Bundesumweltministerium fördert Agro-Photovoltaik-Anlage mit 400.000 Euro

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Die Entwicklung der Agro-Photovoltaik steht in Deutschland noch ziemlich am Anfang. Erste Projekte gibt es bereits, weitere sind in Planung. So etwa die Agro-Photovoltaik-Anlagen des Unternehmens Steinicke – Haus der Hochlandgewürze GmbH im niedersächsischen Lüchow. Sie ist im Zuge des Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums als Förderprojekt ausgewählt worden. Staatssekretär Jochen Flasbarth übergab den Förderbescheid über 400.000 Euro am Freitag bei einem Unternehmensbesuch.

Das bayerische Familienunternehmen Steinecke produziert an vier Standorten in Deutschland Gewürz- und Trockengemüse. In Lüchow soll die Landwirtschaft nun mit der Photovoltaik-Erzeugung kombiniert werden. Einige Eckpunkte der geplanten Photovoltaik-Anlage sind bekannt. So sollen bifaziale Solarmodule installiert werden. Der Ertrag wird bei jährlich 756.000 Kilowattstunden Solarstrom erwartet, was etwa zehn Prozent mehr sei als bei einer konventionellen Freiflächenanlage. Den erzeugten Solarstrom will das Unternehmen dann für die Eigenversorgung nutzen, etwa für die Trocknung der Gewürze. Zusätzlich positiv werde sich die Verschattung des Bodens durch die Module auswirken. Damit werde etwa die Bodenfeuchtigkeit für die landwirtschaftliche Nutzung erhalten sowie der Wasserverbrauch und Erosion verringert. Unter der Agro-Photovoltaik-Anlage entstehe so ein günstiges Mikroklima im Boden.

„Beim Ausbau der erneuerbaren Energien brauchen wir viel mehr Kreativität, wie wir Nutzungskonflikte bei den verfügbaren Flächen auflösen können“, erklärte Flasbarth anlässlich der Übergabe des Förderbescheids. „Deshalb ist die Erprobung von Mehrfachnutzungen von landwirtschaftlicher Produktion und darüberliegender Photovoltaik eine innovative Lösung mit viel Zukunftspotenzial. Bei dem Vorhaben der Steinicke GmbH wird die Agro-Photovoltaik erstmals in großtechnischem Maßstab umgesetzt. Das ist eine Win-Win-Situation für das Klima, für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und die Lebensmittelerzeugung“, so der Staatssekretär weiter.

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