Steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Elektroautos bieten viel Potenzial, um Lastspitzen in den Netzen zu vermeiden. Das netzdienliche Laden kann den Ausbaubedarf verringern und so Kosten sparen. Das Dresdener IoT-Unternehmen Kiwigrid unterstützt das nun durch eine neue Funktion seiner Software für das Lademanagement. Anwendern ist es damit möglich, ihr Elektroauto gezielt dann laden, wenn dies aus Netzsicht am günstigsten ist. Davon können sie finanziell profitieren.
Das Angebot basiert auf dem White-Label-Produkt TIH.homecharge und der Energy-Service-Plattform KiwiOS von Kiwigrid. Die EnviaM-Tochter Mitnetz Strom erprobt den neuen Lademodus im Rahmen des FlexHub-Forschungsprojekts derzeit in einem Feldtest mit Endkunden. FlexHub zielt darauf, ein Flexibilitätsdatenregister mit einem Energiemarkt für flexible Verbraucher und Erzeuger zu entwickeln.
Anwender können in der MyFlex-App von Kiwigrid den Lademodus für netzdienliches Laden auswählen. Dort lassen sich auch die zeitvariablen Netznutzungsentgelte als Teil dynamischer Tarife über den Tagesverlauf einsehen. Sobald sie die gewünschte Abfahrtszeit eingestellt haben, errechnet sich der Ladebedarf automatisch. Das Elektroauto ist zur gewünschten Zeit geladen und abfahrbereit. Kiwigrid sieht in dieser Reservierungslogik eine kundenfreundliche Alternative zum harten Schalteingriff durch Netzbetreiber.
Neben dem netzdienlichen Laden bietet Kiwigrid bereits einen Modus für das optimierte Laden mit Strom aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Die Besitzer von Elektroautos können so ihren Eigenverbrauch steigern, Stromkosten sparen und ihren CO2-Fußabdruck reduzieren.
„Unser Produkt TIH.homecharge leistet einen entscheidenden Beitrag zum nachhaltigen und netzdienlichen Laden“, sagt Frank Schlichting, CEO von Kiwigrid. „Wir ermöglichen damit das kostengünstige, einfache und zuverlässige Laden des Elektroautos – eine der größten Herausforderungen und zugleich Treiber, um Elektromobilität für alle im Alltag nutzbar zu machen. Gleichzeitig erschließt die Lösung das enorme Potential von Elektroautos als Flexibilitäten.“
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mmmm…. nichts, was ein GoE-charger oder ein Wattpilot von Fronius nicht schon lange könnten… wird schon immer noch viel neu erfunden, was es schon gibt…
gutes Konzept, das Zukunft hat. Kann man ja sogar heute schon mit dynamischen Strompreisanbietern und beispielsweise einem go-echarger machen. Ich fände es cool, wenn es auch mal Schnelllader gäbe mit dynamischen Preisschildern…
Allerdings gehört zu einer solchen so sinnvollen Netzdienlichkeit auch endlich ein angepasstes Strommarkt-Design und/oder beispielsweise die Belohnung eines regionalen Bezugs mit niedrigerem Netzentgelt bzw. Stromsteuern… bestenfalls mit der Möglichkeit der dynamischen Rückspeisung… da ist zur Zeit noch ganz ganz viel an Hausaufgaben seitens der Politik zu machen.
Wer tagsüber überschussgeführt laden kann, sei es aus eigenem PV-Überschuss oder aus Netzüberschuss, der belastet abends weder seinen Heimspeicher oder das öffentliche Stromnetz und spart viel Geld. Win-Win sagen wir vom Rosenheimer Solarförderverein zu solchen Lösungen.
Meines Wissens erlaubt noch kein lokaler Versorger die dynamische Abrechnung. Der Lieferant muss also dem lokalen Versorger für jeden seiner Kunden das ganz normale Verbrauchsprofil bezahlen, unabhängig davon, wann sein Kunde wieviel Strom aus dem Netz des lokalen Versorgers bezieht. Der lokale Versorger hat natürlich einen Vorteil davon, wenn die Kunden preisoptimiert verbrauchen, muss diesen Vorteil aber nicht an den Lieferanten, der die Vertragsbeziehung mit dem Kunden hat, weitergeben. Der einzelne Kunde kann versuchen, besser zu sein, als seine Mitkunden, dann bezahlt er für den gleichen Strom weniger. Die Mitkunden können aber nachziehen und dann zahlen alle wieder das gleiche und das entspricht nach Kosten halt dem, was man für ein durchschnittliches Verbrauchsprofil bezahlen muss – egal ob es dem entspricht oder nicht. Man macht sich also als Kunde viel Arbeit, hat für die Dokumentation des Verbrauchsprofils noch zusätzliche Kosten und hat nichts davon, wenn alle gleich gut sind. Die die relativ schlechter sind, haben sogar höhere Kosten, obwohl ihr Verbrauchsprofil besser ist, als das eines Durchschnittskunden, aber schlechter als des durchschnittlichen Kunden ihres persönlichen Lieferanten.