Senec: Lieferengpässe verzögern Tausch auffälliger Batteriemodule

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Nach den Bränden im März versetzte Senec fast alle seine Photovoltaik-Heimspeicher in einen Stand-by-Modus. Seither arbeitet das Leipziger Unternehmen immer noch „mit Hochdruck“ daran, alle Batteriesysteme für die Kunden wieder nutzbar zu machen. Im Frühsommer begann Senec damit, die Speicher wieder in den Regelbetrieb zu bringen. „Nahezu alle Systeme sind mittlerweile wieder in Betrieb“, erklärte das Unternehmen auf Nachfrage von pv magazine zum aktuellen Stand.

Bei den Photovoltaik-Heimspeichern, die weiterhin fernabgeschaltet sind, handelt es sich vornehmlich um Systeme, bei denen Batteriemodule getauscht werden müssen, um künftig neue Brände zu vermeiden oder die den Ansprüchen an eine dauerhafte Leistungsfähigkeit nicht genügen. Senec hat mittlerweile sein Monitoring der Batteriesysteme noch erweitert, fehlerhafte Systeme schneller zu erkennen und notfalls fernabzuschalten. Doch aufgrund der aktuellen Liefersituation verzögert sich Senec zufolge nun der notwendige Tausch der Batteriemodule. Darüber seien die Fachpartner auch in einem Schreiben am Mittwoch informiert worden. „Vor dem Hintergrund der bekannten, die gesamte Branche treffenden weltweiten Schwierigkeiten in den Lieferketten, haben sich die Lieferprozesse bisher nicht wie gewünscht eingependelt. Daher warten aktuell einige Kunden noch auf ihre Austauschmodule“, hieß es von Senec. „In den nächsten Wochen erwarten wir eine verbesserte Verfügbarkeit der Vorprodukte, so dass wir anstehende Austausche Zug um Zug werden abschließen können.“

Nach Angaben des Unternehmens gehen Photovoltaik-Heimspeicher auch nicht „immer wieder in den Stand by“. Das verbesserte Monitoring, auch „SENEC.SmartGuard“ genannt, sei eine dauerhafte Einrichtung. Wenn es im Laufe des Lebenszyklus eines Systems ein Batteriemodul entdecke, das – durch welche internen und externen Einflüsse auch immer – bestimmte Parameter nicht mehr erfüllt, werde per Fernwartung eine Prüfung des Systems durchgeführt. „Je nach Ergebnis dieser Prüfung kann es zu einer Fernabschaltung des Systems kommen. Der Kunde und der Fachpartner werden informiert und gegebenenfalls, dort wo notwendig, wird automatisch ein Modultausch eingeleitet“, erklärt Senec weiter.

Für die Zeit, in denen die Kunden ihren Photovoltaik-Heimspeicher nicht nutzen konnten oder können, gibt es ein Kulanzangebot von Senec. Das Unternehmen zahlt 25 Euro pro angefangener Woche. Für den Fall, dass ein auffälliges Modul ausgebaut und der Speicher im Teilbetrieb weiterlaufen kann, gilt eine Kulanz von 8 Euro pro Woche und entnommenem Modul. Die Auszahlung erfolgt in der Regel erst nach Abschluss der Tauscharbeiten. Im Juni hatte Senec angefangen, die Kulanzbeträge an die Betreiber auszuzahlen, deren Speicher den Betrieb wieder aufnehmen konnten.

„Nahezu alle Kunden haben bereits Kulanzzahlungen erhalten. Einige Kunden haben uns jedoch informiert, dass bspw. IBAN-Nummern nicht korrekt übermittelt wurden“, erklärte das Unternehmen dazu. „Da jeder Fall anders gelagert ist, kann es etwas dauern, bis alle Fälle gelöst sind. Da es sich um sensible Daten handelt, die uns die Kunden übermitteln müssen, gilt auch hier: Sorgfalt vor Schnelligkeit.“

Neben der Wiederinbetriebnahme und der Erweiterung des Monitorings hat Senec auch seine App überarbeitet. Sie sei „nutzerfreundlicher und übersichtlicher gestaltet, einschließlich diverser Funktionserweiterungen“. Kunden hätten einen direkten Zugriff auf Dokumente sowie Verbrauchs- und Anlagendaten. Rückmeldungen von Senec-Kunden bei pv magazine zeigten jedoch auch, dass die angezeigten Daten nur teilweise hilfreich, stellenweise verwirrend sind. Auf solche Rückmeldungen reagiert Senec, wie es pv magazine erklärte: „Wir haben das App-Update genutzt, um Kunden-Rückmeldungen, die uns in der Vergangenheit erreicht haben, entsprechend neu einzubinden und umzusetzen. Dabei stellt das aktuelle Design allerdings nur einen ersten Schritt dar, denn wir sind bestrebt, die Nutzerfreundlichkeit und den Service weiter zu optimieren.“ Eine individuelle Anpassung der Berechnung der Speicherdaten sei bereits in Planung und solle mit einer der nächsten Versionen umgesetzt werden. Zudem wolle Senec weiterhin „Nutzertests“ machen, um so weitere Verbesserungsvorschläge zu erhalten und aufzugreifen.

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