Sonnenfinsternis: Übertragungsnetzbetreiber erwarten 4,2 Gigawatt weniger Photovoltaik

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Die Wettervorhersagen sind bislang gut für den 10. Juni 2021. Das ist an diesem Tag noch bedeutsamer als sonst, weil zwischen 11:20 Uhr und 13:40 Uhr und damit zu einer Zeit besonders hoher Solarstrom-Erzeugung in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis eintreten wird. Da der Stromverbrauch konstant bleibt, müssen die Übertragungsnetzbetreiber die geringere Erzeugung aus Photovoltaik-Anlagen in dieser Phase aus anderen Quellen ausgleichen.

In einer gemeinsamen Mitteilung zeigen sich die Unternehmen entspannt. Im Vergleich zu der letzten Sonnenfinsternis 2015 gebe es heute zwar mehr Solaranlagen in Deutschland, allerdings werde die Sonne diesmal deutlich weniger vom Mond abgedeckt. Daher werde die Erzeugung weniger stark sinken als im Jahr 2015 und es müsse weniger fehlende Erzeugung ausgeglichen werden.

Sonderbetriebskonzepte sind den Übertragungsnetzbetreibern 2021 anders als 2015 nicht notwendig – die Abweichung werde nicht so groß.

Grafik: Tennet

Nach eigenen Angaben haben sich die Übertragungsnetzbetreiber in den vergangenen Monaten intensiv auf die Sonnenfinsternis vorbereitet. Laut ihren Berechnungen wird die Photovoltaik-Erzeugung um maximal 4,2 Gigawatt absinken. Aber nicht das gesamte Volumen müsse ausgeglichen werden. „Die Übertragungsnetzbetreiber vermarkten rund zwei Drittel des deutschen Solarstroms und berücksichtigen die Sonnenfinsternis in ihren Prognosen. Das restliche Drittel des Solarstroms bringen Direktvermarkter, die keine Netzbetreiber sind, an den Markt: rund 1,4 Gigawatt. Auch sie haben Prognosemodelle, die die Sonnenfinsternis berücksichtigen“, so die Unternehmen. „Da die Solaranlagen über Deutschland verteilt sind, sind nicht alle gleich von der Sonnenfinsternis betroffen. Es bleibt rund ein Gigawatt Leistung, auf dessen Ausfall sich die Übertragungsnetzbetreiber vorbereiten.“

Im Rahmen dieser Vorbereitung haben die Übertragungsnetzbetreiber zusätzlich 500 Megawatt Sekundärregelleistung ausgeschrieben, mit der sie die Einspeisung erhöhen können, sowie 500 Megawatt Sekundärregelleistung, mit der sie die Einspeisung absenken können. Darüber hinaus gebe es eine Ausschreibung von 500 Megawatt Minutenreserve aus, mit der sich falls notwendig ebenfalls die Einspeisung erhöhen lasse. In den kommenden Tagen wollen die Unternehmen die Lage nochmals einschätzen und am Vortag die Stromvermarktung für den 10. Juni analysieren. Sonderbetriebskonzepte sind demnach anders als im Jahr 2015 nicht notwendig – die Abweichung werde nicht so groß.

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