Enertech-Allianz fordert 500 Euro Energiewende-Prämie für Privathaushalte

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Die fünf Start-ups Enpal, Tado, Thermondo, Tink und Tibber haben die Enertech-Allianz für die digitale Energiewende gegründet. Ihr Ziel ist es, die Energiewende mit politischen Forderungen, der Bereitstellung von einfach verständlichen Informationen und gemeinsamen Kooperationsprojekten voranzubringen und zu demokratisieren, wie sie am Mittwoch erklärten. Ihre erste gemeinsame Forderung ist eine Energiewende-Prämie von 500 Euro für Privathaushalte. Dafür haben sie eine Bundestagspetition aufgesetzt. Ihr Anliegen sei, die Förderungen gerechter zu verteilen: Bisher seien die Zuschüsse, wie die Kaufprämie für Elektroautos oder die Eigenheimzulage vor allem Besserverdienern zugute gekommen. Von der Energiewende-Prämie würden hingegen Privathaushalte aller Einkommensgruppen profitieren.

Nach Ansicht der Enertech-Allianz sind die Privathaushalte das „fehlende Puzzlestück für das Gelingen der Energiewende in Deutschland“. Denn dort sei das Potenzial für den Klimaschutz theoretisch sehr hoch – etwa durch flexible Stromtarife, smarte Speicher, Dezentralisierung der Stromproduktion, intelligente Steuerung von Haustechnik sowie moderne Heiztechniken -, doch es fehle oft noch an den Technologien, um den Energieverbrauch intelligent zu steuern und zu senken. Regulatorische Hürden wie der stockende Rollout von Smart Metern sowie fehlende Pläne für Infrastrukturanpassungen und undurchsichtige Förderprogramme stünden einem flächendeckenden Umstieg der Privathaushalte auf moderne Technik entgegen.

„Als Enertech-Allianz fordern wir daher, dass die Bundesregierung sich nicht nur auf die Förderung von Netzausbau und Erzeugung regenerativer Energien konzentriert, sondern alle Verbraucher stärker bei der Beteiligung an der Energiewende unterstützt”, erklärte Tibber-Chefin Marion Nöldgen. Die Energiewende-Prämie soll Privathaushalten ein zusätzliches Budget verschaffen, um die Energiewende voranzubringen. Sie könnte in verschiedene Produkte – von Smart Metern über intelligente Stromspeicher und Wallboxen, smarten Thermostaten und Wärmepumpen bis zu smarten Steckdosen und anderen Smart-Home-Geräten – fließen, die effektiv zum Energiesparen und zur Flexibilisierung des Verbrauchs beitragen würden, so die Start-ups. „Jeder Mensch wird sich für die grüne Option entscheiden, wenn sie günstig, bequem und einfach zugänglich ist. Wenn wir mehr Alternativen schaffen, können wir Klimaschutz und Energiewende endlich in die breite Masse tragen ”, erklärte Mario Kohle, Gründer und CEO von Enpal. Dabei gehe es nicht um Verzicht für den Klimaschutz, sondern ganz im Gegenteil. „Integrierte, innovative Technologien erhöhen den Wohnkomfort, schützen den eigenen Geldbeutel und vor allem auch die Umwelt”, wie Tado-Mitbegründer Christian Deilmann ergänzte.

Für ihre Petition brauchen die Start-ups mindestens 50.000 Unterschriften. Dann müssen sich die Abgeordneten des Bundestags mit dem Thema befassen. Die Enertech-Allianz will daher in den kommenden Monaten über ihre sozialen Netzwerke auf die Petition aufmerksam machen. Zudem seien bereits weitere Projekte zu Aufklärung von Privathaushalten in Planung. Die Start-ups werden zudem in den Bereichen wie Installationen, Produkt-Kooperationen und Recruiting künftig zusammenarbeiten.

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