Photovoltaik mit und ohne Speicher dominiert Innovationsausschreibung

Bundesnetzagentur, Hauptsitz, Bonn

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Die Ergebnisse der ersten Innovationsausschreibung in Deutschland liegen vor. Es seien 133 Gebote für Projekte mit 1095 Megawatt eingegangen, teilte die Bundesnetzagentur am Mittwoch mit. Das Volumen für die Ausschreibung lag bei 650 Megawatt. Insgesamt seien 73 Gebote mit 677 Megawatt bezuschlagt worden. Bei den Innovationsausschreibungen können Gebote für Einzelanlagen sowie Anlagenkombinationen abgegeben werden. Insgesamt 50 Gebote sind für Photovoltaik-Projekte eingereicht worden, die eine Gesamtleistung von 310 Megawatt hatten, wie es weiter hieß. 83 Gebote mit 785 Megawatt entfielen auf Anlagenkombinationen, bei denen entweder eine Photovoltaik- oder Windkraftanlage enthalten sein muss und alle am gleichen Netzverknüpfungspunkt einspeisen.

Das Rennen machten schließlich vor allem Projekte, die aus Photovoltaik allein oder kombiniert mit einem Speicher bestehen. Insgesamt 28 Gebote für Kombinationen mit 394 Megawatt seien bezuschlagt worden, nur eines davon ist ein kombinierter Windpark mit Speicher. Dieses kam von Juwi. Die restlichen 45 Zuschläge mit insgesamt 283 Megawatt gingen allesamt an Photovoltaik-Einzelanlagen. Enerparc konnte mit insgesamt acht Zuschlägen die meisten verbuchen. Mit insgesamt sechs Projekten waren Abo Wind und One Solar Energie bei den Innovationsausschreibungen erfolgreich.

Die fixen Marktprämien für die Anlagenkombinationen lagen der Behörde zufolge zwischen 1,94 und 5,52 Cent pro Kilowattstunde. Der mengengewichtete Durchschnittswert in diesem Segment war 4,50 Cent pro Kilowattstunde. Die Zuschlagswerte für die Einzelanlagen bewegten sich zwischen 0,96 und 3 Cent pro Kilowattstunde.

Anders als bei den technologiespezifischen Ausschreibungen wird die fixe Marktprämie immer zusätzlich zu den Erlösen am Strommarkt gezahlt. Bei der ansonsten geltenden gleitenden Marktprämie wird nur die Differenz zwischen Zuschlagswert und Marktwert an die Betreiber gezahlt. Im Falle von negativen Preisen an der Strombörse wird keine Förderung für die Innovationsprojekte gezahlt.

Baywa re äußerte sich zu den Innovationsausschreibung, in der es einen Zuschlag für einen Solarpark mit 7,2 Megawatt und einen Elektrospeicher mit einer Kapazität von 1,8 Megawattstunden erhielt. Die Dimensionierung der Hybridlösung sei mit einem Industriepartner erfolgt. Baubeginn soll voraussichtlich im vierten Quartal 2021 sein und die Inbetriebnahme dann im ersten Quartal 2022. „Mit dieser Anlagenkombination können wir neue Marktmodelle erproben. Wir können uns damit auf den künftigen Strommarkt einstellen und einen innovativen Beitrag für das Gelingen der Energiewende leisten“, sagte Marc Krezer, Teamleiter Projektentwicklung Deutschland bei Baywa re. Die Innovationsausschreibungen seien geeignet, um neue Technologien und Konzepte voranzutreiben, die kurz von der Marktreife stünden. Zugleich erklärte Krezer: „Die Innovationsausschreibungen sollten zudem gezielt auf weitere vielversprechende Ansätze ausgeweitet werden. Technologien wie beispielsweise Agri- und Floating-PV könnten so im Rahmen eines eigenen Ausschreibungsfeldes die Möglichkeit erhalten, sich in der Praxis weiterzuentwickeln und am deutschen Markt zu etablieren.“

Technologiespezifische Photovoltaik-Ausschreibung mit durchschnittlichem Zuschlagswert von 5,22 Cent pro Kilowattstunde

Die mit 257 Megawatt ausgestatte technologiespezifische Photovoltaik-Ausschreibung mit Stichtag 1. September war nach Angaben der Bundesnetzagentur erneut deutlich überzeichnet. Insgesamt gingen 163 Gebote für Projekte mit 675 Megawatt ein, wovon 75 Anlagen mit 258 Megawatt einen Zuschlag erhielten. Regional entfielen gut die Hälfte der Zuschläge auf Photovoltaik-Anlagen in Bayern. Die Werte für die gleitende Marktprämie lagen dabei zwischen 4,80 und 5,39 Cent pro Kilowattstunde.

Den mengengewichteten Durchschnittswert gab die Bundesnetzagentur mit 5,22 Cent pro Kilowattstunde an. Dies liegt etwa im Bereich der bisher stattgefundenen Ausschreibungsrunden für Photovoltaik-Anlagen in diesem Jahr. Die durchschnittlichen Werte bewegten sich bislang zwischen 5,01 und 5,27 Cent pro Kilowattstunde.

Bei der Windkraft an Land dagegen das gewohnte Bild. Insgesamt 25 Gebote für Anlagen mit 310 Megawatt gingen für die Oktober-Ausschreibung mit einem Volumen von 367 Megawatt ein. Drei Gebote mit insgesamt 26 Megawatt wurden ausgeschlossen, der Rest erhielt einen Zuschlag, wobei die Werte zwischen 6,17 und 6,2 Cent pro Kilowattstunde entlang des geltenden Höchstpreises lagen.

Für Photovoltaik und Windkraft stehen noch zwei weitere technologiespezifische Gebotstermine in diesem Jahr an – Stichtage sind 1. Oktober und 1 Dezember. Dazu kommt die technologieoffene Ausschreibung zum 1. November, bei denen in allen bisher stattgefundenen Runden sämtliche Zuschläge an Photovoltaik-Anlagen gingen. Die nächste Innovationsausschreibung wird es erst im kommenden Jahr geben. Der Termin wird im Zuge der EEG-Novelle noch festgelegt.

Anmerkung der Redaktion: Das Statement von Baywa re wurde nachträglich in den Artikel eingefügt.

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