Bundesnetzagentur spricht sich bei Photovoltaik-Balkonmodulen für Schuko-Stecker-Variante aus

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Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, findet, dass bei Balkonmodulen ein einfacher Stecker für den Anschluss genügen sollte. Damit beantwortet Müller die Schuko-oder-Wieland-Frage, die viele, die sich mit Photovoltaik-Balkonmodulen beschäftigen, umtreibt.

Über sein Twitter-Konto teilte Klaus Müller kurz vor Jahreswechsel mit: „Bei Balkon Solarmodule reicht nach Bundesnetzagentur Einschätzung ein einfacher Stecker, wenn zertifizierte Wechselrichter vorhanden sind. Für 2023 gilt der Neujahrsvorsatz: weniger Bürokratie, dafür mehr Freude an der Energiewende.“

Damit dürfte Müller bei den meisten Besitzern und Interessenten von Photovoltaik-Balkonmodulen ins Schwarze treffen. Die HTW Berlin ermittelte im vergangenen Jahr, dass 70 Prozent der installierten Stecker-Solar-Geräte, wie sie auch genannt werden, einen haushaltsüblichen Schuko-Stecker haben.

Stand August 2022 waren in Deutschland rund 200.000 Stecker-Solar-Geräte installiert. Eine VDE-Produktnorm gibt es für diese Module allerdings noch nicht. Somit bleiben die Geräte zunächst nicht zertifiziert. Ein entsprechender Entwurf für eine Produktnorm hat der VDE Mitte Oktober vorgelegt und zur Kommentierungsphase schreiten lassen.

Darin enthalten ist auch ein Anhang zum Thema Schuko-Stecker oder Wieland-Stecker. Zur Frage nach dem Schuko-Stecker heißt es: Dieser sei derzeit „weder erlaubt noch verboten ist, um diese Grauzone innerhalb der Kommentierungsphase fachlich zu beraten und aufzulösen“, so der VDE.

Schlussendlich ist es VDE und nicht Klaus Müller, der die Norm setzt. Eine Stellungnahme dazu gab es auch unlängst von der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik DKE. Diese sieht, dass ein Photovoltaik-Balkonmodul kein gewöhnliches Haushaltsgerät ist, da ein Modul auch Strom abgibt. Somit empfiehlt die Kommission eine feste Verdrahtung durch einen Handwerker oder einen Wieland-Stecker, bei dem die Nutzer keine Metallstifte berühren können und so Stromschläge vermieden werden.

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