Die Produktion von Elektro-Autos wurde von den deutschen Autobauern lange belächelt. Jetzt sagt VW-Chef Herbert Diess: Der frühere Nischenhersteller von E-Autos, Tesla, habe sich inzwischen zu einem „Massenhersteller“ gewandelt. Nun hat Tesla-Chef Elon Musk angekündigt, in Brandenburg eine Großfabrik („Gigafactory“) für E-Autos zu bauen und in Berlin ein Design- und Entwicklungszentrum für E-Autos. Ein weiterer Warnschuss für die alte und behäbig gewordene deutschen Automobilproduzenten.
Neue Arbeitsplätze in Deutschland
Die deutschen Autobauer verhandeln gerade über den Abbau von Zehntausenden Jobs, da kündigt der quirlige kalifornische Autoproduzent an, in Deutschland tausende Arbeitsplätze zu schaffen. Schon vor über einem Jahr haben die Chinesen angekündigt, in Thüringen die erste große Batteriefabrik für die künftigen E-Autos in Europa zu bauen. China hat dabei den alten deutschen Großkonzernen Siemens und Bosch den Rang abgelaufen, obwohl seit langem klar ist, dass Benzin- und Dieselautos Auslaufmodelle sind. Doch die Daimlers, VWs und BMWs waren gegenwartsversessen und zukunftsvergessen. Wer zu spät kommt, den bestraft eben das Leben oder die Konkurrenz.
Für die Chinesen und für den US-Autobauer Tesla soll Deutschland zum Brückenkopf für die Europa-Geschäfte werden und ihre Expansion weiter vorantreiben. Der bisherige Erfolg mit Benzinern und Diesel-Autos hat die alten deutschen Autobauer träge, lahm, behäbig und zukunftsblind werden lassen.
Beinahe zynisch ließ Tesla-Chef Musk jetzt wissen, seine E-Autos würden schneller produziert als der Berlinere Flughafen fertig sei. Ist die verschlafene deutsche Autoindustrie noch zu retten?
„Wer Visionen hat, kommt nach Berlin“
Berlins grüne Wirtschaftssenatorin Ramona Pop jubelt: „Wer Visionen hat, kommt nach Berlin“ – und sie meinte weder Daimler, noch BMW, noch Volkswagen. Tesla will der neue Volkswagen werden. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke: „Ich bin glücklich“ über Teslas Entscheidung.
In der Gigafactory südlich von Berlin will Tesla Batterien – das Herzstück von E-Autos – bauen, aber auch Fahrzeuge und Antriebstränge. Die ersten Stellen für die neue E-Autofabrik in Deutschland sind bereits ausgeschrieben. Ende 2021 soll der Start der Produktion sein. In den USA sind die Tesla-Fabriken so überlastet, dass neben der Stammfabrik im Silicon Valley bereits in einem großen Zelt E-Autos produziert werden.
Eine neue Technologie braucht immer eine gewisse Anlaufzeit mit relativ geringem Wachstum. Dann aber – spätestens wohl in drei Jahren – schießt die Produktion durch die Decke. In New York war im Jahr 1900 auf der Fifth Avenue eine große Parade. Beteiligt waren lauter Pferdefuhrwerke und ein Auto. Nur 13 Jahre später war an derselben Stelle wieder eine Parade. Beteiligt waren jetzt fast ausschließlich Autos und noch ein Pferdefuhrwerk. Wenn vor 120 Jahren diese rasche Transformation möglich war, um wie viel schneller wird dann im Zeitalter der Computer, des Internets und der Digitalisierung die nächste Transformation möglich sein?
Exponentielle statt lineare Entwicklung
Das größte Problem haben wir mit unserem menschlichen Gehirn. Wir können uns aufgrund der früheren langsamen Entwicklungen nur lineares Wachstum vorstellen. Nach dieser Reihenfolge: 1, 2, 3 , 4, 5, 6…usw. So würde der Durchbruch 100 Jahre dauern. Doch die heutigen Entwicklungen verlaufen immer exponentiell: 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 132… Das heißt: Nach acht Jahren hat das Alte keine Chance mehr.
Die meisten Leserinnen und Leser werden es erleben.
— Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte auf www.sonnenseite.com. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
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Als ob der Theolge Alt etwas von der Autoindustrie verstehen würde 🙂
Herr Alt muss kein Auto-Fachmann sein, um Parallelen aufzuzeigen. Entwicklungen und Hypes gab es immer in der Menschheitsgeschichte und wird es auch immer wieder geben.
Ob Tesla mit seinen Autos „Made in Germany“ einen Hype auslösen wird? Warten wir es ab.
Es waren in der Vergangenheit immer die Gewinner, welche die Richtung vorgaben. Die Verlierer dagegen verschwanden – Evolution pur.
Ich persönlich hätte nur die Überschrift anderes geschrieben. Retten klingt so nach…“helfen, beibehalten und altbacken“.
Die deutsche Autoindustrie rettet mich ja aktuell auch nicht vor den Abgasen – im Gegenteil.
Aber wer Gewinner und Verlierer waren wuste man immer erst hinter. Und ob Tesla zu den Gewinnern gehören wird ist keines wegs sicher
Tesla ist schon ein moralischer Gewinner, der den großen etablierten Autokonzernen (Renault, Nissan, Toyota als einige der Ausnahmen dazu aufgelistet) gezeigt hat, wie mit Risikobereitschaft, Konsequenz und Engagement kundenorientierte und umweltfreundlichere Mobilitätsentwicklung möglich ist und verbessert werden wird.
Die Massentauglichkeit bis ins Kleinwagensegment wird man von Tesla, mit Vernunft und ab jetzt, nicht fordern. Kundinnen und Kunden für die Mittelklasse haben Vertrauen zum neuen Elektroautoproduzenten gezeigt und unterstützen dessen weitere transparente Entwicklungspläne.
Porsche hat Kundenwünsche erkannt
http://www.porsche-design-computing.com/
SPON meldete: „Für den Gigafactory 3-Produktionsstart erhielt Musk am Dienstag die Genehmigung des Industrieministeriums in China – einen Tag, nachdem er den Standort für Factory 4 bei Berlin verkündete.“
Weder dort noch hier las man: Der Gigafactory 3-Produktionsstart geht zeitlich einher mit derKappung der hohen E-Auto-Subventionen in China. Auch Tesla-Konkurrent Nio muss nun Personal entlassen.
Ohnehin war Musks Finanzplanung immer arg auf Kante genäht…
Der zu spät kommt den bestraft das Leben (Gorbatschow Syndrom)
@ Johann Pirmann :
und den frühen Vogel frisst die Katz
Tesla ist jetzt schon der Gewinner!
Tesla baut die effizientesten, sichersten, zukunftsfähigsten und geilsten Autos, die es im Moment gibt!
Erst fahren, dann urteilen….
Und Herr Alt hat mehr als recht!!
Bin ich und es war in Ordnung, so lang es nicht meins ist. Eine 20 min. Kaffeepause gehört zumindest nicht zu den Vorstellungen die ich habe wenn ich ein Ziel in weiter Entfernung möglichst zügig erreichen muss. Na ich könnte ja das Flugzeug benutzen, ich Dummkopf.
Die deutsche Automobilindustrie hat immer noch nicht verstanden, wo die Reise hin geht. Auch die deutschen Autokunden kaufen weiterhin deren Produkte und glauben an die Dinosaurier der Mobilität, die möglichst groß, schwer und leistungsstark sein sollen. Mehr Masse pro Automobilkäufer spült mehr Geld in die Konzernkassen. Die Hersteller bringen noch größere Verbrenner als bisher, SUV und Sportmodelle, auf den Markt und beim ADAC wird der beste Autofahrer Deutschlands gesucht, indem er mit einem mehr als zwei Tonnen schweren Truck von Mercedes einen Wasserfall hinauffahren muss. Derweil werden wir von Elon Musk überholt. Nicht nur die Automobilindustrie und die Politik müssen sich umstellen, sondern wir Deutschen Autokunden müssen unser Verständnis von Mobilität komplett verändern.
VW hat gerade seinen Investitionsplan für die nächsten 5 Jahre veröffentlicht und wird 60 Mrd. für E-Mobilität investieren , aber offensichtlich haben sie das ebenso verpasst wie Herr Alt
Welchen Anteil haben E-Autos in der weltweiten Herstellung?
Wie viele bezahlbare E-Autos im Bereich von 20-40t€ gibt es, die eine Reichweite von 400km und mehr haben?
Hier wird systematisch die deutsche Automobilindustrie niedergeredet mit einer Technologie die die Umweltverschmutzung noch mehr vorantreibt.
Mit dem ungeprüften Übernehmen der Argumente der Auto- und Fossilenergiekonzerne gegen E-Autos kommen wir nicht weiter. Dass E-Autos deutlich umweltfreundlicher sind als Autos mit Verbrennungsmotoren wurde in mehreren Studien nachgewiesen – aber man muss sich halt dafür interessieren…
Schon die Tatsache, dass E-Autos vom technischen Aufwand genial einfach sind, spart jede Menge Ressourcen: Akku + E-Motor + Steuerung fertig!! Kein Getriebe und Getriebeöl, kein Motoröl, kein Turbolader, kein Kühler, keine Kupplung …
@RW .
E-Autos sind fast genau so alt wie Autos mit Verbrenungsmotoren. Dass sie sie nicht durchsetzen konnten tortz der von ihnen genannten Vorteile, liegt am den benötigten Batterien, und die sorgen auch heute noch dafür das der Anteil von E-Autos an den weltweiten PKW-Verkäufen eher marginal ist
@Klaus Gün: Sie werden sich noch wundern wie schnell sich E-Autos verbreiten werden, wenn in absehbarer Zeit (2-3 Jahren), Preise und Produktvielfalt stimmen. Wir werden ein extremes Wachstum erleben.
@Heinz Scherer :
Ein kluger Mann hat eineml gesagt “ Hätte , hätte Fahrradkette „
Korrektur da zuvor unvollständig formuliert:
Logik und Sprachverständnis ist scheinbar nicht ihr Ding. Der Spruch, u.a. bekannt durch Peer Steinbrück, bezieht sich auf Fehlentscheidungen in der Vergangenheit (hätte man XY), welche eventuell zu einer anderen Zukunft geführt hätten, wären diese Entscheidungen anders getroffen worden. Heinz Scherer macht aber eine Prognose für die Zukunft. Ob er mit seiner Einschätzung Recht behält, kann man erst in 2-3 Jahren überprüfen.
@Max Oberlehrer :
offensichtlich verstehen sie ebenso wenig von Produktionsprozessen in der Autoindustrie wie Herr Alt und Herr Scherer. In 3 Jahren wird der Anteil von BEV an der weltweiten PKW-Produktion ganz sicher noch immer im einstelligen Prozentbereich liegen, aber bis dahin wird VW viel mehr BEV als Tesla produzieren
Weil die Autoindustrie so klug ist, werden sie auch Umbausätze für Gebrauchtwagen anbieten, welche die vorhandenen Ressourcen (Karosserie, Zulieferindustrie für Zubehör heutiger Kfz-Modelle …) sinnvoll weiternutzen können, jedoch einen Verbrennungsmotor und den Kraftstofftank durch einen vergleichsweise dazu kleineren Elektromotor und den größeren Elektrizitätsakkumulator („Batterie“) austauschen müssten und damit Anschaffungskosten für diverse Kundengruppen senken könnten?
Motor&Anbauteile/Getriebe/Betriebsflüssigkeiten/Kraftstofftank VW Polo VI (VW Virtus?) mit minimalen 44kW ~175-250kg (davon 3/4-? des Gewichtes nahe der Vorderachse im Motorraum)
Elektromotor (Getriebe evtl. ~25kg) mit etwa 44kW an 100kg(->70kg)
je 100km Reichweite, Akkumulatorgewicht ~160kg(->145kg)
1 kWh kostet in der Anschaffung als Lithium-X Akkumulator für Normalverbraucherkundengruppen etwa 350(-500)€, somit sind für 16kWh/100km Reichweite, alle 10-15Jahre (derzeitiger Entwicklungstand) ca. 5600(-8000)€ einzuplanen.
Die Kosten der Akkuaufladung können während der kalendarischen Nutzungsdauer eines (aktuellen) Lithiumakkus dann zwischen 3000-12000€/100km für erreichbare ~3000 Lade-/Entladevorgänge in 10-15 Jahren Gesamtnutzungszeit hinzufügen.
Bei Opel, wo ich 40 Jahre beschäftigt war, war es eindeutig die Mineralölwirtschaft, in Vertretung von General Motors, die bis zu letzt die Bremse betätigte. Die französische PSA Gruppe die Opel übernahm, läuft nun krampfhaft der Zeit hinterher, wie alle die der Meinung waren, der Spuk wäre bald wieder vorbei. Ich hatte zu keiner Zeit was anderes als einen Opel in der Garage stehen, jetzt steht seit 2 Jahren notgedrungen eine ZOE von Renault, als Zweitwagen auf dem Grundstück, weil der Corsa erst 2020 verfügbar ist. Das Gleiche sorgte gerade bei unseren Stadtwerken für Schlagzeilen. Zehn Dienstwagen von Renault wurden in Betrieb genommen, weil sie nicht länger auf den E- Corsa warten wollten.
@ Hans Diehl:
aber auch vom ZOE wurde gerade einmal 8330 Fahrzeuge bis Ende Oktober in Deutschland verkauft , das ist nicht sonderlich viel bei insgesamt mehr als 3 Mio bis Ende Oktober in Deutschland verkauften PKW . BEV hatten im Oktober 2019 auch nur einen Marktanteil von 1,7 % in Deutschland und sind ganz offensichtlich für mehr als 98 % der Neuwagenkäufer immer noch keine Alternative
( Quelle https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/Fahrzeugzulassungen/pm24_2019_n_10_19_pm_komplett.html?nn=2141748 )
Die folgende Stelle, in Ihrem Link, haben Sie wohl übersehen.
Zitat:
Bei den Importmarken zeigte sich bei Tesla mit +372,6 Prozent im Oktober das deutlichste Zulassungsplus
@Herr Diehl
und sie haben überlesen , dass es trotzdem nur ein Makrtanteil von 0,1 % im Oktober für Tesla war , und dass dieser Anstieg alleine auf M3 zurückzuführen war, dass im Vorjahr noch gar nicht angeboten wurde , wohin gegen die Verkaufszahlen der größeren Modellen MS und MX von Tesla stark zu rückgingen , und im oberen Preissegment AUDI westlich mehr von seinem Elekro-SUV E-Tron absetzten konnte als Tesla von MS und MX zusammen ( Qeullen https://www.kba.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Statistik/Fahrzeuge/FZ/2019_monatlich/FZ11/fz11_2019_10_xlsx.xlsx?__blob=publicationFile&v=3 )
Tesla sollte dazu noch als Anbieter für Strom aus Erneuerbaren Energien agieren.
@ Klaus grün, Sie vergleichen Äpfel mit Birnen, das heißt das Neue, das gerade auf den Markt drängt, mit dem Etablierten.
@Herr Diehl:
nein ich zeige auf dass Tesla nach wie vor nur eine völlig untergeordnete Rolle auf dem deutschen Markt spielt, oder halten sie etwa 0,1 % für viel ?
@ Klaus G.
Ähnlich viel, wie die ersten Autos, beim Verdrängen der Pferdekutschen.
@Herr Diehl
dieser alberne Vergleich macht wenig Sinn , weil Elektroautos fast genau so alt sind wie Autos mit Verbrennungsmotor. Und was Tesla angeht , dann zeigt sich doch schon jetzt das die Verkaufszahlen in Europa auch beim M3 schon stagnieren . Aber Fakten und Zahlen scheinen nicht ihre Sache zu sein
Na ja… Zahlen können so unterschiedlich sein, gerade wenn eine neue Ära beginnt.
Schauen Sie mal hier:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/e-autobauer-knapp-150-000-bestellungen-fuer-teslas-neuen-cybertruck/25262142.html?ticket=ST-38012001-nX1Dsr0LfN2WtbbHxDhf-ap5
Aber ich will Ihnen ihre Ideologie nicht nehmen, lassen Sie sich überraschen.
Das Gleiche war von Leuten wie ihnen über die PV zu hören, als ich 1992 meine erste PV Anlage in Betrieb nahm. Mehr als 0,0X wird die Sonne niemals zu unserem Strommix beitragen, verkündete z.B. der damalige RWE Chef.
@Herr Diehl:
was glauben sie wieviele PV-Anlagen es in Deutschland geben würde, wenn sie nicht eine übers EEG auf 20 Jahre garantierte Vergütung erhalten würden, die weit über dem Marktwert des Stroms liegt ? Der BSW räumt doch selbst ein ,dass Dachanlagen in Deutschland kaum noch zu verkaufen wären , wenn es beim 52-GW-Deckel bleiben würde bei dem diese feste Vergütung für Neuanlagen auslaufen würde.
Und was Tesla angeht man wird ja sehen wo die Verkaufszahlen im nächsten Jahr tatsächlich liegen liegen werden. Und man wird auch sehen ob 2020 das 18. Jahr in Folge wird, mit roten Zahlen in der Jahresbilanz von Tesla
@Klaus G.: Was glauben Sie wie viele KKW es gäbe ohne hohe Subventionen? Sind die jetzt aber durch Massenproduktion billiger geworden, wie das bei PV war? Nein ganz im Gegenteil! Sie messen wie immer mit zweierlei Maß, weil ansonsten Ihre Argumentation in sich zusammen brechen würde.
@ Max Oberlehrer .
Den gleichen Text hatte ich gerade auch geschrieben, aber nicht gesendet, weil ich mit dem Klaus Grün nicht wieder in eine sinnlose endlos Diskussion eintreten wollte.
@Max Oberlehrer :
und was haben ihre Spüche mit der Autoindutrie zu tun ?
Sie ändern weder etwas daran , dass vom Renault ZOE , den Herr Diehl oben ins Spiel brachte gerade einmal 8330 Fahrzeuge bis Ende Oktober in Deutschland verkauft wurden , was ist nicht sonderlich viel ist bei insgesamt mehr als 3 Mio bis Ende Oktober in Deutschland verkauften PKW . Und dies Spüche ändern auch nichts an der Tatsache, dass BEV im Oktober 2019 nur einen Marktanteil von 1,7 % in Deutschland hatten und ganz offensichtlich für mehr als 98 % der Neuwagenkäufer immer noch keine Alternative sind . Und daran ändern alle Ablenungsmanöver und absurden Vergleiche von ihnen und Herrn Diehl nicht das Geringste !
Das Folgende habe ich gerade bei Focus gelesen.
https://www.focus.de/auto/elektroauto/drohende-ueberlastung-der-stromnetze-ab-2021-koennte-strom-fuer-elektroautos-rationiert-werden_id_11388030.html
Hätten die einen Klaus Grün in ihren Reihen, müssten sie sich keine Sorgen machen.
@ Herr Diehl
offensichlich haben sie nur die Überschrift gelesen oder den Artikel nicht verstanden , sonst könnten sie dem Artikel folgendes entnehmen „Stromnetzbetreiber aus mehreren EU-Ländern wollen ab 2021 den Ladestrom an privaten Ladestationen beschränken, damit es zu Spitzenzeiten nicht zur Überlastung der Verteilernetze kommt.“ und „Zu Spitzenzeiten, also wenn etwa abends alle ihre Stromer zuhause aufladen wollen, droht die Überlastung der Verteilernetze.“
Ja eben, das wird doch gar nicht nötig werden, weil nach Ihrer Meinung der Boom mit den
E- Autos nicht eintreffen wird.
@ Herr Diehl :
bis 2021 wird es sicher noch keinen großen Boom geben , aber in unseren Nachbarländern sieht man da schon Probleme, wenn an privaten privaten Ladestationen mit mehr als 5 KW geladen wird . Aber offensichlich überfordert es sie den verlinkten Artikel zu verstehen , wohl weil ihnen dazu technisches und physikalisches Grundwissen fehlt.
Klaus Grün liest mal wieder nur selektiv. Den EnBW-Versuch und deren entspannte Reaktion danach übergeht er, da wieder mal nicht für ihn passend. Ich erinnere mich im Frühjahr mit ihm über Wasserstoffautos diskutiert zu haben. Da war er auf einmal glühender Verfechter der Batteriefahrzeuge. Ich bin aber sicher beides hat seine Berechtigung und wird kommen, je nach Bedarfslage. Aber dass die deutsche Autoindustrie keine Chance mehr hat sehe ich ganz anders als Herr Alt. Jetzt geht es erst richtig los. Und VW wird sicherlich Erfolg haben mit dem ID.3 u.a.. Außerdem geht das alte Können ja nicht verloren, das Neue kommt dazu. Den Rest wird der Markt regeln. Zuerst werden die Millionen von Eigenheimbesitzer E-Autos kaufen und meist auch zuhause laden. Zeit ist da genug, da nicht täglich eine komplette Batterie zu laden ist und die Standzeit viel länger ist als die notwendige Ladezeit. Auch an einer einfachen Steckdose.
Nachgedacht und dann gelacht:
„Am 17. Mai 2013 beschloss der Bundestag, das vom Kabinett Merkel I (2005–2009) stammende Verbot des Betriebes von Nachtspeicherheizungen nach dem Jahr 2019 außer Kraft zu setzen. Diese dürfen nun auch nach dem 31. Dezember 2019 weiter betrieben werden. Während Vertreter der Koalitionsregierung, der Energiekonzerne sowie des Wohnungs- und Grundeigentümer-Verbandes Haus und Grund den Beschluss lobten, äußerten Umweltverbände scharfe Kritik daran und bezeichneten ihn als Klientelpolitik für Energiekonzerne. Nachtspeicherheizungen verursachten aufgrund ihres hohen Stromverbrauchs dreimal so hohe Emissionen wie Gasbrennwertkessel, zudem sei die Rechtfertigung, dass Nachtspeicherheizungen eine notwendige Speichertechnologie für die Energiewende seien, eine Farce. Nachtspeicher verbrauchten jährlich 10–15 TWh elektrischer Energie, es würden jedoch pro Jahr nur ca. 0,42 TWh Windstrom abgeregelt werden. Auch führe der Einsatz von Nachtspeicherheizungen in verbrauchsintensiven windarmen Stunden zu einer Zusatzbelastung des Stromsystems.“
Der Energieaufwand für den Individualverkehr wird durch die dena (2013) für 2020 auf etwa 360-390TWh geschätzt (https://www.dena.de/fileadmin/dena/Dokumente/Pdf/9064_MOB_Hintergrundpapier_Energieverbrauch_und_Energietraeger_im_Strassenverkehr_bis_2025.pdf). Elektrifiziert wäre der Individualverkehr etwa (3-)4fach effizienter und damit würde die zusätzliche Stromversorgung etwa 90-100TWh erfordern. Davon konnte, mit dem Beispiel der Nachtspeicherheizungen erweitert, während der 70er und 80er Jahre, also vor den massiven Netzausbauanstrengungen durch die Energiewendeanforderungen, schon mindestens 1/10 während vergünstigter Nachtstromtarife angeboten werden. 1/10 der etwa 899Mrd. Personenkilometer im motorisierten Individualverkehr (2013) wären immerhin dann etwa 90Mrd. Personenkilometer welche durch Nachtstrom unterstützt wären. (Wärmepumpenstrom müsste man davon noch subtrahieren, denn gerade auch in Neubaugebieten sind Wärmepumpenheizungen stärker gefragt. Da hat das Verteilernetz dann hoffentlich auch noch ausreichend Reservekapazitäten 🙂