258,9 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 2021 erzeugt – etwas mehr als die 248,2 Milliarden Kilowattstunden Strom in der ersten Jahreshälfte 2020. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes fiel der Strommix jedoch deutlich anders aus. Die Stromerzeugung aus konventioneller Energie machte in diesem Jahr einen Anteil von 56 Prozent an der gesamten Stromerzeugung aus, wichigster Energieträger war die Kohle. Im vergangenen Jahr hatten noch die erneuerbaren Energien mit 52 Prozent Anteil die Stromerzeugung dominiert, mit Windenergie als wichtigstem Energieträger.
Wie das Statistische Bundesamt am Montag erläuterte, verzeichnete der Strom aus Kohlekraftwerken mit einem Plus von 35,5 Prozent den höchsten Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Kohlestrom machte damit 27,1 Prozent der insgesamt eingespeisten Strommenge aus. Die Einspeisung aus erneuerbaren Energien sank dagegen um 11,7 Prozent. Insbesondere die Stromeinspeisung aus Windkraft war deutlich niedriger als im ersten Halbjahr 2020; ihr Anteil an der insgesamt eingespeisten Strommenge sank dadurch von 29,1 auf 22,1 Prozent. Die Stromeinspeisung aus Photovoltaik sank dagegen nur leicht, ihr Anteil an der gesamten Stromerzeugung ging von 10 auf 9,4 Prozent zurück.
Die Einspeisung von 57,1 Milliarden Kilowattstunden Windstrom war dem Statistischen Bundesamt zufolge der niedrigste Wert für ein erstes Halbjahr seit 2018. Das sei auf ein windarmes erstes Quartal 2021 zurückzuführen, in dem 32,4 Prozent weniger Windstrom als im Vorjahresquartal erzeugt worden sei. In den Jahren 2019 und 2020 hatte die Stromeinspeisung aus Windkraft aufgrund starker und lang anhaltender Frühjahrsstürme im ersten Quartal deutlich höhere Werte erreicht. Im zweiten Quartal 2021 ist der Behörde zufolge jedoch die Stromeinspeisung aus Windkraft gegenüber dem zweiten Quartal 2020 leicht um 3,7 Prozent gestiegen.
In der Statistik erfasst werden alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird.
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Zitat aus dem Artikel.
Insbesondere die Stromeinspeisung aus Windkraft war deutlich niedriger als im ersten Halbjahr 2020; ihr Anteil an der insgesamt eingespeisten Strommenge sank dadurch von 29,1 auf 22,1 Prozent. Die Stromeinspeisung aus Photovoltaik sank dagegen nur leicht, ihr Anteil an der gesamten Stromerzeugung ging von 10 auf 9,4 Prozent zurück. Zitat Ende.
Interessant wäre zu wissen, wie das aussehen würde, wenn die EE noch – wie bis 2010 der Fall – den Versorgern zwingend zugeteilt und verbraucht worden wären. Seit 2010 können ja auch Windräder abgeschaltet werden, was bis 2010 gesetzlich nicht möglich war. Bei der PV sieht das etwas anders aus. Wenn die Sonne am höchsten steht, wird auch der meiste Strom verbraucht, wogegen Wind auch nachts weht, wenn weniger gebraucht wird. Deswegen bei PV auch so gut wie kein Unterschied zum Vorjahr.
Es stellt sich die Frage, wie die Besitzverhältnisse in der Lieferkette zum Verbraucher Kohlekraftwerk geregelt sind. Sind hier Maßnahmen zu beobachten, welche die kommende CO² Steuer auf Kohle durch den jetzigen Verbrauch vermeidet?
Wenn ich – als Betreiber schlecht regelbarer Erzeuger – die Möglichkeit in die Hand bekommen hätte die „Anderen“ herabzuregeln – was würde ich tun? So weit zur Statistik.
Genau so ist es. Womit wir wieder bei dem „Faulen Ei“ wären, das 2010 den EE und der gesamten Energiewende ins Nest gelegt wurde, und sich wie ein roter Faden negativ durch alle Bereiche der Wende zieht.
Gerade ist der Faden wieder an einem Punkt angekommen.
Für neu hinzu gekommene Leser siehe das Folgende.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Die Einführung des neuen Ausgleichsmechanismus hatte somit starke Auswirkungen auf die Einspeisung von erneuerbaren Energien und von Kohlekraftwerken. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
Vor diesem Hintergrund sollte man die Statistik bewerten.