In einem verbraucherfreundlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität sieht die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) einen wichtigen Baustein für wirksamen Klimaschutz. Daher sind die Verbraucherschützer jetzt gegen drei Anbieter vorgegangen und haben ihnen Intransparenz und damit Verstöße gegen die Preisangabenverordnung vorgeworfen.
In Tarifen der Digital Charging Solutions GmbH und der Plugsurfing GmbH seien die Preise für das Stromtanken an der Ladesäule nach Minuten und nicht nach Kilowattstunden abgerechnet worden. „Ein nach Zeit bezahlter Preis steht in keiner Relation zur gelieferten Energiemenge. Die Ladezeit hängt unter anderem von der Abgabeleistung der Ladesäule, vom Ladezustand und der Kapazität der in den Elektrofahrzeugen verbauten Batterien sowie von der Außentemperatur ab“, kritisierte der vzbv. Digital Charging Solutions habe bereits eine Unterlassungserklärung abgegeben und sein Preissystem auf eine Abrechnung nach Kilowattstunden umgestellt. Plugsurfing habe die geforderte Unterlassungserklärung nicht abgegeben, weshalb der vzbv Klage beim Landgericht Berlin eingereicht habe.
Noch offen sei das Abmahnverfahren gegen Maingau Energie. Dieses Unternehmen rechne verbrauchsabhängig ab, also je nach Ladeverhalten. „Es ist unklar, warum bestimmte Kunden wesentlich mehr als die zunächst angegebenen Preise zahlen müssen und andere nicht“, kritisiert Kerstin Hoppe vom vzbv. „Kunden erfahren nicht, welches Ladeverhalten zu welchen Preisen führt. Damit ist das Preismodell völlig intransparent und nach unserer Auffassung rechtswidrig.“
Gleichzeitig begrüßt der vzbv die Pläne der Bundesregierung, die das Bezahlen an der Ladesäule einfacher machen sollen, beispielsweise das Vorhaben des Bundeswirtschaftsministeriums, wonach Ladesäulenbetreiber die Bezahlung mit Debit- und Kreditkarte anbieten müssen. Zudem fordern die Verbraucherschützer eine standardisierte Schnittstelle für die Datenübermittlung. Diese müsse für alle öffentlich zugänglichen Ladesäulen gelten und Standortinformationen, dynamische Daten wie den Belegungsstatus sowie Preisinformationen beinhalten. Schließlich hänge die Zukunft der Elektromobilität nicht nur vom Ausbau der Ladeinfrastruktur, sondern auch von fairen und transparenten Tarifen ab. Davon könne derzeit oft noch keine Rede sein.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
„Diese müsse für alle öffentlich zugänglichen Ladesäulen gelten und Standortinformationen, dynamische Daten wie den Belegungsstatus sowie Preisinformationen beinhalten.“
und vielleicht nicht ganz unwichtig für die Energiewende:
welche Stromqualität angeboten wird, an der E-Fahrzeug-Ladesäule, also welcher „Strommix“
Mir geht auch jedes Mal der Hut hoch, dass es nicht möglich sein soll, den Preis der Ladung transparent auszuweisen?! Kann doch nicht so schwer sein, der Ladechip wird schließlich auch irgendwie via Datenübertragung abgecheckt und große LCD-Displays haben fast alle Ladesäulen. Die ewige Warterei auf die Abrechnung des Ladevorgangs nervt auch. Ich bin jedes Mal froh, im normalen Fahralltag nicht auf diese intransparente Infrastruktur angewiesen zu sein… Kürzliches Highlight waren 30 € Pauschalabrechnung in einem Hotel-für ca. 30 kWh Strom an der Kraftstromsteckdose-Ladegerät und Kabel hatten wir selbst mit. Das war auch hart am Wind-konnte aber dank fehlender Ladealternativen in der Hotelumkreis problemlos gemacht werden. Friss-oder-stirb-Service.
Wenn mit einer Ladekarte über Roaming bezahlt wird, ist die Anzeige des Preises schwierig. Der Ladesäulen-Betreiber weiß nicht was der Ladekarten-Anbieter seinen Kunden berechnet. Besonders schwierig wird es, wenn es wie bei Maingau individuelle Kundenpreise gibt.
Es war schon vor 15 Jahren möglich an Tankstellen mit Kreditkarte zu zahlen auch im Ausland.
Also kann es nicht so schwer sein dies auch für Stromsäulen anzubieten, man muss nur wollern,
Es wird aber durch die Kreditkarte noch mal teurer.
Manche Ladesäulenbetreiber sind sher unzuverlässig: Sie bauen Ladesäulen mit Staatszuschüssen und lassen sie dann verkommen. Defekte Säulen, die monatelang nicht Instand gesetzt werden sind in manchen Metzgebieten eine Landplage und machen eine Langstreckenfahrt zun Glücksspiel.
Wine ordentliche Preisauszeichnung vor Beginn des Ladens wäre sicherlich auch eine Notwendigkeit.
Das Ladepreismodell von Maingau ist m.E. nicht intransparent. Es gibt einen Kunden- und eine Nichtkundentarif mit jeweils einem kWh-Preis für AC und DC-Ladespunkte. Lediglich die Standzeitbepreisung nach 1 Stunde bei DC und 4 Stunden bei AC kann zu Überraschungen führen.
Das geschieht wenn du als Regierung alles dem Markt überlässt und die Steuer – Gelder nicht richtig zweckgebunden Vergeben werden. Da baut jeder Hersteller sein eigenes Ding und die Betreiber machen es ebenso. Ein paar einfache Vorgaben hätten hier für Ordnung gesorgt, andere Länder waren nicht so verschwenderisch. Wir als Anwender können das nun ausbaden.