Energieverbrauch 2022 auf dem niedrigsten Stand seit Wiedervereinigung

Teilen

Deutschland hat Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) zufolge in diesem Jahr 4,7 Prozent weniger Energie verbraucht als 2021. Das lag nach Auffassung des Vereins an den gestiegenen Energiepreisen, aber auch an Energieeffizienzmaßnahmen, preisbedingten Produktionskürzungen und einer wärmeren Witterung. Bereinigt um den Temperatureinfluss wäre der Energieverbrauch 2022 in Deutschland um 3,9 Prozent gesunken.

Der Primärenergieverbrauchs ist 2022 deutlich zurückgegangen.

Grafik: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

Bei der Photovoltaik kam es zu einem Anstieg der Stromerzeugung um 21 Prozent. Die Windenergie legte 12 Prozent zu. Beide profitierten insbesondere von einer außergewöhnlich günstigen Witterung. Die Biomasse, deren Anteil an den erneuerbaren Energien bei über 50 Prozent liegt, verzeichnete einen Verbrauchszuwachs um etwa 1 Prozent, da trotz milder, verbrauchssenkender Witterung mehr Biomasse als Heizenergie eingesetzt wurde und fossile Heizenergien ersetzte. Die Wasserkraftwerke verminderten infolge der langanhaltenden Trockenheit ihren Beitrag um rund 13 Prozent.
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch 2022 um 4,4 Prozent auf 2034 Petajoule. Das entspricht 69,4 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Primärenergieverbrauch betrug 2022 17,2 Prozent. Im Vorjahr waren es 15,7 Prozent.

Grafik: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

2022 floss mehr Strom ins Ausland als umgekehrt nach Deutschland hinein, so die Berechnungen. In Summe habe der Stromaustauschsaldo minus 99 Petajoule betragen. Hauptgründe für diese Entwicklung seien Verschiebungen im europäischen Stromerzeugungsmix sowie die gestiegene Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland.
Für das Gesamtjahr 2022 rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Rückgang der energiebedingten CO₂-Emissionen um etwa 1 Prozent oder etwa 7 Millionen Tonnen. Die Substitutionseffekte im Energiemix führten zu einem Anstieg der CO₂-Emissionen. Dieser Zuwachs habe jedoch unter der Einsparung gelegen, die sich aus dem Rückgang des Gesamtverbrauchs ergibt.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.