Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Verdoppelung der Preise 2021

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Das für die 10 Frontjahre ab 2022 gemittelte Strompreisniveau im Terminmarkt der EEX hat in den letzten 12 Monaten stark angezogen. Im Dezember 2021 war ein Anstieg um weitere rund 20 Euro pro Megawattstunde zu verzeichnen. So lag der Mischpreis im deutschen Terminmarkt für Strom über die 10 Frontjahre im Dezember 2021 bei rund 100 Euro pro Megawattstunde – gegenüber nur 49 Euro pro Megawattstunde im Januar 2021. Die glatte Verdoppelung des Mischpreises am Terminmarkt wurde einerseits getrieben von hohen Strompreisen für die Frontjahre 2022 und 2023, welche primär durch hohe Gaspreise determiniert werden sowie die auch langfristig höher notierenden CO2-Preisen. Die von uns berechneten generischen Preise für 10-jährige Stromabnahmeverträge (PPA) für Photovoltaik-Anlagen liegen unter Berücksichtigung von üblichen Abschlägen für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsmachweise für Dezember 2021 bei rund 65 bis 75 Euro pro Megawattstunde. Dies entspricht einer Verdoppelung im Vergleich zu Januar 2021 und einem Plus von 70 Prozent gegenüber dem Halbjahreswert im Juni 2021.

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist der mittlere Terminmarktpreis eines vergangenen Monats für die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Frontjahre. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden hier 10 Jahre Laufzeit unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.

Quelle: Enervis

— Der Autor Nicolai Herrmann ist Partner beim energiewirtschaftlichen Beratungshaus Enervis und Spezialist für die Vermarktung erneuerbarer Energien in Strommärkten. Er hat umfangreiche Erfahrung in der Beschaffung, Bewertung und Verhandlung von Power Purchase Agreements für Abnehmer und Erzeuger in den europäischen PPA-Märkten. https://enervis.de/ —-

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