Weit verbreitet – insbesondere in der Erdgaswirtschaft und bei unbelehrbaren Atomkraftbefürwortern – ist die Meinung, dass man große fossile und atomare Kraftwerke, vor allem Kohlekraftwerke, nicht stilllegen könne, weil Speicherkapazitäten noch nicht genügend vorhanden oder zu teuer seien. Die typische Redewendung lautet: „Solange die Speicherfrage nicht gelöst ist, muss man übergangsmäßig auf flexible Erdgaskraftwerke zurückgreifen.“ Auch die Atomkraftbefürworter begründen ihre Forderung nach einer Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke mit der angeblich ungelösten Speicherfrage.
Ausgerechnet in den USA, wo Präsident Trump alles versucht, um mit hohen Subventionen Kohle- und Atomkraftwerke in Betrieb zu halten, schalten immer mehr Energieversorger ganze Kraftwerke ab und ersetzen sie durch erneuerbare Energien mit Speichern. Die Triebfeder dahinter ist, dass sie mit Solar- und Windkraftwerken plus Batterien versorgungssicher und kostengünstiger den Strom produzieren können, als mit den umweltschädlichen Kraftwerken.
Aufhorchen lassen jüngste Entscheidungen von großen Energieversorgern in den Bundestaaten Arizona, Colorado, Florida und New Mexico. Sie könnten den Beginn einer Revolution in der US-Stromversorgung markieren, die zwar Präsident Trump gar nicht gefällt, aber dem Klimaschutz in höchstem Maß dient. Dort werden Kohlekraftwerke stillgelegt, ohne dass neue Erdgaskraftwerke für die Flexibilisierung der Schwankungen von großen Solar- und Windparks benötigt werden, denn Batteriespeicher reichen dafür aus. Solar, Wind und Batteriespeicher sind offensichtlich günstiger als das allseits für besonders billig gehaltene US-Frackinggas, und auch als die bestehenden Kohlekraftwerke.
So haben beispielsweise Tucson Electric Power (TEP) aus Arizona und Colorado Springs Utilities (CSU) beschlossen, mehrere größere Kohlekraftwerkseinheiten vom Netz zu nehmen und sie mit erneuerbaren Energien und Speichern zu ersetzen, ohne neue Erdgaskraftwerke. So will TEP alleine 2.457 MW Windparks, 457 MW neue Solarparks und 1400 MW Batteriespeicher schon im kommenden Jahr bauen. Alle Kohlekraftwerke will TEP bis 2031 schließen.
Sollte Präsidentschaftsbewerber Biden die US-Wahl gewinnen und sein Nullemissionsprogramm durchbringen, dann wird es kein Halten mehr geben und die USA wird lange vor Deutschland aus der Kohle aussteigen, ohne neue Erdgaskraftwerke zu bauen.
Schon vorher, aber erst recht jetzt mit der Coronakrise kommt die Stromproduktion aus Kohle immer weiter ins Hintertreffen. Trotz neuem Zubau von Kraftwerken wird in diesem Jahr der Kohleverbrauch nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA weltweit um etwa acht Prozent sinken. Ein klares Zeichen der Unwirtschaftlichkeit vieler Kohlekraftwerke.
Wie neue Zahlen zeigen, ist die Kohlenutzung in den USA schon im freien Fall. Im ersten Halbjahr 2020 fiel der Kohleverbrauch unter 30 Millionen Tonnen und damit unter das Verbrauchsniveau von 1974, nach einem Peak von ca. 90 Millionen Tonnen in 2008.
Dass auch Atomkraftwerke immer weiter wirtschaftlich unter die Räder kommen, darauf hat kürzlich Raimund Kamm, Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes Erneuerbare Energien, auf der „Sonnenseite“ hingewiesen. So sind im ersten Halbjahr 2020 weltweit drei große Atomkraftwerke abgeschaltet worden, kein neues ist in Betrieb gegangen und kein neuer Bau wurde begonnen. Offensichtlich braucht es trotz steilen Ausbaus der Erneuerbaren Energien in der Welt die Atomkraft auch nicht um die Schwankungen aus Sonne und Wind auszugleichen.
Solche Hybridkraftwerke, wie die von TEP entstehen inzwischen auch in Europa. Wie RWEs Energieblog en:former berichtet, entsteht gerade eines der ersten großen Hybridkraftwerke in den Niederlanden, mit einer Leistung von 38 Megawatt Photovoltaik, 22 Megawatt Wind und 12 Megawatt Batteriespeichern. Um auch in kleinen Einheiten für Bürgerenergien versorgungssichere Kombikraftwerke möglich zu machen, hat die Energy Watch Group kürzlich eine Gesetzesinitiative zur Förderung solcher Anlagen vorgestellt.
In Bayern, wo das Abschalten der letzten Atomkraftwerke im übernächsten Jahr ansteht, wird der Ausbau der erneuerbaren Energien allerdings weiter von Ministerpräsident Söder behindert. So ist bisher in 2020 kein einziges neues Windrad ans Netz gegangen. Kamm vermutet wohl zu Recht, dass Söder den Ersatz der in zwei Jahren endgültig abzuschaltenden letzten Atomkraftwerke durch erneuerbare Energien verhindern will. Offensichtlich will Söder die nächste Laufzeitverlängerung erpressen.
Auch der deutsche Kohleausstieg bis 2038, beschlossen von CDU/CSU/SPD, erscheint in dem Lichte der US-Entwicklung als besonders irre. In den USA schließen schon heute viele Kohlekraftwerke aus wirtschaftlichen Gründen und in Deutschland werden über vier Milliarden Steuergelder verschleudert, um die letzten Kohlekraftwerke noch bis 2038 am Netz zu halten. Absurder und verantwortungsloser kann Politik nicht handeln und von Klimaschutz kann keine Rede sein.
Und alle Ewiggestrigen, die immer noch davon reden, dass „die Speicherfrage bei erneuerbaren Energien ungelöst“ sei, sollten in die USA schauen und staunen, wie weit dort schon heute Versorgungssicherheit mit Einheiten aus 100 Prozent erneuerbaren Energien und Speichern sogar kostengünstig verwirklicht werden. Es braucht keine Übergangstechnologien, weder Erdgaskraftwerke, noch eine Laufzeitverlängerung der Atomkraft.
— Der Autor Hans-Josef Fell saß für die Grünen von 1998 bis 2013 im Deutschen Bundestag. Der Energieexperte war im Jahr 2000 Mitautor des EEG. Nun ist er Präsident der Energy Watch Group (EWG). Mehr zu seiner Arbeit finden Sie unter www.hans-josef-fell.de. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
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Weiß Herr Fell denn nicht das Arizona und New Mexico Wüstenstaaten im Südwesten der USA an der Grenze zu Mexiko sind und dass Florida geografisch ungefähr auf der Höhe von von Ägyten liegt ?
Die USA haben auch weder ein Atomaustiegsgesetzt noch ein Gesetz zum Austsieg aus der Kohle und auch Bidden hat das nicht auf seiner Agenda
PS: weis Herr Fell den eigentlich auch nicht welches Bundesland mit Abstand die meisten PV-Anlagen in Deutschland hat ?
1. Was tut es zur Sache auf welchem Breitengrad Arizona liegt? Photovoltaik ist auch in unseren Breiten schon lange wirtschaftlich.
2. Irgendwie ist Ihnen der Sinn der Argumentation von Herrn Fell wohl entgangen. Sein Punkt ist doch gerade, dass sich in USA der Ausstieg aus der Kohle gerade ganz voll selbst und sehr schnell vollzieht, weil sie schlicht unwirtschaftlich ist und immer unwirtschaftlicher wird. Damit wird noch klarer, was für eine grandiose Geldverschwendung die Milliarden sind, die den Kraftwerksbetreibern hier dafür gezahlt werden, noch viele Jahre Kohle zu verstromen. Auch ohne diese Subventionen würden diese Kraftwerke eher früher als später stillgelegt, weil sie sich nicht mehr rentieren.
@ les2005 :
Dem Beitrag von Herr Fell kann man entnehmen das „TEP“ , ein kleiner Regionlversorger aus Arizona seine Kohlekraftwerke bis 2031 stillegen will. Dem von Herrn Fell verlinkten Artikel kann man entnehmen, dass es da um Kohlekraftwerke mit gerade einmal 1,073 GW Leistung geht .
In Deutschland sind aktuell noch Kohlekraftwerke mit fast 40 mal so viel Leistung am Netz.
Und bis 2031 wird ein vielfaches der Leistung , der oben von Herr Fell genannten kleinen Regionalversorger TEP und CCS aus den kleinen Bundesstaten Arizona und Colorado , im deuschen Kohleaustieg vom Netz gehen !
Sehr geehrter Peter R.
ist Ihnen klar das Sie hier die Stadtwerke von Tucson mit dem kompletten Staat Deutschland in der Erzuegungsleistung vergleichen?
Insofern ist es eher beeindruckend das ein Stadtwerk über 1 GW Kohlestromleistung verfügt. Das Deutschland aus historischen Gründen noch über 40 GW verfügt verwundert eher nicht. Aber Stadtwerke mit einem Staat zu vergleichen fühlt sich irgendwie falsch an.
Ausserdem:
Das wir hohe EEG Umlagen zahlen müssen liegt nicht nur am geringen Börsenpreis, sondern auch an den äusserst großzügigen Industriebefreiungen, die von der aktuellen Regierung so stark ausgeweitet wurden, dass der ursprügliche Gedanke (weltweite wettbewerbsfähigkeit von Exportunternehmen) konterkariert wurde. Da der örtliche Golfplatz jetzt auch vom EEG befreit wurde um sein Teichpumpen zu betreiben. Als die EEG Umlage bei 6 cent lag, waren 1,2 cent davon Industrieförderung. Also Geld das der Bürger für die Industrie zahlt, da diese nicht zahlt. Hier wurde der Bürger kräftig von der Politik beschi..
Dem ersten verlinkten Artikel zu den Projekten im Süden der USA kann entnehmen
„Der dritte Vorschlag, eine Vereinbarung zwischen JEA, dem Stadtwerk in Jacksonville, Florida, und Florida Power & Light, wird sich auf vorhandenes Gas und neue Solarenergie stützen, damit die Unternehmen die 860-Megawatt-Einheit 4 im Werk Scherer stilllegen können“
PS:seit wann haben denn Herr Fell oder Herr Traber , die beide nicht im Bundestag sind , ein Initiativrecht für Gesetze in Deutschland?
Hier einmal ein Link zu Bidden’s „Clean Energy Plan“ und was er tatsächlich vorschlägt https://cleantechnica.com/2020/07/15/biden-proposes-2-trillion-clean-energy-plan/
„The Biden campaign tells the New York Times the plan will encouraging the installation of “millions of new solar panels and tens of thousands of wind turbines,” while keeping in place existing nuclear energy plants. The plan also will call for investing in carbon capture and storage technology for natural gas.“
Herr Bidden will bestehende Kernkraftwerke in den USA weiter nutzten und der Plan sieht auch Investitionen in die Kohlenstoffabscheidung vor und Speichertechnologie für Erdgas vor .
Möchte Herr Fell uns das etwa auch für Deutschland vorschlagen die noch bestehenden 6 AKW bis 2030 zu nutzten um früher aus der Kohle aus zu steigen und Investitionen für Kohlenstoffabscheidung zu fördern wie Herr Biden es in den USA im Falle seines Wahlsiegs ankündigt ?
wie passt es zusammen, das lt. Fell in Bayern 2020 kein einziges Windrad ans Netz gegangen ist. WindGuard aber die Zahlen veröffentlicht und hier sind 5 WEA im 1. Hj. in Betrieb gegangen.
Erneuerbare Enegien werden in den USA lediglich die Stromerzeugung der Kohlekraftwerke ersetzen, beide etwas über 20%.
Die Spitze hält immer noch gefracktes Erdgas mit 38%.
Da würde mich dann dochmal interessieren, warum die deutschen Energieversorger die Strompreise immer weiter anheben dürfen, trotz staatlicher Subventionierung, als mit Steuergelder unterstützt obwohl der Strompreis in den USA jetzt schon bedeutend niedriger ist als hier und laut dem Artikel die Produktionskosten noch günstiger sind als bei der Energiegewinnung mit fossilen Stoffen oder mit Atomkraftwerken.
Da wäre eine ehrliche Stellungnahme der deutschen Energieversorger sehr interessant. Desweiteren wäre interessant zu erfahren warum unsere Regierung und auch die Opposition dieses Thema nicht umgehend aufgreift und dieser Megaabzocke mit Gesetzen einen Riegel vorschiebt. Liegt es vielleicht daran, dass je höher der Strompreis ist, desto mehr Steuergelder fließen dem Staat zu? Oder sind es vielleicht doch die hochdotierten Vorstandsposten die man dann nach der Politik – Karriere ergattern kann?
Und wie wird das erst, wenn die Stromanbieter auch das Monopol auf Energie für Transport und Verkehr haben. Dann kann sie keiner mehr stoppen und der kleine Mann arbeitet nur noch um neben den eh schon hohen Lebenshaltungskosten auch noch die Stromrechnung irgendwie bezahlen zu können. Tendenz zum Drittjob für die Erwachsenen in der Familie und zu noch viel höheren Steuereinnahmen. Damit kann dann der deutsche Steuerzahler locker die komplette EU samt der hunderte von Milliarden hohen Coronakosten übernehmen.
Sehr geehrter Herr Fiedler
der Strommarkt ist vollkommen staatlich reguliert. Der Statt macht die Gesetzgebung die den Rahmen für den Strommarkt vorgeben. Sowohl das börsensystem als auch Umlagen und Steuern entscheidet der Staat. Einfaches Beispiel: 4 cent/kWh Stromgestehungskosten. Aber 30 cent bei Ihnen in der Steckdose. Die 4 cent könnte man Argumentieren liegen in der Hand der Produzenten, aber wie Sie sehen sind 87% der Kosten staatlich vorgeschrieben. Man könnte auch sagen, der Strom kostet das was die Politik für angemessen hält.
Und das die Politik gerne den Bürger ausnimmt, hat Sie mit der Befreiung der Industrie von der EEG Umlage unter beweis gestellt. Da darf jeder Bürger die Industrie direkt über seine Rechnung subventionieren. Ebenso wird den Übertragungsnetzbetreibern ein Mindestprofit gesetzlich garantiert. Ich weiß nicht mehr ob es 7 oder „nur“ 4% sind. Ausserdem zahlen die Regionen in den die Leitungen stehen und gebaut werden die Leitungsentgelte für Ihre Gegend. Was völlig bekloppt ist, wenn man an die Windfarmen in der Nord und Ostsee denkt, und deren Hauptabnehmer nicht die Küstnländer sondern BW und Bayern sind. Aber aller durchleiter Regionen zahlen dafür. Auch eine politisch gewollte Fehlkonstruktion.
Die einzige Lösung, setzen Sie sich eine PV unter 10kW auf Ihr Hausdach. Wenn sie denn in der Eigenen Immobilie Wohnen. Sonst bleibt Ihnen leider nur die Balkon PV.
Ein wenig zu optimistisch. Batteriespeicher sind nicht geeignet, um regelmäßig Strom für mehrere Tage zu bevorraten. Da würden die Speicherkosten sehr hoch. Batteriespeicher sind aufgrund dieses wirtschaftlichen Zwangs derzeit nur geeignet, Strom wenig mehr als einen Tag zu speichern. Damit lässt sich ein bezahlbares Stromsystem aus Wind, PV und Batterie nur in relativ nah am Äquator gelegenen Weltgegenden in Kombination mit PV einrichten, wie auch die hier aufgezählten US-Bundesstaaten zu den südlichen zählen. Nach aktuellem Stand der Technik wird man in Mittel- und Nordeuropa, wenn nicht, wie beispielsweise in Norwegen, genug Wasserkraft als Langzeitspeicher zur Verfügung steht, Strom auch in Form von Wasserstoff speichern und in passenden Kraftwerken, sinnvollerweise in Wärme-Kraft-Kopplung, verstromen müssen. Mengenmäßig wird das so aussehen, dass 60-70% des Stroms direkt, ohne Speicherkosten, verbraucht werden, 20-30% auf dem Umweg über Wasserstoff und 10% über Batteriespeicher. Aktuell wird man durch den Aufbau der ohnehin nötigen Batteriespeicher, die neben der Speicherfunktion auch noch den Redispatchbedarf im Netz senken, viel Platz für die Integration von weiteren Erneuerbaren Erzeugern schaffen können. Spätestens in 10 Jahren muss dann die Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab dazugekommen sein. Das ganze natürlich unter dem Vorbehalt, dass nicht noch eine bessere Speichertechnik kommt. Aber wie Herr Lindner das für sich so beschlossen hat, darauf zu warten, dass vielleicht irgendetwas besseres erfunden wird, ist weder möglich noch notwendig. Im Gegenteil: Eine neue Technik wird sofort die ältere verdrängen, und es leichter haben, wenn der Markt und die Regeltechnik für die Integration von Speichern schon funktioniert.
Peter R. sagt:
Die USA haben auch weder ein Atomaustiegsgesetzt noch ein Gesetz zum Austsieg aus der Kohle und auch Bidden hat das nicht auf seiner Agenda.
@ Peter R.
Das brauch man doch auch gar nicht, wenn Sonne und Wind keine Rechnung schicken.
Wenn man bei uns die EE nicht mit allen Mitteln ausbremsen würde, wäre die Kohle schon viel früher ganz von selbst unrentabel geworden.
@ Herr Diehl .
Sonne und Wind sschicken zwar keine Rechnung aber die Betreiber der Über das EEG geförderten
und die ist gerade bei PV immer noch sehr viel höher als bei Kohlestrom . Eine KWh aus den PV-Anlagen die zur Zeit Strom einspiesen und übers EEG gefördert weden kostet im Schnitt immer noch fast 30 Cent/KWh ( Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#Einspeisemengen_und_Verg%C3%BCtungszahlungen )
Sie müssen den preissenkenden Merit Order Effekt ( MOE ) berücksichtigen, den Sonne und Wind an der Strombörse bewirken, damit wird die Vergütung weitgehend kompensiert.
Die Praxis zeigt wie es geht.
Bei amtlichen Stellen kann man lesen, dass die EEG Umlage einen Durchschnittshaushalt mit 220 bis 240 Euro jährlich belastet. Gleichzeitig wird empfohlen zu den Anbietern zu wechseln, die die gesunkenen Großhandelspreise ( MOE ) an ihre Kunden weiter geben, weil man da bis zu 300 Euro jährlich sparen könnte..
@ Herr Diehl:
können sie ihre Behauptungen auch seriös belegen ?
Die Energie-charts von den Fraunhofer ISE zeigen auch dass der Börsenpreis im letzten Jahr nur 0,325 Cent/KWh niedriger war als im Jahr 2009 ( Quelle https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all )
Wie sollen denn damit die fast 30 Cent für den Strom aus Solaranlagen ausgeglichen werden ?
Völlig unsubstantiierter Artikel.
Die Verhältnisse in den menschenleeren, amerikanischen Wüstengebieten mit kontinuierlich Wind und großer Hitze bzw. Wärmeeinstrahlung sind in keiner Weise mit den kleinteiligen, schattigen, kühlen und windarmen Strukturen im mitteleuropäischen Binnenland vergleichbar.
Und die US-Energieerzeuger sind nicht bescheuert. Bevor die komplett auf unsichere Erneuerbare umstellen, wird sehr scharf gerechnet, ob die erforderliche Stromversorgung funktioniert.
HIER FUNKTIONIERT SIE SO NICHT.
@ Bernd Hoffmann.
Mit.. „HIER FUNKTIONIERT SIE SO NICHT“…sind Sie nicht ganz auf dem Laufenden.
Hier funktioniert sie sogar sehr lukrativ, als Gewinnoptimierung.
Schauen Sie mal hier.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende
Logistik ist der Schlüssel für die Energiewende. Zappelstrom kann zur zur Grundlast werden, wenn die relativ gut dotierten Langzeitverträge immer dann durch zukaufen am Spotmarkt bedient werden, wenn Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken.
RWE und EON haben mit ihrem Deal, auf dieser Basis gerade, jeder für sich ein neues, separates Geschäftsmodell konstruiert.
@ Herr Diehl:
Zu der Aussage
„Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft“
aus ihrem Zitat ohne verlinkte Quelle :
Das wäre doch im Sinne der Engiewende , wenn konventionelle Kraftwerke gedrosselt würden bei hohen Einspeisemengen von EE.
Die Nazis geifern und die Maerkte eifern 🙂
Herr Fell hat’s denen wieder mal so richtig besorgt:)
Gerade hat der VDI exakt begruendet warum PV+Speicher billiger als jede andere Netzeinspeisung ist.
Das ist den ‚Alternativen fuers Doofland Clowns‘ eh wurscht doch hier wird gelinkt:
https://www.solarserver.de/2020/07/31/vdi-solarstrom-unter-1-cent-denkbar/
verweisend auf
https://www.vdi.de/ueber-uns/presse/publikationen/details/fotovoltaik-im-energiesystem-der-joker-der-energiewende
Zusammengerafft auf Bild-Niveau ( https://www.bild.de/bild-plus/digital/multimedia/multimedia/solarenergie-vom-eigenen-balkon-so-machen-sie-sich-ihren-strom-selbst-72103976.bild.html ) :
Es lohnt !
Und deswegen machen wir das jetzt.
Hier Irland werden gerade die bis vor kurzem noch geplanten und EU-bezuschussten LNG-Hafenplaene versenkt. Die Schweden waren wieder schneller, ok. …. . Nicht loben, nachmachen. Das spart richtig Geld, also jedermann in der EU so richtig – den Nachkommen sowieso.
Das grosse Schlafen der Presse bei dieser Nachricht – nicht nur der deutschsprachigen – laesst auf deren Finanzen schliessen. BILD sei Dank. Wenn das der Walraff …
@ Herr Fell: weitermachen!
@ Juri Hertel .
diesen Beitrag von Herr Fell beachtet doch fast niemand von den großen Medien und auch bei in den im Bundestag vertreten Parteien redet niemand darüber
@ Juri Hertel :
wenn die Behautung aus ihrer ersten verlinkten Quelle stimmt , dass mit Post-EEG-Anlagen , die demnächst aus der Föderung laufen , Stromgestehungskosten von unter 1 Cent je kWh gut möglich sind , dann würde es doch reichen in einer jetzt diskutierten gesetzlichen Reglung für den Weiterbetrieb solcher Anlagen diesen Wert für die Einspeisevergütung solcher Anlagen zu übernehmen
Peter R. sagt:
Zu der Aussage
„Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. :
Das wäre doch im Sinne der Engiewende , wenn konventionelle Kraftwerke gedrosselt würden bei hohen Einspeisemengen von EE.
@ Peter R.
Das wäre es ja auch, wenn die Energiewendebremser das nicht mit der Ermächtigungsverordnung 2010 verhindert hätten. Bis 2010 galt das Kosten/Nutzen Prinzip, da wirkten sinkende Börsenpreise kompensierend auf die EEG Umlage. Seit 2010 ist es umgekehrt, wenn jetzt die Börsenpreise sinken, und andere lukrative Geschäfte damit machen, müssen die Verbraucher höhere Umlage bezahlen.
@ Herr Diehl :
was denn jetzt ? Drosseln die großen Energieverorger ihre konventionelle Kraftwerke bei hohen Einspeisemengen von EE oder stimmt die Aussage aus dem obigen Zitat ohne verlinkte doch nicht ?
PS: Nach § 14 „Bundesweite Ausgleichsregelung“ der EEG-Novelle von 2004 , die bis 2009 galt , war die Differenz zwischen den durchschnittlichen Strombeschaffungskosten der Stromversorger für nicht über das EEG geförderten und den an die Besitzer von EE-Anlagen zu zahlenden Einspeisevergütungen über die EEG-Umlage von den Endverbrauchern auszugleichen.
( Quelle BMWI „Informationsportal Erneuerbare Energien“ https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Dossier/eeg.html?cms_docId=71110 )
Hallo Leute, lasst Euch nicht von den.. „Forentrollen“.. alias Grün/Schubert irritieren.
Die sind hier unterwegs um die Realität zu vernebeln.
Herr Diehl
auch diese eher albernen Spüche ändern nichts an der oben auf gezeigte Tatsache dass § 14 „Bundesweite Ausgleichsregelung“ der EEG-Novelle von 2004 die bis 2009 galt , zeigt das ihre obige Aussage sinkende Börsenpreise hätten bis 2099 einen dämpfenden Effekt auf die EEG-Umlage nicht wahr ist . ( Quelle BMWI „Informationsportal Erneuerbare Energien“ https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Dossier/eeg.html?cms_docId=71110 )
Wenigstens hat er mal wieder.. NICHT.. meiner „Vermutung“ widersprochen, dass er hier unter mehreren Namen diskutiert. Das sagt doch schon alles über seine Absicht.
Hier einmal ein Link zu Bidden’s „Clean Energy Plan“ und was er tatsächlich vorschlägt https://cleantechnica.com/2020/07/15/biden-proposes-2-trillion-clean-energy-plan/
Herr Bidden will bestehende Kernkraftwerke in den USA weiter nutzten und der Plan sieht auch Investitionen in die Kohlenstoffabscheidung vor und Speichertechnologie für Erdgas vor .
Ich persönlich glaube nur Statistiken, die ich selbst gefälscht habe. Herr Fell geht anders vor, indem er vorhandene Statistiken vollkommen falsch wiedergibt. Beispiel? Er behauptet: „So will TEP alleine 2.457 MW Windparks, 457 MW neue Solarparks und 1400 MW Batteriespeicher schon im kommenden Jahr bauen.“
In der verlinkten Quelle steht:“To replace this capacity, TEP said, it will add 2,457MW of new wind and solar generation, including 457MW within the coming year. It will also add 1,400MW of battery storage to its portfoliio to firm its new renewable generation resources and provide system-wide reliability.“
Also nur 457 MW im kommenden Jahr. Nicht 2457 MW Wind, sondern Wind und Solar zusammen.
Wer Daten so fahrlässig und schlampig verwendet, ist für mich kein glaubwürdiger Gesprächspartner.