Mit der Agro-Photovoltaik, auch Agri-PV genannt, können Landwirte Ackerflächen doppelt nutzen: Am Boden wachsen die Kulturpflanzen, darüber erzeugen Solarmodule erneuerbaren Strom. Der Ansatz erhöht die Flächeneffizienz und könnte künftig Konflikte um den Gebrauch von landwirtschaftlichen Böden entschärfen. Mit einem neuen Leitfaden informieren Experten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE sowie anderer Organisationen jetzt über die Technologie, ihr Potenzial sowie den aktuellen Entwicklungsstand.
Der kostenfrei abrufbare Leitfaden beschreibt die internationale Entwicklung der noch jungen Technologie etwa in den USA, Frankreich oder Chile und zeigt erfolgreiche Anwendungsbeispiele. Dabei weist die 56-seitige Broschüre auch auf Hürden für die Nutzung von Agro-Photovoltaik in Deutschland hin. So erhalten Anlagen dieser Art aktuell in den meisten Fällen keine kostendeckende Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dazu kommt, dass die landwirtschaftliche Nutzung damit aus der EU-Agrarförderung fällt. Auch wird die flächenneutrale Agro-Photovoltaik im Baugesetzbuch nicht privilegiert. All dies hemmt die Nutzung der Technologie, so das Fraunhofer ISE
Um die Hemmnisse zu beseitigen, schlagen die Autoren des Leitfadens Änderungen vor, die die Agro-Photovoltaik besser in den ordnungspolitischen Rahmen einbetten sollen. Auch die frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort als entscheidendes Erfolgskriterium stellt der Leitfaden heraus. „Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen könnte das enorme Potenzial der Agri-PV erfolgversprechend erschlossen werden“, sagt Max Trommsdorff, Gruppenleiter Agri-Photovoltaik am Fraunhofer ISE.
Unter allen Photovoltaikanwendungen birgt die Agro-Photovoltaik nach Ansicht des Instituts besonders großes Potenzial. Nur rund vier Prozent der deutschen Ackerflächen würden ausreichen, um mit ihr bilanziell den gesamten aktuellen Strombedarf in Deutschland zu decken. Dafür wären rund 500 Gigawatt installierte Leistung nötig. Auch die Kosten können sich inzwischen sehen lassen, so die Fraunhofer Forscher. Mit Stromgestehungskosten zwischen sieben und zwölf Cent pro Kilowattstunde sei die Agro-Photovoltaik heute schon kostengünstig.
Die Autoren des Leitfadens kommen vom Fraunhofer ISE und dem Karlsruher Institut für Technologie KIT, der Universität Hohenheim, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sowie von Baywa re und der Kanzlei Becker Büttner Held Rechtsanwälte (BBH).
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Man könnte auch einfach die verpflichtend stillgelegte Fläche zu PV machen. Unter und zwischen der PV könnten weiterhin Beikräuter und Insekten gedeihen.
Auch könnten Biogas Mais Flächen zu PV umgewandelt werden. Der Stromertrag wäre dann 30-50 mal höher als der aus Mais und das ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel.
Agro PV macht nur Sinn in Gebieten mit besonders guten Böden auf denen Sonderkulturen angebaut werden.
In Deutschland werden mehr als eine Millionen Hektar Energiepflanzen angebaut.
Hauptsächlich Mais für die Biogasverstromung.
Dieser Strom wird mit 18 bis 20 Cent je kwh vergütet.
Trotz dieser hohen Vergütung ist ein Weiterbetrieb vieler Anlagen nicht mehr möglich.
Es werden somit Flächen frei die für Förderfreie Solarparks genutzt werden können. Sie erzeugen die ca. 50 fache Strommenge je Hektar und Jahr gegenüber Biogasmais.
Die Wasserstofferzeugung ist auf günstigen Strom angewiesen und kann beginnen.
Sie hat im gegensatz zur Biogasverstromung keine Probleme mit Methanleckagen die in die Atmosphäre entweichen.
Der Stromertrag je Hektar und Jahr beträgt bei Agro PV nur 30 bis 50 % gegenüber eines
konventionellen Solarparks.
Wie im Beitrag geschrieben sind die Erzeugungskosten je Kwh hier doppelt so hoch.
Agro PV trägt somit nicht zur bezahlbaren Energiewende bei.
Eingesparte Agro PV Fördergelder sollten stattdessen lieber in Entwicklungsländer fließen die mit Dürre und Hunger zu kämpfen haben.
Sollten die Agrarerzeugerpreise doch noch mal in Höhen steigen die sie eigendlich verdient hätten kann man immer noch darüber nachdenken Module aufzuständern.
Die Hinweise von Herrn Jensen sind grundsätzlich richtig.
Mit landw. Großgerät unter den Gerüsten Mais zu züchten, wird kaum ein Landwirt machen, die wollen viel Platz auf dem Acker, damit sie ungehindert mit den Spritzbalken manövrieren können.
Somit kommt nur Sonderkultur in Frage, mit kleinen Schleppern und anderen Anforderungen. Das Problem ist, daß da, wo vielleicht ein Betrieb für sowas wäre, nicht unbedingt auch eine Eignungsfläche für APV liegt, und vor allem, sie aus Eigentumsgründen nicht verfügbar wäre. Das ist ein Problem der Pachthöhe. Wenn dann auch noch die Agrarförderung entfällt, kann man es sowieso vergessen; wir hatten dann auch noch heiße Diskussionen über Arbeitsschutz unter den Modulen, weil das keine Gärtnerei, sondern ein Industriebetrieb sei und daher diese Regelungen „vollumfänglich“ anzuwenden seien….
APV kann jemand machen, dem die Fläche gehört und der halt unter den Modulen etwas Lukratives veranstaltet, allgemein gesagt. Der Ertrag von Vertikalsystemen ist m.W. eher gering und mehr als Ergänzung der Landwirtschaft einzuschätzen.
Generell wäre es wichtig, den „Klimaschutz“ mittels PV-Strom im Süden zu betreiben, wo es wirklich Sonne gibt, im Gegensatz zu hier auf der Nordhalbkugel. Es ist egal, wo die Treibhausgase eingespart werden, also muß man es vorrangig dort tun, wo es am besten geht.