Im vergangenen Jahr waren binnen fünf Monate die Fördermittel des Programms „Solar Invest“ in Thüringen ausgeschöpft. Die Landesregierung legte es auf Eis und plant nun die Fortsetzung. Auf der Webseite des zuständigen Energieministeriums in Thüringen findet sich der Hinweis: „Die Solarförderung wird voraussichtlich zum 01.04.2022 mit überarbeiteter Förderrichtlinie wieder starten.“ Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ soll in diesem Jahr rund zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen, mit der Photovoltaik-Anlagen und Speicher gefördert werden sollen. Allerdings könnten die Anträge bei der Thüringer Landesbank nur noch online gestellt werden.
Thüringen strebt die Installation von 100.000 Photovoltaik-Anlagen bis 2025 an. Daher werden über das Programm „Solar Invest“ nicht neue Photovoltaik-Speicher, sondern auch Photovoltaik-Anlagen selbst gefördert. Bisher war es möglich, sich Investitionen in Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeicher mit einem Festbeitrag von 900 Euro pro Kilowatt fördern zu lassen. Dies galt für Photovoltaik-Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung. Für größere Neuinstallationen mit Speicher gab es bis zu 25 Prozent der Investitionssumme als Zuschuss. Die Batteriespeicher selbst wurden dabei mit 300 Euro pro installiertem Kilowatt Speicherkapazität bezuschusst.
2021 standen 12,8 Millionen Euro für die Förderung bereit. Insgesamt verschickte die Landesbank Thüringen 1450 Zuwendungsbescheide, ehe die Mittel ausgeschöpft waren. Das Förderprogramm des Freistaats startete erstmals im November 2016.
In der kommenden Woche soll im Thüringer Landtag auch über einen Antrag der regierenden Minderheitskoalition von Linken, SPD und Grünen diskutiert werden. Es trägt den Titel „Solarausbau beschleunigen – Umbau auf ein sozial gerechtes Energiesystem forcieren – Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern stärken“.
Photovoltaik-Pflicht gefordert
In dem Antrag wird die Landesregierung gebeten, einen Maßnahmenpaket zur Verdreifachung der Solarenergie in dem Freistaat bis 2030 vorzulegen. Dazu wird unter anderem eine Photovoltaik-Pflicht für Dachflächen bei neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden sowie bei Dachsanierungen und über Parkplätzen vorgeschlagen. Thüringen sollte sich bei der Formulierung des Solargesetzes an dem Vorbild anderer Bundesländer orientieren, die bereits eine solche Pflicht erlassen hätten. Zudem wird gefordert, das Potenzial für Freiflächenanlagen stärker auszuschöpfen. Dies gelte vor allem für eine stärkere Nutzung von Flächen an Verkehrswegen und Konversionsflächen. Doch auch Agri-Photovoltaik-Anlagen und landwirtschaftliche Flächen in benachteiligten Gebieten sollten vermehrt für Photovoltaik-Erzeugung genutzt werden. Darüber hinaus sollte es eine Überprüfung für weitere landesrechtliche Regelungen geben, die der Photovoltaik-Nutzung bislang entgegenstünden, heißt es im Antrag der Regierungsfraktionen. Sie sehen die Photovoltaik als besonders geeignet an, um die Erneuerbaren-Kapazitäten im Land schneller auszubauen. Bisher sei in Thüringen weniger als zehn Prozent des technischen Potenzials für die Photovoltaik erschlossen.
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel ist um 14:40 Uhr aktualisiert erschienen, nachdem pv magazine der Antrag der Regierungsfraktionen zugesendet wurde. Details daraus sind nun im Artikel enthalten.
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Mit Solarenergie in Thüringen erreicht man doch das gleiche wie im Saarland, Brandenburg oder Bayern. Wo ist hier das Gleichheitsprinzip. In dem einen Bundesland bekomme ich gar nichts, und das seit Jahren und in einem anderen Bundesland gibt es fast zu viel. Das verstößt bei Energie eigentlich gegen das Gleichheitsprinzip. Wo ist hier der Bund um das einheitlich zu regeln? Dann könnte man sogar im privaten Bereich die Einspeisevergütung abschaffen!
warum gibts nix vergleichbares in bayern ?
In Hessen passiert mit Förderung von PV Anlagen und Speicher auch rein gar nichts
Das Programm klingt vielversprechend aber die Anlagen werden nur bis zur Größe des eigenen Verbrauchs gefördert, d.h. Dächer die doppelt soviel Module aufnehmen könnten, werden nicht ausgenutzt, weil man lieber die Förderung mitnimmt. Kenne jemandem der genau das hier vorhat. Leider zu kurz gedacht, so wird das nix mit der schnellen Energiewende.
Und wo bleibt Baden-Württemberg mit seiner grünen Regierung?
Man kann sowohl die „Förderung mitnehmen“ als auch so groß bauen, wie es das Dach hergibt. Seit der Richtlinienänderung im Jahr 2020 ist das möglich. Allerdings erhält man nur den Anlagenteil gefördert, der dem eigenen Stromverbrauch entspricht.
Bis 2019 durfte man gar nicht einspeisen!
Ich finde Solar Invest in der jetzigen Form top und hoffe, dass es so ab 01.04. fortgeführt wird.
Und heute wurden die Kriterien veröffentlicht. Die Förderung für eine 10 KW Anlage, also so eine, die man mindestens benötigt um eine Wärmepumpe sinnvoll zu betreiben, wurde um 60% gekürzt. Statt 9.000 € gibt es nur noch 4.000 € Förderung. Und damit ist das ganze Konstrukt leider wieder nicht tragbar.
Lediglich Anlagen bis 4 KW werden nach dem alten Maßstab gefördert. Was will man damit?
Da kann man sich wirklich nur an den Kopf fassen. Bleibt die alte Heizung also drin.
Lächerlich! Die Bürger sollen an der Nase herumgeführt werden.
Das Förderportal zur Beantragung wurde am Freitag, 01.04.2022 freigeschaltet. Am Montag, 04.04.2022 sind bereits alle Gelder aufgebraucht und das Förderportal wurde GESCHLOSSEN.
Das Portal lies nur eine begrenzte Zahl an Usern gleichzeitig zu. Ich habe seit dem 01.04.2022 zu den unterschiedlichsten Tageszeiten versucht mich anzumelden. Immer ohne Erfolg! All meinen Freunden ist ebenfalls keine Anmeldung gelungen. Es muss doch aber jedem die Möglichkeit gegeben werden einen Antrag zu stellen. Das war hier nicht der Fall.
Es ist lächerlich, dass innerhalb von 3 Tagen alle Gelder aufgebraucht sind.