WWF und Global 2000 fordern sofortige Photovoltaik-Offensive in Österreich

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Mit Blick auf einen für kommenden Mittwoch (25. September) geplanten Nationalratsbeschluss zur Ökostromförderung haben WWF Österreich und Global 2000 eine große Solar-Offensive von der Politik gefordert. Die bisher von den Parteien veröffentlichten Förderkonzepte bezeichneten die Umweltorganisationen am Freitag als unzureichend und viel zu wenig ehrgeizig. „Insbesondere die Photovoltaik muss deutlich rascher und ambitionierter ausgebaut werden – mit einer massiven Sonderfinanzierung, die ihrem enormen Wachstumspotenzial gerecht wird. Eine echte Solarwende stellt auch sicher, dass Gelder vorrangig in erneuerbare Projekte mit hoher Stromgewinnung und niedriger Umweltbelastung fließen“, sagt Karl Schellmann, Klima- und Energiesprecher des WWF Österreich.

Ein Appell von WWF und Global 2000 an die österreichische Bundesregierung enthält einen 6-Punkte-Plan und wird von 254 heimischen Photovoltaik-Unternehmen unterstützt. Darin wird ein klarer politischer Rahmen für den weiteren Ausbau der Photovoltaik im Land gefordert. So müsse die Steuer auf Photovoltaik-Eigenverbrauch mit sofortiger Wirkung gestrichen und das Steuersystem für die Energiewende optimiert werden. Zudem sollten unbürokratische Anreizsysteme für Unternehmen und Haushalte geschaffen werden, damit sie in Erneuerbare und Energieeffizienz investierten. Punkt 3 auf der Liste ist die Streichung der Deckelung der Solarförderung in Österreich.  Zudem sollte Direktvermarktung für Photovoltaik-Anlagen erleichtert und gefördert werden. Zudem sollte es weniger Bürokratie für die Installation einer Photovoltaik-Anlage geben. Der sechste Punkt ist, die Energiewende mit dem Naturschutz zu verbinden. So sollte Photovoltaik vorrangig auf Dächern, Fassaden, Lärmschutzwänden Park- und Lagerplätzen installiert werden, nicht aber auf Naturschutzflächen.

Dabei scheint es noch genug Platz für die Photovoltaik zu geben. Nach Aussage der Umweltorganisationen sind bislang nur rund zwei Prozent des Potenzials erschlossen. Daher brauche es deutlich bessere Rahmenbedingungen, damit Privatpersonen und Unternehmen den Photovoltaik-Ausbau mit Investitionen vorantreiben. „Die letzten Gespräche müssen nun genutzt werden, um rasch Gelder für den Ausbau der Photovoltaik und dazugehörige Stromspeicherung freizumachen“, fordert Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von Global 2000, mit Blick auf die Verhandlungen der Parteien. „Kurzfristig ist eine Mittelaufstockung um 36 Millionen Euro notwendig. Davon profitieren der Klimaschutz und der Naturschutz am meisten. Aber auch viele Arbeitsplätze können geschaffen werden und die Anlagen-Besitzer profitieren vom sauberen Strom von der Sonne“, so Wahlmüller weiter.

Die beiden Umweltorganisationen halten den massiven Photovoltaik-Ausbau auch deshalb für dringend geboten, damit Österreich seine Klimaversprechen und das Ziel einer Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom bis 2030 erreicht. Dafür sei eine Verzehnfachung der Solarstromproduktion notwendig.

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