Marktwert Solar steigt auf Rekordhöhe von 7,41 Cent pro Kilowattstunde im Juli

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Bereits im Juni erreichte der Marktwert Solar mit 6,86 Cent pro Kilowattstunde einen bislang nicht gesehenen Wert. Im Juli setzte sich dieser Trend fort: Er kletterte auf knapp 7,41 Cent pro Kilowattstunde. Dies geht aus der Veröffentlichung der Übertragungsnetzbetreiber hervor und hat auch Auswirkungen auf das EEG-Konto. Trotz hoher Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen sank der Überschuss im Juli nur um knapp 200 Millionen Euro. Das Plus liegt somit weiterhin bei über 4,5 Milliarden Euro. Im Juli 2020 lagen zum Vergleich die Ausgaben der Übertragungsnetzbetreiber noch um mehr als 850 Millionen Euro höher als die Einnahmen.

Aus der Veröffentlichung der Zahlen zum EEG-Konto geht auch hervor, dass die Netzbetreiber wesentlich höhere Einnahmen aus der Vermarktung des Stroms aus den EEG-Anlagen an der Börse erzielen. Im Juni waren es knapp 350 Millionen Euro und im Juli fast 380 Millionen Euro. Zum Vergleich im Mai – also die Strompreise und Marktwerte noch nicht auf Rekordniveau lagen – erzielten sie Einnahmen von 180 Millionen Euro. Auch im Vergleich zum Vorjahr sind die Unterschiede frappierend: So wurden damals Einnahmen aus der Vermarktung des EEG-Stroms von 106 und 133,5 Millionen Euro in den Monaten Juni und Juli erzielt.

Im Falle der gleitenden Marktprämie, wie sie in den Photovoltaik-Ausschreibungen bezuschlagt wird, sind in den vergangenen zwei Monaten kaum Vergütungszahlungen für den eingespeisten Solarstrom notwendig gewesen. In den vergangenen Jahren pendelten sich die durschnittlichen Zuschlagswerte um die 5,00 Cent pro Kilowattstunde ein. Die Betreiber dieser Anlagen erhalten damit sogar noch höhere Zahlungen, wenn ihr Zuschlagswert unter den zu erzielenden Verkaufspreisen an der Strombörse liegt. Dies gilt auch im Falle der verpflichtenden Direktvermarktung, wenn der anzulegende Wert unter den aktuellem Marktwert Solar liegt. Aktuell liegt dieser für die Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 100 und 750 Kilowatt Leistung bei 6,00 Cent pro Kilowattstunde.

Im Juli war zudem am letzten Tag des Monats noch eine Periode mit negativen Strompreisen zu verzeichnen – am 31. Juli zwischen 11 und 17 Uhr. Nach dem EEG 2021 erhalten die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung für den eingespeisten Solarstrom, wenn der Preis an der Börse an mindestens vier aufeinanderfolgenden Stunden negativ ist. Auch am vergangenen Sonntag lagen die Strompreise von 7 bis 18 Uhr im negativen Bereich.

Für die Betreiber von sogenannten Ü20-Photovoltaik-Anlagen zeichnet sich bereits zur Jahresmitte ab, dass sie im kommenden Jahr mit deutlich höheren Einnahmen für den erzeugten Solarstrom aus ihren Altanlagen rechnen können. Dieser wird mit dem mengengewichteten Jahresmarktwert vergütet. Für 2020 war dabei ein Wert von 2,458 Cent pro Kilowattstunde ermittelt worden. 2021 dürfte er deutlich höher liegen.

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