Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Trendumkehr und leichter Anstieg des PPA-Preisniveaus im April

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Die Preise im Stromterminmarkt sind im April annähernd konstant geblieben, für 10-jährige Photovoltaik-PPA stieg der Mischpreis im Terminmarkt im Vergleich zum Vormonat um rund 2 bis 5 Euro pro Megawattstunde an. Damit ist erstmalig seit August 2022 der sinkende Trend bei den PPA-Preisen gestoppt und die Preise sind im April 2023 wieder leicht angestiegen.

Der Mischpreis für einen 10-jährigen PPA mit Beginn im Frontmonat lag damit im April 2023 bei rund 110 Euro pro Megawattstunde. Dieser Preis und die Terminmärkte stellen den Preisbenchmark für (Utility-)PPAs im deutschen Strommarkt dar. Der in unserem Preismonitor abgebildete Index für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA liegt damit unter Berücksichtigung der Abschläge bei rund 74 Euro pro Megawattstunde.

Folgende Grafik stellt einen Vergleich der Niveaus der Zuschlagswerte aus den EEG-Auktionen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit den Bandbreiten der erzielbaren 10 Jahres-PPA-Preise aus dem Enervis PPA-Preisindex seit Anfang 2021 dar. Dabei wird deutlich, dass das EEG-Zuschlagsniveau bis zum September 2021 deutlich über dem PPA-Preisniveau lag. Mit der danach folgenden PPA-Preisrally getrieben von hohen Terminmarktpreisen mit der Spitze im August 2022, lagen die PPA-Preise zeitweise deutlich über dem EEG-Zuschlagsniveau. Durch das Absinken der Preise seit Herbst letzten Jahres und der Anhebung der Höchstwerte in den Ausschreibungen in der März Auktion überschneiden sich aktuell die Preiskorridore für EEG-Zuschläge und des PPA-Preisindex wieder. Wobei die Preise für 10 Jahres-PPAs noch etwas über dem Preiskorridor der EEG-Zuschläge liegen.

Methodische Erläuterung siehe unten

Grafik: Enervis

Vergleich PPA-Preise und Zuschlagswerte für PV-Freiflächenanlagen
Entwicklung PPA-Preise und Zuschlagswerte seit Januar 2021

Quelle Enervis

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. EEG-Zuschlagswerte anhand der letzten verfügbaren Zuschlagspreise aus vorangegangener Auktion, Inbetriebnahme der Projekte innerhalb zwei Jahren nach Zuschlagserteilung, Laufzeit der Marktprämienvergütung 20 Jahre. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.  Quelle: Enervis

— Der Autor Thomas Rosenzopf ist Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung enervis und hier für PV relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Verträgen von Power Purchase Agreements bis hin zu der Einbindung und Bewertung von Strom aus PV-Anlagen in ein industrielles Lastprofil. —

 

Anmerkung der Redaktion: In der ersten Version war noch die Preisgrafik mit Stand März im Artikel enthalten. Wir haben den Fehler am 6.5.2023 korrigiert. Vielen Dank für den Hinweis.

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