Nach dem erfolgreichen Abschluss der Serie-A-Finanzierungsrunde hat 1Komma5° sein Investitionsrahmen von 100 auf mehr als 300 Millionen Euro ausweiten können. Mit dem frischen Kapital seien weitere Zukäufe von Handwerksbetrieben geplant, zugleich könnten Investitionen in die Digitalisierung und Entwicklung einer eigenen Energie-IoT-Plattform fließen, erklärte Philipp Schröder, Gründer des Hamburger Start-ups, am Montag. An der Finanzierungsrunde beteiligte sich ein Venture-Capital-Konsortium – bestehend aus e-Capital, btov Partners, Porsche Ventures, Eurazeo, Blue Elephant Ventures sowie den Familien Haniel und Schürfeld angeführt. Neu im Aufsichtsrat ist zudem ein alter Bekannter von Schröder: Christoph Ostermann, ebenfalls ehemaliger Sonnen-Geschäftsführer, sei neu als Mitglied in das Gremium berufen worden.
1Komma5° beteiligte sich seit der Gründung im vergangenen Sommer an verschiedenen Handwerksbetrieb in ganz Deutschland sowie auch in Schweden. Nun will das Start-up jedoch auch eine eigene Energie-IoT-Plattform entwickeln, um die Vernetzungspotenziale für Kunden im Energiemarkt zu heben. „Kunden wollen vor allem intelligente Lösungen aus einer Hand und nicht einzelne Komponenten oder getrennte Gewerke, genau diesen One-Stop-Shop will 1Komma5°bieten“, erklärte Chief Product Officer Jannik Schall. „Wir sind überzeugt davon das die Organisation der Energiewende in der breiten Masse nur dann funktionieren kann, wenn die Umsetzung ganzheitliche digitalisiert und gleichzeitig einheitlich vernetzt wird.“
Daher strebe 1Komma5° kurzfristig auch die Marktführerschaft für den Verkauf und die Installation intelligent vernetzter Technologien für den Klimaschutz an. Im Verbund mit den Handwerkerunternehmen, an denen sich das Start-up beteiligt hat, seien bereits 35.000 CO2-neutrale Energiesysteme verkauft und installiert worden, hieß es weiter. 1Komma5° verfüge bereits über 13 Standorte und wolle nun auch das Wachstum in ganz Europa beschleunigen. Für dieses Jahr sei ein Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro angestrebt.
Die erfolgreiche Finanzierungsrunde lege zudem den Grundstein für das Unternehmensziel: In einem Dreistufenplan will es bis 2030 insgesamt 1,5 Millionen Gebäude in Europa CO2-neutraler Technologie für Strom, Wärme und Mobilität auszustatten und zu vernetzten. Ende April werde dazu das selbstentwickelte Energie-IoT der Öffentlichkeit präsentiert. Dies sei ein wichtiger Baustein dafür.
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Klingt irgendwie alles sehr stark nach Enpal. Nur dass hier mit 1,5 Mio. Anlagen noch unrealistischere Ziele verkündet werden. Ich frage mich nach wie vor, welcher gut aufgestellte Handwerksbetrieb sich in der jetzigen Zeit günstig aufkaufen lässt. Wir haben Boom-Zeiten, die Kunden rennen den Betrieben die Bude ein und endlich kann mal gutes Geld verdient werden. Wenn überhaupt verkaufe ich jetzt nur bei einem so guten Angebot, dass ich mich anschließend schön zurück lehnen kann. „Die Besten der Besten“ wird Schröder so jedoch kaum für sich gewinnen. Oder würde er selbst, der sich zweifellos mit seinem grenzenlosen Sendungs- und Selbstbewusstsein zu den Besten der Besten zählt, sich etwa gerne jemand anderem unterordnen? Seit den Übernahmen hat man von den übernommenen Betrieben und deren Gründern bzw. Geschäftsführern gar nix mehr gehört, stattdessen Herr Schröder und jede Menge ex-Sonnen Leute auf allen Kanälen.
Im Übrigen kenne ich nur wenige mittelständische Unternehmer und Handwerker, die schon immer unbedingt mal mit Investmentbankern oder Konzernleuten zusammen arbeiten wollten, wie Schröder in einem aktuellen Podcast behauptet. Da ist wohl mehr Wunsch und Hoffnung Vater des Gedankens, denn die gegenseite Ablehnung könnte kaum größer sein.
Toller Kommentar Hannes! Das trifft den Nagel auf den Kopf.