Jüngste Photovoltaik-Ausschreibung ist vierfach überzeichnet

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In der jüngsten technologiespezifischen Ausschreibung der Bundesnetzagentur mit Gebotstermin 1. Juli 2020 wurden 174 Photovoltaik-Gebote mit einem Volumen von zusammen 779.418 Kilowatt abgegeben. Die ausgeschriebene Menge von 192.272 Kilowatt wurde damit deutlich überzeichnet. Insgesamt 30 Gebote erhielten einen Zuschlag. Die Zuschlagswerte liegen zwischen 4,69 und 5,36 Cent pro Kilowattstunde – und damit etwas unter denen der Vorrunde (4,90 bis 5,40 Cent pro Kilowattstunde). Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert beträgt 5,18 Cent pro Kilowattstunde nach 5,27 Cent in der Vorrunde.

Dagegen war die Ausschreibung für Windenergie an Land einmal mehr deutlich unterzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 275.176 Kilowatt wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur 26 Gebote mit einem Volumen von 191.050 Kilowatt eingereicht. Alle Gebote erhalten einen Zuschlag. Damit werden nur etwa zwei Drittel der ausgeschriebenen Menge vergeben. Die Gebotswerte reichten von 5,50 bis 6,20 Cent pro Kilowattstunde. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt wie in der Vorrunde bei 6,14 Cent pro Kilowattstunde.

„Die Ausschreibungsergebnisse für Wind- und Solarenergie zeigen das bekannte Bild einer ausgebremsten Energiewende“, kommentiert Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Die Ausschreibungen für Photovoltaik seien regelmäßig um ein Vielfaches überzeichnet. Seit zwei Jahren hätte bei nahezu jeder Ausschreibung mehr Photovoltaik bezuschlagt werden können. „Um den Ausbau der Solarenergie nicht weiter künstlich niedrig zu halten, muss baldmöglichst das jährliche Ausbauvolumen für Photovoltaik auf 10.000 Megawatt gesteigert werden. Erhöhte Ausbauziele verbunden mit einer bundesweiten Solarpflicht könnten so in den nächsten Jahren die leeren Dächer der Republik für die Energiewende erschließen“, erklärt Verlinden. Zudem müssten die Planungshemmnisse bei der Windenergie von Bundesseite endlich beseitigt werden.

Die nächsten technologiespezifischen Ausschreibungstermine des Jahres sind für Windenergieanlagen an Land und für Photovoltaik-Anlagen am 1. September 2020. Darüber hinaus finden an diesem Termin zum ersten Mal Innovationsausschreibungen statt.

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