DGB: Mit Blick auf die Beschäftigung ist in der Erneuerbaren-Branche noch viel Luft nach oben

Teilen

Als sehr dynamisch bezeichnet der Deutsche Gewerkschaftsbund die Entwicklung der Beschäftigungssituation im Bereich der erneuerbaren Energien in den vergangenen 20 Jahren. Im Zusammenhang mit der Errichtung von Erneuerbare-Energien-Anlagen habe es 2011 noch 300.000 Beschäftigte gegeben, 2018 seien es nur noch 150.000 Beschäftigte gewesen, vor allem wegen eines Einbruchs bei der Produktion und Installation von Photovoltaik. Auch bei der Windenergie an Land sei es nach einem Höchststand von 108.500 Beschäftigten im Jahr 2011 zu einem Rückgang auf 68.000 Beschäftigte im Jahr 2018 gekommen. Im Bereich Betrieb und Wartung seien die Beschäftigtenzahlen seit 2000 jedoch kontinuierlich gestiegen; 2018 seien rund 86.000 Beschäftigte in diesem Bereich tätig gewesen, davon 10.900 für die Photovoltaik.

„Aus Sicht der Beschäftigungssicherung und des Beschäftigungsaufbaus ist also noch viel Luft nach oben“, schreibt der DGB. Der Verlust von Arbeitsplätzen in der Produktion könne nicht durch die positive Entwicklung im Bereich Service und Wartung aufgefangen werden kann. „Verlorene Arbeitsplätze in der Produktion sind verlorene Arbeitsplätze für die Erneuerbare-Energien-Branche insgesamt. Die Politik muss handeln“, so der DGB.

Der DGB verweist auf die Jobwende-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die bei den Beschäftigungseffekten einen Ausblick in die Zukunft wagt. Für den Klimaschutz-Leitmarkt „Regenerative Energiewirtschaft“ werden dabei erneuerbare Energien, Speichertechnologien sowie intelligente Energiesysteme und Netze zusammengefasst. Die Studie beziffert die Zahl der beschäftigten im Jahr 2018 mit rund 284.000 – eine Zahl, die bis 2040 auf 400.000 Beschäftigte steigen könne. Basis dieser Annahme sei allerdings, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland schneller erfolge, als es zurzeit gesetzlich angestrebt werde. Fazit des DGB: „Die Erneuerbare-Energien-Branche hat das Potenzial, in Zukunft weiterzuwachsen und mehr Menschen Beschäftigung zu bieten. Dafür braucht es aber politische Berechenbarkeit und verlässliche Ausbaupfade wie auch Regeln für Bestandsanlagen.“

 

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.