Strom-Netzentgelte steigen 2022 im Schnitt um vier Prozent

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Stromverbraucher müssen im kommenden Jahr in fast allen Bundesländern höhere Strom-Netzentgelte zahlen. Das zeigen zwei Analysen der Vermittlungsportale Check24 und Verivox, die zu sehr ähnlichen Ergebnissen kommen. Bundesweit gesehen liegt der Aufschlag bei vier Prozent. Bei einem – sehr hohen – Verbrauch von 5000 Kilowattstunden im Jahr bedeutet das Mehrkosten in Höhe von 15 Euro, rechnet Check24 vor.

Den Zahlen von Check24 zufolge ist der Anstieg in Bremen am steilsten: Hier müssen die Verbraucher elf Prozent mehr bezahlen. Allerdings sind die Netzentgelte in der Hansestadt auch nach der Erhöhung noch die niedrigsten in Deutschland.

Verivox beziffert das Plus in Bremen gar auf 13 Prozent. In Hamburg steigen die Stromnetzgebühren um 7,7 Prozent, im Saarland um 7,5 Prozent. Entlastungen gibt es in keinem Bundesland, lediglich in Sachsen-Anhalt bleiben die Netzentgelte 2022 stabil. Leichte Steigerungen von unter 2 Prozent verzeichnet Verivox in Thüringen, Niedersachsen und Berlin. In den alten Bundesländern legen die Netzentgelte mit rund 4 Prozent etwas stärker zu als in den neuen Ländern (plus 3 Prozent).

Bundesweit am höchsten sind die Strom-Netzentgelte in Schleswig-Holstein, gefolgt von Brandenburg. Am niedrigsten sind sie Bremen, gefolgt von Bayern, dahinter nahezu gleichauf Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und das Saarland.

Mit der jüngsten Entwicklung dürften die Strompreisunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland nach Angaben von Verivox weiter abnehmen. Dennoch zahlen Verbraucher in Ostdeutschland noch sieben  Prozent höhere Netzkosten als im Westen. In den vergangenen zehn Jahren sind die Strom-Netzentgelte um insgesamt 34 Prozent gestiegen.

Gas-Netzentgelte steigen im Bundesschnitt nur leicht

Check24 hat darüber hinaus auch die Gas-Netzentgelte betrachtet: Hier werden im kommenden Jahr rund zwei Prozent mehr fällig. Ein Musterhaushalt mit einem – ebenfalls hohen – Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas zahlte 2021 nach Berechnungen der Vermittlungsportals durchschnittlich 382 Euro für die Netznutzung, im kommenden Jahr werden es voraussichtlich 389 Euro sein. Die Netznutzungsentgelte machen knapp ein Viertel des Gaspreises aus.

Während die Gas-Netznutzungsentgelte in Bayern und Sachsen-Anhalt unverändert bleiben, steigen sie in Bremen am stärksten: von 385 Euro auf 421 Euro. Das entspricht einem Anstieg um neun Prozent. Prozentual deutlich mehr müssen auch die Schleswig-Holsteiner zahlen – hier beträgt das Plus sieben Prozent. Bundesweit am höchsten sind die Gas-Netzentgelte in Mecklenburg-Vorpommern, am niedrigsten in Berlin.

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