Die Bedeutung langfristiger Stromabnahmeverträge (PPAs) zur Finanzierung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen ohne staatliche Förderung wächst auch in Deutschland. Allerdings fehlt es noch an einem gesicherten Investitionsrahmen. Der Bundestag hatte die Verbesserungen der Rahmenbedingungen für den PPA-Markt mit der Verabschiedung des Entschließungsantrags zur EEG-Novelle 2021 von der Bundesregierung gefordert. Eigentlich bis zum Ende des ersten Quartals sollten die dort festgehaltenen Punkte umgesetzt werden.
Die „Marktoffensive Erneuerbare Energien“, eine Initiative der Deutschen Energie-Agentur (Dena), der Klimaschutz-Unternehmen e.V. und des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) appellierte nun an die Politik, die laufenden Gespräche zu nutzen, um eine gutes Investitionsklima für PPAs zu schaffen. Der Entschließungsantrag biete die Möglichkeit dazu, langfristig tragfähige Finanzierungsmöglichkeiten für einen marktbasierten Ausbau von Photovoltaik und Windkraft zu schaffen. In dem am Montag veröffentlichten Positionspapier „“Green PPAs: Säule des Erneuerbare-Energien-Ausbaus und zentrales Instrument zur Erreichung der Klimaschutzziele“ hat das Bündnis die gewünschten regulatorischen Anpassungen sowie Risikoabsicherungen festgehalten.
Zur Etablierung des marktbasierten Ausbaus empfiehlt die Plattform unter anderem, die Förderung für etablierte Technologien wie Photovoltaik-Freiflächenanlagen nicht mehr auszuweiten. Es wird die Anhebung der Grenze für förderfähige Photovoltaik-Projekte von 10 auf 20 Megawatt mit der EEG-Novelle 2021 kritisiert. Dies nehme den Anreiz für die Finanzierung von Neuanlagen über PPAs eher genommen, heißt es weiter. Auch die Anschlussförderungen für Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die nach 20 Jahren aus dem EEG laufen, werden kritisiert. Dies verzögere nach Ansicht der „Marktoffensive“ die Umstellung auf PPAs.
Mit Blick auf die Strompreiskompensation für energieintensive Unternehmen sollte die Inanspruchnahme für Corporate Green PPAs zeitnah im deutschen Recht ermöglicht werden, so eine weitere Forderung. Dies sei derzeit noch eine zentrale Barriere für die Entwicklung des PPA-Markts in Deutschland, hieß es weiter. Auch sollten Direktlieferungen auf einem Betriebsgelände mit der Eigenversorgung gleichgestellt werden. Zudem sei eine Reform des Abgabe- und Umlagensystems dringend erforderlich, da der Strom aus ungeförderten Erneuerbare-Anlagen aktuell der EEG-Umlage unterliegt. Das System der Herkunftsnachweise müsse ebenfalls weiterentwickelt werden.
Daneben brauche es langfristige Finanzierungsabsicherungen wie etwa Ausfallversichrungen oder die Absicherung des Kontrahentenrisikos, heißt es weiter. Zur Risikoabsicherung sollte es zudem eine Abnahmegarantie im Insolvenzfall des Stromabnehmers geben.
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Die PPA Systeme sind die Energiewende für die Großen, so habe ich an anderer Stelle geschrieben.
Jetzt ist das keineswegs, wie von mir gewohnt, kritisch gemeint.
Zu mal die PPA Protagonisten, nun auch noch zwangsläufig mein Lieblingsthema nämlich das „Paradoxon“ mit der EEG Umlage auf die Tagesordnung bringen.
Zitat aus dem Artikel…..Zudem sei eine Reform des Abgabe- und Umlagensystems dringend erforderlich, da der Strom aus ungeförderten Erneuerbare-Anlagen aktuell der EEG-Umlage unterliegt. … Zitat Ende.
Es ist ja nicht nur so, dass auf dem. .. „Ungeförderten“..- PPA Strom EEG Umlage für die …„Förderung“… liegt, sondern die steigt ja auch noch, je mehr PPA Strom auf den Markt kommt. Denn jede kWh PPA Strom, ist eine die nicht über das EEG, an der Börse weniger nachgefragt wird. Und weniger Nachfrage senkt genau so die Börsenpreise wie gegenwärtig das Überangebot., Und somit steigt auch für den ungeförderten PPA Strom die EEG Umlage.
Die PPA Erzeuger erleben jetzt genau das, was man den Erneuerbaren 2010 untergejubelt hat.
Nämlich je mehr sie dafür sorgen, dass die Börsenpreise sinken, desto höher werden sie mit der Umlage bestraft.
Hallo Thomas, Sie sehen ich musste schon wieder meine „Olle Kamellen“ wiederholen.
Sie ziehen sich nun mal, wie gesagt durch alle Bereiche der Energiewende.
Diese abstrusen Diskussionen über Börsenpreise oben / unten, Förderung ja, nein, viel, wenig, zu viel, zu wenig, Steuerzuschüsse ja nein, Ent-/ Belastung von Verbrauchern und Industrie uvam. zeigen nur, daß das komplette System absolut krank ist und deswegen nicht funktionieren kann. Außerdem wird es in den Ballungsräumen, wo der hauptsächliche Strom benötigt wird, keine großen FPV-Anlagen geben, weil das Gelände für andere Zwecke benötigt wird. Und ausreichend Wind gibts nur am Meer und im Gebirge, die dazwischen aufgestellten WEAs sind mehr politische Subventionsdekoration, zumal man es seit 10 Jahren nicht fertigkriegt, und in absehbarer Zeit auch nicht hinkriegen wird, ein ehemals einwandfrei funktionierendes, aber aus politischen Gründen abgeschafftes Stromnetz neu zu organisieren. Die Bürger wollen zwar angeblich keinen Atomstrom und CO2, aber Leitungen wollen sie auch nicht, und Gas soll wg. Menschenrechten auch nicht importiert werden. Die Energiepolitik ist eine absolute Katastrophe, und jede reguläre Firma wäre bei solchem Chaos schon lange insolvent.
Antwort an B.Hoffmann
Ich stimme mit Ihnen voll überein, wenn sie sagen:
„Unsere Energiepolitik ist eine absolute Katastrophe, und jede reguläre Firma wäre bei solchem Chaos schon lange insolvent.“
Wenn sie aber schreiben:
„Die Bürger wollen zwar angeblich keinen Atomstrom und CO2, aber Leitungen wollen sie auch nicht, und Gas soll wg. Menschenrechten auch nicht importiert werden“
So stimmt das nicht. Ich möchte darum richtigstellen: Dass die Bürger nicht wollen, dass sie von der Politik an der Nase herumgeführt werden.
Sie wollen nicht für einen vorgegaukelten Atomausstieg Horror Strompreise zahlen, in Wirklichkeit benutzt die Politik aber diesen Ausstieg nur als Deckmäntelchen denn im Fokus steht bei ihr die Erweiterung des Europäischen Binnenmarktes. Hier geht es ausschließlich nur um billigen Strom für ganz Europa ohne Deutschland das wird nicht gesagt. Jeder Europäer soll künftig die Möglichkeit haben in ein gemeinsames europäisches Netz Strom einzuspeisen aus welchem Kraftwerk dieser kommt ist dabei egal so ist auch Atomstrom und Kohlestrom erlaubt. Ebenso hat jeder Europäer das Recht aus diesem Netz seinen Strom zu entnehmen. Im Bundestag äußerte Staatssekretär Thomas Bareiß sich dazu folgender Maßen: „…..nach dem heutigen Stand der Dinge kann jeder seinen Energiemix natürlich auch entsprechend selber definieren. Auf dieser Basis ist jedem Nationalstaat vorbehalten, wie er seinen Energiemix auch entsprechend gestaltet. Das ist derzeit Stand der Dinge.“
Wie definiert nun Deutschland seinen Strommix? In Deutschland ist verboten ab 2023 Atomstrom zu erzeugen, es ist aber nicht verboten in Deutschland Atomstrom zu verbrauchen und das wiederum ist nur möglich, wenn wir dieses Umwelt- und menschliche Gesundheit zerstörende gigantische Netz über Deutschland bauen. Wir steigen also aus der Kernenergie aus und bauen dann solche Monstertrassen um für unseren Verbrauch Atomstrom wieder ins Land zu holen. Das ist schon schlimmer als es bei den Schildbürgern war.
In Deutschland wird der Strom ganz bestimmt nicht billiger wie von der Politik behauptet, ganz im Gegenteil, da wird er durch dieses Versorgungssystem das nur vom alten Versorgungssystem abgeleitet ist, teurer denn über den Strompreis müssen wir deutschen Stromkunden dann auch diese Netznutzungskosten bezahlen in denen die 100 Milliarden stecken die dieser Netzausbau über Deutschland kosten soll.
Erneuerbare wie Wind- und PV-Anlagen liefern nur fluktuierend Strom das ist keine gesicherte Leistung die zur Versorgung aber notwendig ist. Diese beiden Stromerzeuger benötigen deshalb eine Ergänzung, denn die Physik sagt Einspeisung und Entnahme müssen sich immer die Waage halten, nur so ist die Frequenz gleichbleibend. Fällt oder steigt sie dann kann es sogar zu einem Blackout kommen. Da Gaskraftwerke sich als einzige von den konventionellen Kraftwerken sekundenschnell rauf- und runter fahren lassen wären sie die geeigneten mit diesen Wind- und PV-Anlagen ein Kombikraftwerk zu bilden. Mit diesem Kombistrom wäre eine gesicherte Leistung vorhanden und die Strommarktregeln nach dem Merit Order Prinzip könnten so umgangen werden. Kombikraftwerk heißt aber 1 Besitzer, das könnten darum auch Bürgergemeinschaften sein.
Dieses transeuropäische gigantische Netz auf der Höchstspannungsebene wäre so überflüssig.
Weht nun viel Wind und scheint dazu Sonne so funktioniert das mit dem Gaskraftwerk, denn dann spart das Kombikraftwerk teures Gas.
Es funktioniert aber auch wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht, dann wird eben mehr teures Gas gebraucht aber die Versorgungssicherheit ist vorhanden. Wichtig dabei ist, dass am Ende immer der gemeinsame Preis ausschlaggebend ist.