EU-Forscher schlagen neue Methode zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Solarmodulen vor

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von pv magazine International

Forscher der Europäischen Kommission haben eine direkt nutzbare Methode zur Quantifizierung des CO2-Fußabdrucks von Solarmodulen entwickelt, die in regulatorischen Kontexten wie der Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union angewendet werden kann. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Studie „Assessing the carbon footprint of photovoltaic modules through the EU Ecodesign Directive„, die die Fachzeitschrift „Solar Energy“ kürzlich veröffentlichte.

Die Methode ist in neun Hauptschritte unterteilt. Dazu gehört eine Hotspot-Analyse der Lebenszyklusbewertung (LCA), mit der die Bereiche ermittelt werden, in denen die Umweltauswirkungen am größten sind. Bei dieser Anwendung der Methode auf Photovoltaik-Module wird der CO2-Fußabdruck als wichtigster Bereich identifiziert, aber auch der Wasser- und Ressourcenverbrauch sowie andere Bereiche könnten berücksichtigt werden.

Die folgenden Schritte beinhalten die Anpassung der Produkt-Umweltfußabdruck-Kategorie-Regeln (PEFCRs) zur Verwendung in Ökodesign-Anforderungen für Solarmodule. Die neuen „harmonisierten Berechnungsregeln“ sollen die CO2-Auswirkungen von Solarmodulen von der Produktion bis zum Markteintritt berechnen, wobei der Schwerpunkt auf der Herstellungs- und der Lieferphase liegt.

Die Methode führt eine Sensitivitätsanalyse des Siliziumgehalts der Solarmodule, des Modulertrags und des in der Herstellungsphase verwendeten Stromnetzmixes durch, bevor sie die endgültigen Ergebnisse berechnet. Die letzten Schritte umfassen die Interpretation der Ergebnisse, die Konsultation der Interessengruppen und schließlich die Festlegung der Anforderungen an den CO2-Fußabdruck möglicher Solarmodule.

Basierend auf ihren Analysen schlagen die Wissenschaftler einen alternativen regulatorischen Ansatz für den CO2-Fußabdrucks von Photovoltaik-Modulen vor: Einführung allgemeiner oder parameterspezifischer quantitativer Anforderungen, die einen maximal zulässigen Schwellenwert für den CO2-Fußabdruck von Solarmodulen festlegen; Verpflichtung zur Angabe des CO2-Fußabdrucks von Modulen und Angabe dieser Informationen auf dem Energieetikett oder Datenblatt des Produkts.

„Die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für den CO2-Fußabdruck von Solarmodulen könnte zu erheblichen Energieeinsparungen führen, insbesondere in der energieintensiven Herstellungsphase dieser Produkte“, so die Autoren in ihrer Studie weiter. Sie wiesen darauf hin, dass ihre Vorschläge nicht unbedingt die offizielle Position der Europäischen Kommission widerspiegeln.

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