Enpal garantiert 16 Cent pro Kilowattstunde Vergütung für kleine Photovoltaik-Anlagen in der Direktvermarktung für die nächsten drei Jahre

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Bislang galt die Direktvermarktung für kleine private Photovoltaik-Dachanlagen als aufwändig und wenig rentabel. Doch mit den gestiegenen Preisen an den Strombörsen ändert sich das gerade und vermehrt bieten Unternehmen nun auch diese Dienstleistung an. Am Dienstag kündigte nun Enpal an, ab sofort den Photovoltaik-Neukunden auch Direktvermarktung als Alternative zur festen EEG-Einspeisevergütung anzubieten.

Nach dem EEG werden Anlagen in der Direktvermarktung mit 0,4 Cent pro Kilowattstunde höher vergütet als in der Einspeisevergütung. Doch Enpal verspricht seinen Kunden eine Verdoppelung der Einspeisevergütung für den Solarstrom. „Die Verdopplung der Einspeisevergütung geht dabei über die staatliche Förderung hinaus – damit möchte Enpal die Energiewende beschleunigen und einen zusätzlichen Motivationsgrund für mehr Klimaschutz und Unabhängigkeit schaffen“, heißt es dazu.

pv magazine Podcast

Benjamin Merle, wieso ist Direktvermarktung für Photovoltaik-Betreiber die Zukunft?

Mit Solarstrom vom eigenen Hausdach kann man inzwischen sogar am freien Markt, an der Strombörse, Geld verdienen. Und zwar mehr, als wenn man den Strom einspeist und wie noch meistens üblich die Einspeisevergütung erhält. Direktvermarktung ist der Fachbegriff dafür. Benjamin Merle, Chief Product Officer bei Enpal, erläutert in diesem Podcast mit pv magazine Chefredakteur Michael Fuhs, wie die Direktvermarktung funktioniert, wie das Geschäftsmodell für Einfamilienhausbesitzer aussieht, und warum dazu ein Smart Meter nötig ist. Nach Aussage von Enpal, Initiativpartner dieses Podcasts, eröffnet der Umstieg eine ganz neue Welt. In dieser kann Strom vom eigenen Hausdach eines Tages vielleicht auch an umliegende Betriebe verkauft werden oder der Speicher kann im Winter preisgünstig Windstrom laden, um die Wärmepumpe mit noch mehr CO2-freiem Strom zu betreiben.

Mit dem Enpal-Energiemanager könne der Solarstrom direkt an der Energiebörse vermarktet werden. „Das erhöht den Erlös, da der Marktwert des Solarstroms die gesetzliche Einspeisevergütung von 8,2 Cent pro Kilowattstunde im Mittel deutlich übersteigt“, so das Berliner Unternehmen weiter. Momentan liegen die Marktwerte Solar aber wieder deutlich niedriger als im Vorjahr. Im März war der Marktwert Solar erstmals seit August 2021 wieder unter die Marke von zehn Cent pro Kilowattstunde gesunken.

Dennoch garantiere Enpal für mindestens drei Jahre einen Mindesterlös von 16 Cent pro Kilowattstunde. Damit wird die feste Einspeisevergütung, die zunächst bis Januar 2024 festgeschrieben ist, nahezu verdoppelt. Enpal übernimmt nach eigenen Angaben den kompletten Prozess für die Kunden. Die Abwicklung erfolge automatisiert. Die Kunden hätten kein Risiko, könnten sich aber über Zusatzeinnahmen von 500 Euro freuen. Am größten sind dabei die Zusatzerlöse bei Haushalten mit weniger Verbrauch. Bei einer 10 Kilowatt-Photovoltaik-Anlage mit 10-Kilowattstunden-Speicher hat Enpal einen Gewinn von rund 550 Euro bei einem Stromverbrauch von 3000 Kilowattstunden jährlich errechnet. Für Haushalte mit Elektrofahrzeugen und einem Strombedarf von etwa 7000 Kilowattstunden jährlich blieben unter dem Strich jedoch auch noch fast 400 Euro Mehreinnahmen gegenüber der festen Einspeisevergütung.

Der Enpal-Energiemanager sei in jeder Photovoltaik-Lösung enthalten. Zusätzlich werde das Berliner Unternehmen ein intelligentes Messsystem mit Smart-Meter-Gateway einbauen. Dies gelte zunächst für alle Neukunden, die seit dem 3. April bei Enpal einen Vertrag abgeschlossen haben. Auch bei Bestandskunden solle die Nachrüstung möglichst schnell erfolgen, hieß es weiter.

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