Der in die Insolvenz gerutschte österreichische Photovoltaik-Hersteller Energetica hat einen neuen Eigentümer. Die Irma Power GmbH habe alle Anteile des Unternehmens übernommen, bestätigte Geschäftsführer Erwin Toplac auf Anfrage von pv magazine. Es habe dazu ein Bieterverfahren gegeben, aus dem Irma Power als Gewinner hervorgegangen sei.
Toplac bestätigte, dass die bisherigen Gesellschafter nicht zustimmen mussten, da die Geschäftsanteile verpfändet waren. Der Insolvenzverwalter Ferdinand Lanker erklärte daher dem „ORF“, dass es sich um eine „feindliche Übernahme“ gehandelt habe. „Weil die Geschäftsanteile der bisherigen Gesellschafter quasi übernommen worden sind, womit ich jetzt einen neuen Eigentümer habe und dieser Eigentümer in die Rechte und Pflichten des bisherigen Gesellschafters eingetreten ist“, so Lanker.
Nach Angaben des Masseverwalters handelt es sich um einen finanzstarken neuen Eigentümer, der den Erhalt und Ausbau der Modulproduktion in Liebenfels plane. Toplac bestätigte dies, betonte jedoch zugleich, dass Irma Power bisher nur die Geschäftsanteile übernommen habe, jedoch nicht das operative Geschäft führe. Dies obliege aufgrund des Insolvenzverfahrens weiterhin Lanker. Allerdings hoffe er, dass bis März auch die Zustimmung des Insolvenzverwalters und der Gläubiger für eine Übernahme des operativen Geschäfts durch Irma Power erreicht werden könne.
Die Insolvenz von Energetica zeichnete sich bereits im Herbst 2021 ab. Damals räumte die Geschäftsführung einen Liquiditätsengpass ein. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf knapp 25 Millionen Euro. Im November wurde schließlich das Insolvenzverfahren eröffnet. Bereits zuvor hatte die Suche nach einem finanzstarken Investor begonnen, um die Photovoltaik-Produktion in Kärnten aufrechtzuerhalten. Energetica verfolgte das Ziel, in Liebenfels eine Gigawatt-Fertigung für seine Solarmodule aufzubauen, erreichte diese Kapazität jedoch nicht. Aktuell laufe die Produktion in Kärnten in kleineren Umfängen weiter.
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel ist nach Erscheinen mit den Aussagen von Erwin Toplac, Geschäftsführer von Irma Power, ergänzt worden.
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