Bayernwerk startet weiteres lokales Stromangebot aus regionaler Photovoltaik und Wasserkraft

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Mit der Sonnenenergie aus der Nachbarschaft den Wäschetrockner starten, das E-Bike laden oder den Kühlschrank laufen lassen – diese Idee aus regionaler Erzeugung und Nutzung von erneuerbarem Strom steht hinter den regionalen Strommärkten des Bayernwerks. In Rottenburg an der Laaber hat die Eon-Tochter den inzwischen zehnten „Hofladen für Energie“ eröffnet, der mit dem Tarif „RegioEnergie Rottenburg“ zertifizierten Ökostrom aus der Region anbieten soll. Die Strommengen dafür werden dem Unternehmen zufolge „weitgehend aus regionalen Photovoltaik-Anlagen und Wasserkraftwerken gedeckt“. Weitere Einspeiser von erneuerbaren Energien aus der näheren Umgebung können demnach ebenfalls mitmachen und ihren Strom direkt vor Ort vermarkten. Auch in den Landkreisen Bamberg und Schwandorf sowie in Abensberg, Viechtach, Grafenau, Pullach, Pfettrachtal, Marienbachtal und Calenberger Land gibt es dieses Angebot.

Für das niederbayerische Rottenburg ist das Konzept, regionale Erzeuger und Verbraucher auf einem heimischen Energiemarkt zusammenzubringen, eine Premiere, wie Bürgermeister Alfred Holzner erläuterte. Mit dem Strombezug aus der Nachbarschaft könne jeder zur Wertschöpfung wie auch zur Verbesserung der Klimabilanz vor Ort beitragen. „Ich denke, das ist im Kleinen ein richtungsweisender Schritt in die zukünftige Stromversorgung: dezentral, flexibel und mit einem persönlichen Ansprechpartner vor Ort“, so Holzner. Bereits zum Start stelle die Stadt über zunächst drei größere Photovoltaik-Anlagen den vor Ort erzeugten Strom der Region zur Verfügung.

„Die Menschen wollen Energie aus der Heimat. Dort erzeugt, dort verbraucht“, sagte Bayernwerk-Chef Egon Westphal. Diese Nähe sei der Kern regionaler Märkte, in die auch Bürger ihre Erzeugungsanlagen einbringen oder in denen sie regenerativen Strom aus regionaler Herkunft beziehen können. Das Bayernwerk biete daher die Technologie, die zur Umsetzung dieser Strommärkte erforderlich ist. Mit der Vernetzung dezentraler Erzeugung zu regionalen und lokalen Märkten nehme das Energiesystem eine echte Neuausrichtung. Laut Thomas Oppelt, Geschäftsführer der Bayernwerk Regio Energie, hat das Unternehmen schon weitere Pläne. „Wir wollen weitere Digitalisierungs- und Visualisierungslösungen einbauen und den Strommarkt in Richtung eines physischen Strommarkts weiterentwickeln.“

Auch Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) war bei der Eröffnung des regionalen Strommarkts in seiner Heimatkommune zugegen. „Das Bayernwerk macht hier ein gutes Angebot, das regionale Stromerzeuger und -verbraucher zusammenbringt“, so Aiwanger. Das sei ein hervorragendes Beispiel für gelebte Energiewende vor Ort.

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