EEG-Umlage sinkt drastisch auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde

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Im vergangenen Jahr musste der Staat noch mit Haushaltsmitteln unterstützend einspringen, damit sich die EEG-Umlage nicht gen 10 Cent pro Kilowattstunde entwickelt. Auch in diesem Jahr sagte die Regierung einen Bundeszuschuss zu, war eine Absenkung der EEG-Umlage für den nicht-privilegierten Letztverbrauch von derzeit 6,5 auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde im nächsten Jahr ermöglicht. Dies ist eine Reduzierung um 2,777 Cent pro Kilowattstunde, wie die Übertragungsnetzbetreiber am Freitag veröffentlichten. Das ist ein Niveau, was zuletzt in etwa 2012 erreicht wurde.

Die Bundesregierung hatte in ihren Corona-Hilfspaketen ohnehin eine Deckelung der EEG-Umlage bei 6,00 Cent pro Kilowattstunde für 2022 beschlossen. Er greift dazu stützend ein, wobei dies aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung gegenfinanziert wird. Für 2022 sind daher Bundesmittel in Höhe von 3,25 Milliarden Euro zugesagt. Ohne diesen Zuschuss wäre die EEG-Umlage im Jahr 2022 bei 4,657 Cent pro Kilowattstunde gelegen, wie es von den Übertragungsnetzbetreibern weiter hieß.

Doch nicht die Haushaltmittel, sondern die aktuell hohen Strompreise seien der wichtigste Grund für die massiv sinkende EEG-Umlage. Zum Stand Ende September lag der Überschuss auf dem EEG-Konto bei knapp 4,55 Milliarden Euro. Diese Summe fließe vollständig als Gutschrift in die EEG-Umlage ein.

Zur Berechnung der EEG-Umlage beauftragen die Übertragungsnetzbetreiber unabhängige Gutachter, die die Entwicklung der Einspeisung der Erneuerbaren-Anlagen sowie des Stromverbrauchs für 2022 und auch mittelfristig prognostizieren. Auf dieser Grundlage ergibt sich ein Umlagebeitrag von 16,2 Milliarden Euro für 20222. Dieser Wert war ohne den Bundeszuschuss von 3,25 Milliarden Euro kalkuliert. In den Berechnungen wird eine Steigerung der erneuerbaren Einspeisung von elf Prozent auf 239 Terawattstunden erwartet – was eine Gesamtförderhöhe von 22,8 Milliarden Euro bedeutet. Dagegen werden die Erlöse durch den Verkauf an der Strombörse gerechnet, die insbesondere marktpreisbedingt um 95,1 Prozent gestiegenen seien, so die Netzbetreiber. In Summe ergebe sich darauf eine Deckungslücke von 19,8 Milliarden Euro und eine Kernumlage für 2022 von etwa 5,7 Cent pro Kilowattstunde. Davon entfielen 2,5 Cent pro Kilowattstunde auf Photovoltaik, circa 1,4 Cent pro Kilowattstunde auf Biomasse, rund 0,7 Cent pro Kilowattstunde auf Windenergie an Land und etwa 1,1 Cent pro Kilowattstunde auf Windenergie auf See.

Doch so einfach ist die Rechnung nicht: In dieser Kernumlage nicht enthalten sind Bundeszuschuss, EEG-Kontostand und Liquiditätsreserve für die Übertragungsnetzbetreiber. Daher wird die Deckungslücke kleiner, da der Bundeszuschuss von 3,25 Milliarden Euro und der Überschuss auf dem EEG-Konto von fast 4,55 Milliarden Euro abgezogen werden kann. Allein letzteres sorgt für eine Absenkung der EEG-Umlage um 1,3 Cent pro Kilowattstunde. Die Liquiditätsreserve haben die Übertragungsnetzbetreiber für 2022 mit fünf Prozent bezogen auf die Deckungslücke angesetzt, was einer Milliarde Euro entspricht, wie es weiter hieß. Erstmals haben die Übertragungsnetzbetreiber für 2022 auch den Abzugsbetrag für ausgeförderte EEG-Anlagen veröffentlicht. Dieser beträgt 0,184 Cent pro Kilowattstunde, was die mit der Vermarktung des Stroms verbundenen Kosten widerspiegele.

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