Bereits seit Monaten treibt das erforderliche Anlagenzertifikat den Projektentwicklern und Installateuren von Photovoltaik-Anlagen ab 135 Kilowatt Sorgenfalten auf die Stirn. Viele Photovoltaik-Kraftwerke sind bereits fertiggestellt, können aber wegen des fehlenden Zertifikats nicht ans Netz (siehe pv magazine Deutschland, März 2022, „Warten auf den Netzanschluss„). Nach der Verschärfung der Vorgaben hatte sich ein Rückstau gebildet, der mit Lockerungen in der EEG-Novelle in diesem Sommer etwas abgemildert werden sollte. So können Photovoltaik-Anlagen ans Netz gehen, wenn sie bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllen und die Projektierer können die notwendigen Unterlagen innerhalb von 18 Monaten vervollständigen.
Den Rückstau an unzertifizierten Photovoltaik-Anlagen abzubauen, hat sich auch das Start-up Carbon Freed zur Aufgabe gemacht. Es kooperiert jetzt dafür auch mit der der Zertifizierungsstelle UL Solutions. Auf diesem Wege könnten Projektentwickler und Installateure noch gezielter bei der Projektbearbeitung unterstützt werden, um die Zertifizierung von Photovoltaik-Anlagen ab einer Leistung von 135 Kilowatt effizienter durchzuführen.
„Gerade die Datenakquise, die Aufbereitung der Informationen und die Berichterstellung sind bei der Anlagenzertifizierung sehr zeitintensiv“, sagte Carbon Freed-Gründer Marko Ibsch. „Diese Bereiche nehmen wir unseren Kunden ab, sodass wir UL Solutions eine vollständige Dokumentation liefern können, auf deren Basis die Bewertung und anschließende Zertifizierung der Anlagen durchgeführt werden kann.“ Dies gelte sowohl bei Anlagenzertifikaten Typ A – also für Anlagen mit einer Wirkleistung ab 950 Kilowatt – als auch bei Anlagenzertifikaten Typ B für Anlagen mit einer Wirkleistung zwischen 135 und 950 Kilowatt. Pro Jahr wollen die Partner rund 150 Zertifizierungen pro Jahr schaffen.
„Carbon Freed bereitet die Daten der Projektierer und Installationsbetriebe so auf, dass wir für die Anlagenzertifizierung einen qualifizierten und standardisierten Datensatz erhalten“, ergänzte Guido Bröring, Global Head of Grid Integration bei UL Solutions. „Das ist für unsere Prozesse natürlich ein riesengroßes Plus. Die Vollständigkeit der Unterlagen ist der Schüssel, um den Bearbeitungszeitraum zu verkürzen, da das langwierige Nachreichen von Unterlagen entfällt.“
Nach eigenen Angaben hat Carbon Freed seit seiner Gründung 2020 bereits mehr als 450 Zertifizierungen begleitet. Der aktuelle Prozess der Anlagenzertifizierung sei dabei alles andere als effizient. „Die Anlagenbetreiber sammeln die Daten für die Zertifizierung und übermitteln sie dann an die Zertifizierungsstellen. In 80 Prozent der Fälle muss dann aber noch einmal nachgebessert werden, weil Informationen fehlen oder unplausibel sind“, so Ibsch.
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