Eon will 500 Millionen Euro zusätzlich in Digitalisierung und Elektromobilität investieren

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Die Corona-Krise ist für Eon kein Grund, Investitionen zurückzufahren, erklärte Konzernchef Johannes Theyssen bei der Präsentation der aktuellen Quartalszahlen. Vielmehr will der Versorger 500 Millionen Euro zusätzlich in die Digitalisierung des Energiesystems sowie in die Elektromobilität investieren.

Das Geschäft lief in den ersten drei Monaten dieses Jahres „solide“, wie es der Konzern selbst ausdrückt. Der Umsatz stieg von 9,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 17,7 Milliarden Euro. Dieser Sprung geht in erster Linie auf die Übernahme der Netz- und anderer Aktivitäten von Innogy zurück. Der bereinigte Konzernüberschuss lag mit 691 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 650 Millionen Euro.

Für das Gesamt Jahr 2020 rechnet Eon unverändert mit einem bereinigten Konzernüberschuss von 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro. Finanzchef Mark Spieker betonte jedoch, dass diese Prognose wegen der Corona-bedingten Risiken unter Vorbehalt steht.

Mit der Präsentation der Quartalszahlen äußerte Theyssen die Sorge, dass die EEG-Umlage in Folge der Pandemie auf bis zu acht Cent pro Kilowattstunde steigen könnte. Ursachen dafür seien fallende fossile Großhandelspreise, eine pandemiebedingt in diesem Jahr massiv gefallene Stromnachfrage sowie in diesem Frühjahr eine Rekordeinspeisung aus Wind- und Solarparks. Eine dadurch veranlasste deutliche Erhöhung der Strompreise im Frühjahr 2021 würde aber jeden Aufschwung gerade des ohnehin gebeutelten Gewerbes abwürgen, fürchtet der Eon-Chef. „Daher muss die Politik jetzt ihren Worten kraftvolle Taten folgen lassen“, fordert Teyssen.

So sei es mindestens geboten, die EEG-Umlage durch eine Mitfinanzierung der Zusatzkosten über den Bundeshaushalt dauerhaft auf höchstens fünf Cent pro Kilowattstunde zu begrenzen. Besser noch sei es jedoch, sie ganz zu streichen. Zudem müsse die Stromsteuer auf den europäischen Zielssatz von 0,05 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden.

Damit habe die Politik ein exzellentes Instrument, um den konjunkturellen Aufschwung zu beflügeln und gleichzeitig den Klimaschutz voranzubringen. „Über die von uns vorgeschlagenen Maßnahmen schafft dies in der Fläche eine spürbare Entlastung für Wirtschaft und Gesellschaft“, so Teyssen. „Damit würde außerdem ein starker Impuls zur schnelleren Elektrifizierung insbesondere im Verkehrs- und im Wärmesektor gesetzt. Die von uns allen erhoffte schnelle Erholung der Wirtschaft kann gemeinsam mit der bereits entschiedenen, schrittweisen Besteuerung aller fossilen Brennstoffe die Gegenfinanzierung sichern.“

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