Der Photovoltaik-Hersteller Energyra hat ein Insolvenzverfahren bei einem niederländischen Gericht am Hauptsitz seines 100-Megawatt-Modulwerks beantragt. Das Unternehmen erklärte pv magazine in einem Statement, dass das Insolvenzverfahren hauptsächlich auf einen Mangel an Betriebskapital und eine Verzögerung bei der Lieferung wichtiger Produktionsanlagen zurückzuführen sei.
„Wenn wir nur etwas mehr Zeit gehabt hätten, wäre es gelaufen und zwar mit vollem Schwung. Die Verzögerung bei der Lieferung und Inbetriebnahme der Produktionslinie führte in den letzten Monaten zu einem Defizit beim Working Capital und verhinderten, in Rohstoffe zu investieren, sowie zur Fortsetzung der Zertifizierung“, sagte CMO Daniël Kuijk. „Im Moment prüfen wir einen kontrollierten Neustart unter Leitung unseres Insolvenzverwalters Bas Coelingh Bennink von Visie Lawyers.“
Kuijk erklärte weiter, dass das Ziel der Anteilseigner darin besteht, die komplette automatisierte Produktionslinie intakt und vor Ort zu halten, anstatt einzelne Vermögenswerte an den Markt zu verkaufen. „Die Fabrik ist startbereit, das Personal geschult und die ersten Kunden warten auf die Installation der ersten Produkte vor Ort“, sagte er. Kuijk fügte hinzu, dass nur noch wenige technische Schritte erforderlich seien, um die Produktion aufzunehmen. „Der Markt für hochwertige EU-Produkte ist derzeit recht gut, einschließlich des Interesses an unseren Glas-Glas- und IBC-Module, die wir nach dem Hochfahren produzieren wollen. Noch vergangene Woche hatten wir gemeinsam mit dem Vertriebspartner Rexel eine erfolgreiche Messe auf der Solar Solutions, wo wir bei Installateuren, Regierungsparteien und Solarprofis auf große Begeisterung stießen.“
Energyra produziert Module auf Basis einer Metal Wrap Through (MWT)-Zellentechnologie des niederländischen Forschungsinstituts ECN und mit automatisierten Anlagen der Formula E. Das Werk befindet sich in Zaanstad bei Amsterdam. Der Baubeginn für die Fabrik erfolgte im April 2018. Das Werk hatte sich die finanzielle Unterstützung der nordholländischen Regionalregierung gesichert, die sich neben den Beiträgen anderer Investoren auf eine Anfangsinvestition von insgesamt 15 Millionen Euro belief.
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