ESYS legt Vorschläge für einen klimagerechten Ausbau von Photovoltaik und Windenergie vor

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Hemmnisse abbauen und den Ausbau von Photovoltaik und Windenergie beschleunigen – das ist das Ziel eines aktuellen Impulspapiers des Akademienprojekt ESYS. Hinter ESYS stehen die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften Acatech, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Union der deutschen Akademien, die in dem Impulspapier ihre „Vorschläge für einen klimagerechten Ausbau von Photovoltaik und Windenergie“ zusammengefasst haben. Denn „Windenergie- und Photovoltaikanlagen gehören bereits heute zu den kostengünstigsten Technologien der Stromerzeugung und haben das Potenzial, tragende Säulen einer klimaneutralen Energieversorgung zu sein“, so ESYS.

Um die Ausbaugeschwindigkeit auf die erforderlichen 15 bis 25 Gigawatt pro Jahr zu erhöhen, sind dem Papier zufolge vier Handlungsfelder zentral: eine vorausschauende Planungskultur, welche die bundes- und landesweiten Ausbauziele in die Regionalplanung integriert, eine verbesserte Beteiligung und Teilhabe von Bürgern und Kommunen, ein zwischen Bund und Ländern abgestimmtes Mengengerüst für die benötigten Flächen sowie die Anpassung der technischen Infrastrukturen und des regulatorischen Rahmens der Stromversorgung. Mit zwölf Handlungsoptionen konkretisiert Esys in dem Impulspapier diese vier Handlungsfelder.

Ein Beispiel: „Obwohl die Bevölkerung die Energiewende generell befürwortet, ruft die Umsetzung konkreter Maßnahmen häufig eine hohe Klagebereitschaft hervor“, so Ellen Matthies, Co-Leiterin der ESYS-Arbeitsgruppe und Leiterin des Lehrstuhls Umweltpsychologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. „Das muss nicht so sein. Frühzeitige Information und Beteiligung, transparente Prozesse und finanzielle Teilhabe ermöglichen es den Bürgerinnen und Bürgern die Energiewende mitzugestalten und lokale Veränderungen mitzutragen.“

Ein weiteres Problem aus Sicht der Arbeitsgruppe sind lange, komplexe Genehmigungsverfahren in Kombination mit Personalmangel in den Behörden. Von der Planung bis zur Realisierung einer Anlage dauere es aktuell vier bis fünf Jahre. Diese Prozesse müssten durch mehr qualifiziertes Personal beschleunigt werden.

„Wir brauchen eine langfristige und integrierte Planungskultur, die mit dem Ziel der Klimaneutralität 2045 in Einklang steht. Sonst drohen weitere Zielverfehlungen, die sich weiter auf die gesellschaftliche Akzeptanz der Maßnahmen auswirken“, so Andreas Bett, Co-Leiter der Arbeitsgruppe und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Innovative Technologien sieht er als weitere Chance, Flächenkonflikte zu vermeiden: „Man kann zum Beispiel Photovoltaik in Häuserfassaden integrieren und Agrarflächen und Parkplätze mit Photovoltaik-Anlagen überdachen. Solche Konzepte sind nicht nur platzsparend, sondern werden auch von der Bevölkerung akzeptiert.“ Er gebe bereits eine Menge technologischer Optionen, um Ausbauhemmnisse zu reduzieren. Jetzt sei es Aufgabe der neuen Bundesregierung, in den kommenden vier Jahren die Bedingungen für einen klimagerechten Ausbau von Photovoltaik und Windenergie zu schaffen.

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