Knapp 88 Prozent der Bundesbürger sprechen sich für einen stärkeren Photovoltaik-Ausbau besonders auf öffentlichen und gewerblichen Gebäuden aus. Nur 5,3 Prozent halten dies bei öffentlichen Gebäuden nicht für sinnvoll, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Prolytics im Auftrag des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ergab. Also fast neun von zehn Befragte befürworten demnach, dass Städte und Gemeinden verstärkt ihre Dächer, etwa auf Schulen, Sporthalten oder Bürgerämtern, nutzen, um Photovoltaik-Anlagen zu installieren. Bei gewerblichen Neubauten sprechen sich der Umfrage zufolge immerhin gut 68 Prozent für eine Photovoltaik-Pflicht aus.
„Die Städte und Gemeinden können mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. „Daher sollten für alle Neubauten öffentlicher Träger geprüft werden, ob sie mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden können.“ Damit würden Städte und Gemeinde ein „klares und sichtbares Signal“ setzen, dass sie zum Erreichen der Energiewende beitragen.
In mehreren Bundesländern wird derzeit an der Einführung einer Photovoltaik-Pflicht gearbeitet oder ist wie in Hamburg und Bremen bereits beschlossene Sache. Auch Baden-Württemberg und Berlin sind aktuell dabei, eine landesweite Pflicht zu formulieren.
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Trotz der starken Befürwortung durch die Bevölkerung wird das bislang leider kaum gemacht Warum nicht ? Weil es genug Bremser in den öffentlichen Verwaltungen gibt, die entweder extrem schwerfällig gegenüber Veränderungen, sehr risikoavers, oder aber von der Argumentation der fossilen Lobby vernebelt sind. Sehr bedauerlich. Dabei gibt es genug Akteure, insbesondere z.B. Energiegenossenschaften, die das schnell und professionell umsetzen könnten. Zum Beispiel über Pachtmodelle. Die sind eine Win-Win-Win-Situation für die Kommune. Sie muß kein eigenes Geld anfassen, bekommt 20 Jahre lang Strom vom Dach zu einer garantierten Pacht weit unterhalb des Marktpreises für Strom und tut etwas für den Klimaschutz. Bei Schuldächern kommt noch das Engagement der Schüler für die ganz praktische Umsetzung der Energiewende dazu.