EP New Energies (EPNE) und Leag haben am Freitag große Photovoltaik-Pläne für die Lausitz verkündet. Die beiden Unternehmen planen derzeit gemeinsam den Energiepark „Bohrau“, der aus einem 100 Megawatt Windpark und zwei Photovoltaik-Kraftwerken bestehen soll. So sei in der Nähe von Forst der Bau einer Photovoltaik-Anlage mit 400 Megawatt geplant, die ohne staatliche Förderung über das EEG auskommen soll. Auf der stillgelegten Aschedeponie Jänschwalde I in unmittelbarer Nähe sei zur Rekultivierung des Tagebaus Jänschwalde zudem der Bau eines weiteren Solarparks mit 40 Megawatt vorgesehen. Die Gespräche mit der Stadt Forst und den Anrainerortschaften des Energieparks „Bohrau“ seien bereits erfolgt.
„Der Ausbau von erneuerbaren Energien in der Bergbaufolgelandschaft der Leag bietet eine Vielzahl an Chancen für die Strukturentwicklung der Lausitz. Verknüpft mit verschiedenen innovativen Ansätzen, auch im Bereich Wasserstoff, soll der Energiepark Bohrau Grundlage für weitere Investitionen sein“, so Andreas Huck, Leag-Vorstand für den Bereich Neue Geschäftsfelder. So gebe es die Möglichkeit für die Stadt Forst gemeinsam die Stromnetz-Infrastruktur weiter auszubauen, um die Versorgungssicherheit der Stadt zu verbessern. Außerdem würden die Erlöse aus der Stromvermarktung in die Vorsorgegesellschaft des Landes Brandenburg eingehen. Mit den Einnahmen solle die Wiedernutzbarmachung der Bergbaufolgelandschaften finanziell zusätzlich abgesichert werden.
Die für den Energiepark vorgesehenen Flächen nahe des Forster Ortsteils Bohrau stehen als ehemalige Tagebauflächen noch unter bergrechtlicher Verantwortung von Leag und der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), wie es weiter hieß. Sie würden derzeit von den drei regionalen Landwirtschaftsbetrieben Agrargenossenschaft eG Heinersbrück, Bauern AG Neißetal sowie der Agrargenossenschaft Forst eG bewirtschaftet. Diese seien offen für die geplante Strukturentwicklung. „Gemeinsam arbeiten wir an innovativen Konzepten, um für erneuerbare Energien genutzte Bergbaufolgeflächen auch weiterhin zu bewirtschaften. Von der Entwicklung über die Errichtung bis zum Betrieb wollen wir beim Energiepark Bohrau eine langfristige Zusammenarbeit eingehen“, sagte Frank Schneider, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft eG Heinersbrück.
Bei der Standortauswahl und Erstellung des Projekt-Layouts für den Energiepark Bohrau seien die naturschutzfachlichen Belange von Beginn an berücksichtigt worden – eine naturschutzfachliche Begleitung verbunden mit einem Monitoring sichert zudem die Erreichung der naturschutzfachlichen Vorgaben. Es sei geplant, mit gezielten Anpflanzungen während des Betriebs der Anlage ein Beitrag zur weiteren Bodenentwicklung und Erhöhung der Artenvielfalt der Flächen zu leisten und das Gebiet ökologisch aufzuwerten. Nach den derzeitigen Plänen von Leag und ENPE, die in den kommenden Wochen weiter über die Projekte informieren wollen, ist der Anschluss der Photovoltaik-Anlage auf der stillgelegten Aschedeponie Jänschwalde I im Jahr 2023 vorgesehen. Der Energiepark Bohrau soll dann ein Jahr später folgen.
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