EnBW baut Erneuerbaren-Geschäft kräftig aus

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EnBW kann nach drei Quartalen auf eine positive Ergebnisentwicklung zurückblieben. Der Umsatz ist zwar um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitrum auf knapp 14,4 Milliarden Euro gesunken, doch das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) verbesserte sich um 7,4 Prozent auf 1,688 Milliarden Euro. Gut eine Milliarde Euro davon warf das Netzgeschäft von EnBW ab, wie aus den am Freitag veröffentlichten Geschäftszahlen hervorgeht. Dies ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Den größten Zuwachs verzeichnet mit 38,5 Prozent jedoch die erneuerbaren Energien. Das EBITDA dieser Sparte stieg auf 298,6 Millionen Euro in den ersten neun Monaten. Sie erwirtschaftete damit mehr als die weiteren Geschäftsfelder Vertrieb sowie Erzeugung und Handel.

Beim EBIT musste EnBW dagegen deutliche Einbußen hinnehmen. Das Ergebnis sank von 777,4 auf 407,9 Millionen Euro. Ein Rückgang um 47,5 Prozent binnen Jahresfrist. „Unsere Ergebnisprognose für das Gesamtjahr bestätigen wir unverändert“, erklärte Finanzvorstand Thomas Kusterer. Als Erwartung für das EBITDA gibt EnBW dabei eine Spanne von 2,35 bis 2,5 Milliarden Euro für das laufende Jahr an. Dabei rechnet der Energiekonzern vor allem mit Beiträgen aus seinen neuen Offshore-Windparks mit insgesamt gut 600 Megawatt, die noch vor Jahresende ans Netz gehen sollen, sowie einem stabilen Netzgeschäft. „Vor diesem Hintergrund sind wir zuversichtlich, unser strategisches Ziel für das Geschäftsjahr 2020 von 2,4 Milliarden Euro bereits in diesem Jahr zu erreichen, wohlwissend, dass wir dafür auch in unseren Effizienzanstrengungen nicht nachlassen dürfen“, so Kusterer weiter.

Insgesamt rund 2,13 Milliarden Euro hat EnBW in den ersten neun Monaten investiert und damit mehr als doppelt soviel wie vor Jahresfrist. Wesentliche Ursache waren der Kauf des französischen Photovoltaik- und Windkraftunternehmens Valeco sowie von Plusnet. Beide Unternehmen würden die strategische Ausrichtung der EnBW unterstützen. „Dabei ist uns bewusst, dass die mit Valeco und Plusnet vorgezogenen Wachstumsinvestitionen natürlich auch unseren finanziellen Anspannungsgrad erhöhen“, so Küster. „Zusätzlich belastend wirkt das Niedrigzinsumfeld mit Blick auf unsere Pensions- und Kernenergierückstellungen. Entsprechend sorgfältig werden wir unsere weiteren Investitionen planen und steuern.“

Erst kürzlich hatte EnBW auch die finale Investitionsentscheidung für den Bau seines ersten Solarparks ohne Förderung in Deutschland getroffen. Die Photovoltaik-Anlage mit etwa 175 Megawatt Leistung soll im Laufe des kommenden Jahres ans Netz gehen.

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