiste Strommenge abgezogen. Die Spotmarktpreise seien daher grundsätzlich maßgeblich für die Höhe der abzuschöpfenden Beträge, so das Ministerium.
„Da diese seit Jahresbeginn 2023 im Trend rückläufig sind, ist der im ersten Abrechnungszeitraum abzuschöpfende Gesamtbetrag geringer ausgefallen als es die noch höheren Strompreise im Herbst 2022 nahelegten“, heißt es weiter. Andererseits seien durch die sinkenden Strompreise auch die Entlastung der Letztverbraucher für den Staat geringer ausgefallen. Die abgeschöpften Mehreinnahmen werden für die Gegenfinanzierung der Strompreisbremse genutzt. Diese Kosten bezifferte das Bundeswirtschaftsministerium auf rund neun Milliarden Euro bis Ende Juli 2023.
Vielleicht kommen noch ein paar Gelder zusammen. Im November will das Bundeswirtschaftsministerium dann konkrete Informationen über die erzielte Abschöpfung veröffentlichen. Dann werden auch die Summen aus dem zweiten Abrechnungszeitraum bis Ende Juni vorliegen.
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Die folgende Passage im Artikel zeigt einmal mehr die politische Ohnmacht gegenüber der Stromwirtschaft..
Zitat:…Die Spotmarktpreise seien daher grundsätzlich maßgeblich für die Höhe der abzuschöpfenden Beträge, so das Ministerium.
„Da diese seit Jahresbeginn 2023 im Trend rückläufig sind, ist der im ersten Abrechnungszeitraum abzuschöpfende Gesamtbetrag geringer ausgefallen als es die noch höheren Strompreise im Herbst 2022 nahelegten“, heißt es weiter.
Andererseits seien durch die sinkenden Strompreise auch die Entlastung der Letztverbraucher für den Staat geringer ausgefallen. Zitat Ende.
Fakt war und ist, wenn die Börsenpreise sinken, steigt die EEG Umlage. weil die Differenz der Börsenpreise zu den EE Vergütungen größer wird.
Das ist doch nicht anders geworden, nur weil der Staat nun die EEG Umlage übernommen hat. Wieso kann da für den Staat die Entlastung der Verbraucher geringer ausfallen wenn die Preise fallen.?? Dafür müssen sie doch „höhere“ Entlastung überweisen.
Der Schwindel mit der EEG Umlage ist leider immer noch nicht im Ministerium angekommen.
Die Profiteure präsentieren sich im Folgenden.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rwe-legt-jahresbilanz-vor-gewinne-mehr-als-verdoppelt-100.html
ZITAT:…Der größte deutsche Stromerzeuger RWE hat seinen Nettogewinn wie erwartet mehr als verdoppelt. Das geht aus den heute vorgelegten endgültigen Zahlen hervor. Strom aus erneuerbaren Energien besonders lukrativ Zitat Ende.
Ist doch auch logisch, wenn man die EE bei sinkenden Börsenpreisen billig kaufen kann, und deswegen sich die staatlichen Entlastungen noch erhöhen. Von Kosten/Nutzen haben die im Ministerium offensichtlich auch noch nichts gehört.
Nachtrag.
Was ich mit meinem Kommentar deutlich machen will.
Wenn wegen.. „hoher“.. Börsenpreise die EE Erzeuger auch nur einen Monat Übergewinne machen, sind alle Administrationen sofort im Aufruhr. Wenn aber wegen niedriger Börsenpreise die Altgedienten Übergewinne machen, gibt das wahrscheinlich Erfolgsprämien.
Auf dieser Seite stimmt der Lobbyismus.
Wobei man wissen muss, dass die Übergewinne der EE Erzeuger eigentlich auf einem geplanten Energiewende Bremsklotz basieren. Eigentlich ein Schuß der nach hinten los ging.
Sitzen im Wirtschaftsministerium wirklich immernoch die zigarrerauchenden Representanten aus der Zeit des Ludwig Ehrhards?
Wie können wir denen die Wirklichkeiten des aktuellen Strompreissystems näherbringen?
Schämen sollten Sie sich angesicht dieser jahrelangen und weiter anhaltenden Ignoranz dem Verbraucher gegenüber.
Wer ist für die verpflichtende Weiterbildung im Wirtschaftsministerium verantwortlich?